Problem von Anonym - 15 Jahre

Mein Leben ist ein Schlachtfeld

Hallo, ich habe länger drüber nachgedacht euch jetzt hier zu schreiben, ich habe mich entschlossen es zu tun, obwohl ich doch irgendwie denke, dass ich keine Antwort erhalten werde... Aber einen Versuch ist es wert =)

Im Moment ist in meinem Leben echt ein totales Chaos... Mitunter am schlimmsten leide ich unter total heftigen Stimmungsschwankungen, ein Therapeut hat das kurzerhand auch schon als Depressionen diagnostiziert, aber letztendlich passiert ist nichts... Naja jedenfalls bin ich total unberechenbar... In der einen Sekunde total Manisch und aufgedreht, in der anderen wieder völlig down... manchmal sogar so heftig dass ich darüber nachdenke meinem Leben ein Ende zu setzen (Ich habe auch schon mal versucht mir eine Überdosis Schmerzmittel zu verpassen, was aber "nur" mit eienem Kreislaufkollaps geendet hat. Seit Herbst ritze ich auch ab und zu, es ist kein Zwang oder so, aber es ist das einzige was mich in solchen Situationen entspannt... Ich weiß es ist vielleicht sehr unverständlich aber es beruhigt mich. Ich habe lange Zeit wieder aufgehört aber jetzt wieder angefangen...

Mein Anderes, vielleicht sogar überwiegendes Problem ist das, dass ich nicht mehr richtig Essen kann... Ich habe es langsam eingesehen, nach zahlreichen dummen Bemerkungen... Ich habe jetzt seit letztem Sommer/Herbst über 20kg abgenommen und habe nun einen BMI von 17, allerdings sehe ich mich immernoch als fett und ekel mich vor mir selber... Oft ritze ich auch als eine Art Bestrafung wenn ich mal wieder versagt habe... Ich weiß schon, dass klingt alles vielleicht etwas strange, aber es ist so heftig....

Ich bin meistens auch Depressiv wegen dem Essen, zähle Zwanghaft kalorien, Steige mindestens 10 Mal am Tag auf die Waage und messe nach... Seit fast einem viertel Jahr habe ich mein Essen dann auch noch erbrochen... Und mein Kcal-Maximum auf 300 geschraubt. Naja es ging nicht lange gut, aber ich habe abgenommen, und das war es was zählt... Zwischendrin hatte ich auch Phasen in denen ich eingesehen hab dass es nicht weiter geht, habe normal gegessen, bis zu 6kg zugenommen, dann alles über den Haufen geworfen und mich wieder runter gehungert / gekotzt ... Ich will ja jetzt nicht so sagen ich wäre Magersüchtig, auch das sehe ich nicht ein, da ich einfach zu dick dafür bin. Nagut vielleicht mag mein BMI dagegen sprechen, aber es ist so auch wenn man es sich nicht vorstellen kann oder will. Ich gebe lediglich zu dass ich ein Problem mit Essen habe.

Ich werde auch ständig damit konfrontiert dünn sein zu müssen, zB durch Foren, und sog. Thinspirations von Youtube, daher hole ich mir meine Motivation. Das ist allerdings der Punkt an dem Es hakt... Ich kann hilfe gebrauchen. Aber nicht indem mich jemand von der ES wegführt sondern mir mein Essen unterdrückt aber dass kann ich leider von niemandem Erwarten. Also liegt es ganz an mir und meinem Durchhaltevermögen. Und irgendwie versage ich ab und zu... Habe gerade eine Zunehmphase hinter mir und bin jetzt noch 2kg von meinem bisherigen Tiefstgewicht entfernt, mein Ziel ist ein BMI von 15,5 oder so... auf jeden Fall muss ich es mir beweisen... dass ich es kann, das einzigste was ich kann!

Weitere Probleme gibt es in meinem Sozialen Umfeld... Meine Eltern sind beide Berufstätig und den ganzen Tag weg... Ich habe irgendwie keine Besten Freunde, meine 2 besten Freundinnen haben mich einfach vergessen... wenn ich anrufe haben sie keine Zeit usw... Wahrscheinlich komme ich ihnen jetzt auch entfremdet vor, mit den Narben und meinem Essverhalten welches sie von Früher nicht kennen... Und ansonsten habe ich leider nur 2 Freundinnen die ich in der Schule sehe, allerdings sind sie untereinander Beste Freundinnen, welches es mir schwer macht näher an sie ranzukommen. Also wir sind eig alle 3 Beste Freundinnen, nur die Andere wird ständig bevorzugt usw... naja... Hab ich mich dran gewöhnt...
Halt gibt mir noch mein Forum, eins Welches über ein Hobby geht. Mit vielen "Freunden" von mir, mit denen ich täglich Chatte und mich manchmal treffe.
Nur meine Eltern sind sehr streng, und ich werde für jeden Kleinen Fehler bestraft. Hausarrest, Internetverbot, das volle Programm... Zudem wird verlangt dass ich die ganze Hausarbeit mache, und wehe ich habe etwas vergessen... Ich werde nicht geschlagen, das ist wenigstens das Positive an der Sache, aber irgendwie werden meine Nerven hier extrem strapaziert... jeden Tag aufs neue. Meine Eltern kommen mir fremd vor, sie fragen nur die Standartfragen "Wie wars in der Schule" usw... Wie es mir geht und sowas interessiert sie einen feuchten Dreck...

Im Moment habe ich glücklicherweise einen Freund, problem nur, er ist 11 Jahre älter als ich, und wir müssen die Beziehung geheim Halten. Auch das belastet mich.

In der Schule sacke ich total ab. Auch oft wegen den Depris. Ich kann mich nicht konzentrieren, meine Gedanken schweifen ständig ums Essen... "Was esse ich morgen?" Schreibe mir pläne auf, errechne wie viele kcal ich am Tag zu mir genommen habe. Es geht nicht anders. Ich wäre so gerne gut, aber ich krieg es nicht hin. Meine Lehrer machen mich fertig weil ich nicht aktiv am Unterricht teilehme und schlechte Noten schreibe... Dass regt wiederum meine Eltern auf, sie schimpfen, das gibt wieder Stress bei mir, und so geht das immer weiter...

Alldass lässt sich darauf zurück führen dass ich eigentlich nur wertlos bin, und es keinen Grund gibt hier weiterzumachen... Jeder Tag ist eine Qual für mich.
Mittlerweile schau ich schon gar nicht mehr nach Autos bevor ich über die Straße gehe, wenn eins kommt und mich erfasst, gut so, dann ist das ganze hier wenigstens vorbei, wenn nicht dann hab ich halt mal Glück gehabt... in diesem Leben wo ich immer nur verliere....

Hilfe :(

Anwort von Sabine

Hallo!

Es ist gut zu hören, dass Du Dich schon einem Therapeuten anvertraut hat, der auch dann dignostizieren konnte. Es wäre gut, wenn Du weiterhin mit ihm in Kontakt bleibst um auch eine Lösung für Deine Problem oder Probleme zu finden. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Du vielleicht mit einem Psychologen sprichst um dem auf den Grund zu gehen, was Dich eigentlich bzw. wirklich beschäftigt, was die ganzen Probleme auslöst.
Für mich klingt es im großen und ganzen als Außenstehende danach, als hättest Du einfach noch nicht Deinen eigenen Weg gefunden. Als experimentierst Du herum um herauszufinden, was Dir wirklich gut tut.

Wichtig ist, dass Du nie vergisst, dass Du wichtig bist und Du so zählst, wie Du Dich wohl fühlst und nicht, wie andere es von Dir verlangen. Wenn Du Dich magst, wie Du bist, dann ist das völlig in Ordnung. So können Dich auch andere wirklich erkennen und wahrnehmen und wahre Freundschaften können sich entwickeln. Doch wie gesagt, es ist nur eine Vermutung.

Du steckst mitten in der Pubertät und es ist nunmal Fakt, dass Teenager sich in der Pubertät neu orientieren und viele neue Erfahrungen machen. Die einen kommen leicht damit zurecht und die anderen weniger. Es ist nicht schlimm Hilfe anzunehmen und je offener man mit dem Problem umgeht, um so besser kann einem geholfen werden.

Lieben Gruß
Sabine