Problem von Anonym - 49 Jahre

Unsere Probleme mit seiner (Noch) Ehefrau

Hallo zusammen,

mein Lebensgefährte und ich haben große Probleme mit seiner (noch) Ehefrau.

Aus der Ehe gibt es 4 Kinder im Alter von 16 bis 24 Jahren (eine Minderjährige), die noch im eigenen Haus der Mutter wohnen. Da sich die Ehefrau jedoch mit dem durch die Anwälte errechneten Unterhalt und der Situation, dass sie wieder arbeiten muss nicht abfinden will, hat Sie uns durch Ihre anwältin mitteilen lassen, dass alle Kinder aus dem Haus ausziehen müssen.

Wegen der Minderjährigen haben wir dann das Jugendamt eingeschaltet. Zur Erklärung: Mein Lebensgefährte arbeitet vorwiegend nachts und an mindestens 2 Wochenenden im Monate. Ich bin berufstätig und während der Woche ca. 500 km entfernt tätig. Die Minderjährige iwar bereits einige Jahr vor der Trennung schon verhaltensauffällig.

Sie lehnt auch jeden Kontakt zu mir ab.

Das Jugendamt hat in diesem Fall auf unsere Anfrage nach einer Unterbringung in einer betreuten Jugendwohngemeinschaft nur geantwortet, dass der Vater gezwungen werden kann, die Minderjährige aufzunehmen (der Haushalt ist jedoch in Gänze meiner), seine Arbeitssituation entsprechend anzupassen und unter Umständen sogar eine eigene Wohnung zu nehmen.

Ist das Jugendamt hier im letzten Schluss eigentlich berechtigt von mir zu verlangen, dass ich meine Arbeit und damit meine soziale Sicherheit aufgebe?
Ist das Jugendamt berechtigt vom Vater zu verlangen, sich letztendlich von mir zu trennen, obwohl auch dann eine entsprechende Betreuung der Minderjährigen nicht gewährleistet ist?

Ich finde es schon ganz schön dreißt, was sogenannte "Mütter" da treiben.
- Heute will ich viele Kinder und wenn ich dann morgen nicht mehr mit ihnen fertig werde, schiebe ich sie einfach ab -.

Wer kann mir da einen Rat geben, damit ich hier nicht selbst durch das soziale Netz falle?

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

ich bin echt ein bisschen geschockt. Von allen Beteiligten irgendwie. Schuldigung wenn ich das so sagen muss, ich aber ich finde euer aller Verhalten nicht gerade die Wucht. Es hört sich von allen Seiten an, als würden wir hier über ein Möbelstück reden. "Och den Schrank will ich nicht mehr, der passt hier nicht mehr rein, nimm du ihn""Ne, ich will den auch nicht, behalt ihn". Ich weiß, die ganze Situation überblicke ich von hieraus nicht, aber es kommt ehrlich gesagt so rüber. Diese "vielen" Kinder wollte nicht nur seine Exfrau, sondern auch dein neuer Freund. Jetzt alles auf die Frau zu schieben...

Ich will es mal so sagen: Natürlich kann ich dich verstehen, natürlich kann ich die Sorge nach Existenz etc. nachvollziehen. Natürlich kann es sein, dass sich seine Exfrau nicht grade fair benimmt. Aber Fairness scheint da von beiden Seiten nicht wirklich vorhanden zu sein. Und ich kann auch verstehen, dass es Gründe gegeben hat für diese Trennung, ich kann verstehen, dass man manchmal nach einer Trennung nicht mehr gut aufeinander zu sprechen ist. Das ist alles keine Frage. Aber wir reden hier über ein Kind. Ein 16jähriges Mädchen. Das rumgereicht wird wie ein Möbelstück. Lassen wir das Ganze mit der Frau mal raus. Versetz dich mal in die Lage des Mädchens: Sie hatte eine Familie, auf einmal ist das weg, hatte ein zu Hause, auf einmal will sie keiner mehr wirklich haben, und das wird ja auch bei ihr angekommen sein. Natürlich wird dieses Mädchen komisch. Was möchte sie denn? Hat sich danach schonmal jemand erkundigt? Stell es Dir mal aus deiner Sicht vor, stell Dir vor, Dir wäre sowas passiert.

Auch dein neuer Mann ist an der Zeugung dieses Kindes beteiligt gewesen. Sie gehört mit zu seinem Leben.

Ich bin grade ein bisschen baff. Muss ich ehrlich sagen. Ich denke auch, die Antwort wird Dir vielleicht nicht gefallen. Aber bevor ihr weiter über wer an was schuld ist redet: Es ist ein Mädchen, kein Stuhl. Es hat zwei Elternteile nicht nur eine Mutter. Sie hat Gefühle und sie ist alt genug um zu merken, was um sie herum passiert.

Liebe Grüße
Sylvia