Problem von Heike - 37 Jahre 13.07.07

Verzweifelte Lage nach Beziehungsstress (2)

Hallo liebes Kummerkasten Team,

ich habe vor ca 2-3 Wochen hier schon von meinem Problem erzählt, daher in Kürze nochmal die facts:
ich bin schwanger von meinem Partner, mit dem ich 1,5 Jahre zusammen war.Wir wohnten nicht zusammen, was auch voll ok ist-weil ich Kinder habe und jeder auch seinen Raum behalten soll.
Zeitgleich mit Bekanntwerden der Schwangerschaft bekam ich nun aber heraus, dass er eine andere Frau zumindest sehr " umgarnte"- sie wußte nichts von meiner Existenz.
Ich rief die Frau an , wo ich eben erfuhr, dass er sie seit 4 Monaten regelmäßigen Kontakt hatte- wenngleich sexuell wohl noch nichts gelaufen wäre.Daraufhin stellte ich ihn zur Rede. Das Thema mit ihr spielte er gegen null herunter. Da ich ihm bisher noch nichts von der Schwangerschaft erzählt hatte, tat ich es nun gleichzeitig zu dieser Problematik und das war der Punkt der ihn völlig aus dem Lot riß.
Einerseits Abtreibungsgegner, andererseits nicht bereit sich auf die neue Situation einzulassen (weil er es nicht akzeptieren kann dass ich schon 3 (17,13 und 7 Jahre alte)Kinder aus 2 vergangenen Beziehungen habe)- geriet er für sich in ein totales Chaos...und flüchtete sich aus der Situation, indem er Schluss machte
Das " Schluss" steht seither. Aber er sucht täglich den Kontakt zu mir, entweder telefonisch ( immer abends vorm Zubett gehen oder morgens bevors zur Arbeit geht).
Wir haben, wenn wir uns begegnen ( ca 2 x Woche )auch immer körperlichen Kontakt, d.h. wir schmusen mal auf dem Sofa oder halten uns an den Händen, umarmen uns, gehen Kaffee trinken..Aber es gibt keinen Sex oder Küße o.ä.
Er hat mir in den letzten Wochen immer wieder gesagt, wie extrem Leid ihm die Sache mit der andern Frau tut, aber da sei auch nichts passiert und daher würde er eigentlich darum bitten die Sache zu vergessen und wieder in die Zukunft zu sehen.Aber-und das ist dann wirklich sein nächster Satz gewesen- er käme mit den Modalitäten der Schwangerschaft nicht klar. Eigentlich würde er sich über ein Kind freuen ( er hat noch kein eigenes,ist 38 J. )- aber ich hätte für sein Verständnis 2 Kinder zuviel, zumal die nicht von einem Ex- sondern von zwei Ex Partnern stammen würden. Damit habe er kein " exclusives" _Kind mit einer Frau, was aber seine feste Vorstellung ist.Ausserdem kann er sich nicht vorstellen, in den kompletten Familienverbund mit einzusteigen, will aber gleichzeitig das Kind mit " großziehen" und täglich erleben.
Daher hat er in den letzten Wochen versucht, mich zur Abtreibung zu bewegen. Ich brauchte entscheidungszeit und bin zum Schluß gekommen, dass Kind zu behalten !!
Das wiederherum hat ihn so verärgert, weil er erstens nicht nachvollziehen konnte, wieso ich solange für die Entscheidung gebraucht habe und er sich jetzt doch sehr veräppelt vorkommt(-obwohl er wie ich um die Verhütungsfrage wußte.-also solche Unterstellungen sind Blödsinn)
ER sagt, dasss er einen massiven Vertrauensverlust empfindet und darüber nicht einfach hinweg sehen kann.Ich habe das gemacht, was ich wollte: ich habe mich allein für das Kind entschieden und ihn nicht berücksichtigt.
Ich habe das Gefühl, dass egal, wie ich es mache, wie ich mich entscheide, es ihm nicht Recht machen konnte.Denn er will eigentlich püber alles die Zügel in der Hand haben und merkt jetzt , dass das nicht realistisch ist.
Fakt ist nun : ich bekomme das Kind. Nach bösen Anschuldigungen und fiesen Worten von seiner Seite her hält er nach wie vor den Kontakt, wie beschreiebn: tägliche Anrufe- zwischendurch ein Treffen- alles so irgendwie in der Schwebe.
Seine Schwester, mit der ich einen guten Kontakt habe,meint , ich solle ihm Zeit und Raum geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen, da er wirklich ein Problem damit habe, dass Dinge anders laufen als er es sich vorstellt.Diese Erkenntnis habe ihn so verletzt.Sie sagt, dass es wichtig sei, dass ich mich auf mich und er sich auf sich besinnt und wir darüber einen Weg finden.
Er hat jetzt auch zugestimmt zur Fruchtwasseruntersuchung mitzukommen, das finbde ich ganz toll!

Ich von meiner Seite her habe ihm die Sache mit diesere Frau verziehen und bin mir sehr sicher, dass er der Mann für mich ist, mit dem ich weiter zusammen bleiben möchte-bzw. wieder zusammensein möchte- und zwar nicht allein wegen dem gemeinsamen Kind. Andererseits möchte ich das Kind nicht als Druckmittel für eine Beziehung benutzen.
Aber ich hoffe ganz doll, dass wir wieder einen gemeinsamen Weg finden, als Paar, wie als Patchworkfamilie- ohne zuviele Zwänge oder allzu starre Regelungen ( ich erwarte nicht, dass wir zusammen ziehen).

Ich spüre einfach, dass da noch immer etwas ist - von meiner Seite auf jeden Fall-aber auch ihm scheine ich nicht egal zu sein-denn sonst hätte er den Kontakt ja wohl abgebrochen.
UIch weiss dass es sehr schwierig ist, die situation zu beurteielen, aber ich hoffe dennoch auf ein feedback von Euch!
Wie schätzt ihr die Lage ein, ist es möglich , sich nach solchen Querelen zu beruhigen und wieder zusammen zu kommen ?
Wie beurteilt Ihr, das er sich immer so regelmäßig meldet und Kontakt sucht, aber noch nicht wieder konkret Richtung Beziehung geht
Ist es realistisch, wenn man schon über 1,5 Monate auseinander ist, wieder zusammen zu kommen ?
Auch , wenn in der Zeit kein Sex mehr gelaufen ist?
Oder wird es ausschliesslich eine Elternbeziehung werden ( was ja super wichtig fürs Kind und sehr sehr wünschenswert ist)- ich möchte aber am Liebsten beides. Ist das realistisch?
Ich übe mich in Geduld und lasse ihn "ankommen "-um keinen Druck auszuüben...und wenn von ihm etwas kommt, schau ich bei mir, ob ich das auch möchte
Meine Fragen mögen sich seltsam anhören , aber im Moment sehe ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

Bitte gebt mir Euere Einschätzung !
Liebe Grüße Heike