Problem von Anonym - 41 Jahre 15.06.07

Liebe ohne Leidenschaft

Hi KU-KA-Team,
weiß noch nicht, ob ich dieses hier abschicke..., vieleicht tut's einfach mal gut einiges niederzuschreiben.
Bin nun seit 18 Jahren mit meiner Frau zusammen, seit 16 J. verheiratet; zusammen haben wir eine 15-jährige Tochter. Ich liebe meine Frau!! Sie war und ist die Liebe meines Lebens, meine Traumfrau. Wir konnten uns immer alles erzählen, hatten keine Geheimnisse voreinander.
Sie gibt mir auch das Gefühl von Ihr geliebt zu werden. Unser "Problemchen", denke ich fing schon vor 5-6 Jahren an: wir hatten immer weniger Sex; sie mochte nur noch selten; sagte, sie fühle sich nicht mehr wohl in Ihrem Körper, schäme sich, hätte aber nichts it mir zu tun, etc.. Wenig Sex war für mich auch ok, solange ich wußte, daß sie mich liebt.
Vor zwei Jahren hat sie wieder mit Laufen angefangen (Marathon) und treibt auch sonst jetzt viel Sport. Sie hat einige Kilos verloren und ist dadurch auch wieder selbstbewußter geworden, was ich finde gut für sie ist.
Im letzten Jahr spürte ich, daß sie zunehmends kälter mir gegenüber wurde, nicht immer, aber immer mehr ( so kam es mir vor ). Es begannen Geheimniskrämerein wie ich es vorher zwischen uns nicht kannte; z.B. Änderung des E-mail Passwortes, Aufregung wenn ich mal ihr Handy benutzte, usw. Ihre Busenfreundin, die sie durch das Laufen kennengelernt hat meinte "ob ich schon mal was von Privatsphäre gehört hätte". Das alles hat mich stutzig gemacht. Ich machte mir Gedanken, ob sie evtl. jemanden kennengelernt hat. versuchte mit ihr zu reden, was denn zwischen uns stünde, wo unser Problem liegen würde u.ä.. Meistens hat sie abgeblockt.
Hab' natürlich angefangen zu schnüffeln (schäm, schäm) dabei Mails in ihrer Ablage entdeckt von einem Mann mit dem sie geschäftl. zu tun hat (beide Sachbearbeiter in verschiedenen Unternehmen). Er wohnt und arbeitet ca. 400km von hier.
In diesen E-mails ging es dann heftig zur Sache (meine Meinung): z.B.:
Daß sie sich sehr zueinander hingezogen fühlen; daß sie davon träumen miteinander zu schlafen; sie riesige Sehnsucht nach einander haben; Probleme mit den Kindern ( er hat wohl zwei fast erwachsene Söhne ist 45 Jahre alt und auch verheiratet ).
Das ging so über 3 Monate, wie ich anhand der maildaten erfahren konnte. Die Letzte war dann vom November, kurz danach habe ich alle entdeckt. In dieser letzten mail schrieb er, daß es nur zwei Möglichkeiten gäbe: Sie (meine Frau) oder seine Frau und daß er sich für seine Frau entschieden hat. Im Oktober war ich mit einem Freund für eine Woche zum Wandern in den Bergen ( Geburtstagsgeschenk zum 40ten). In dieser Zeit ist sie die 400km nach I..... gefahren, um Ihn zu treffen.
Als ich sie im November auf das Verhältnis ansprach (da war es schon vorbei) hat sie zuerst geleugnet (..klar..), aber nachdem ich ihr die mails gezeigt hatte alles "gebeichtet" (..auch klar..).
Lange haben wir über alles geredet. Sie sagte, daß da nichts mehr ist und sie, wenn, dann nur rein geschäftlich miteinander zu tun haben, was ich ihr auch glaube. Unser Sexualleben flammte danach 'mal kurz wieder auf so 3-4 Wochen lang fast jeden Tag. Seitdem wurde es wieder weniger... die letzten 5 Monate haben wir, glaube ich gar nicht zusammen geschlafen.
Wir unternehmen Dinge zusammen, kuscheln uns aneinander im Bett; schlafen fast jede Nacht auch so ein, aber irgentwie ist da dieses Gefühl...
Letzten Sonntag habe ich sie direkt gefragt, ob sie glücklich ist in unserer Beziehung. Nach anfänglichem blocken fing sie an zu weinen, versuchte mir zu erklären, wie sehr sie mich liebt, zählte einige Dingen auf, weswegen sie mich liebt und daß sie das alles nicht verlieren möchte. ABER daß sie für mich keine Leidenschaft mehr spürt. Sie hätte das auch jahrelang nicht vermisst, aber dieser andere Mann hätte da wieder etwas in ihr geweckt, das sie jetzt für mich nicht mehr empfindet (das Verhältnis zu dem Anderen besteht nicht mehr). Wir wissen beide jetzt nicht mehr, was wir tun sollen. Um uns herum dreht sich alles. Keine Ahnung, wie ich in ihr wieder die Glut der Leidenschaft erwecken könnte. Mag' aber auch ohne sie nicht leben. Dan lieber gar nicht mehr. (Ja, ich weiß... dachte schon daran, aber dazu bin ich glaube ich zu feige).
Wir lieben uns, aber so kann das nicht weitergehen. Es macht mich total unglücklich sie so unglücklich zu sehen, oder zu wissen, daß sie es ist.
Voll Scheiße das alles hier. Zermartere mir das Hirn, komme aber zu keiner vernünftigen Lösung.
Trennung??? Mit all den Schmerzen auch für unsere Tochter?? "Nur" damit sie evtl. wieder irgendwann Leidenschaft für jemanden empfindet? Zusammenbleiben und zusehen wie wir uns quälen?
Zusammenbleiben um zu erleben, wie wir gestärkt aus dieser Krise hervorgehen?
Habe leider niemandem den ich nach seiner/ihrer Meinung hierzu fragen könnte.
Habt Ihr vieleicht ein paar Sätze dazu???