Problem von Lee - 28 Jahre

Die Ängste meiner Freundin

Hallo Kummerkasten-Team,

ich bin vor kurzem mit meiner Freundin zusammengekommen und habe Ängste entdeckt, die mir Sorgen machen.

Zum einen ist sie sehr schreckhaft und ängstlich, d.h. man darf sie z.B. nicht einfach plötzlich an die Schulter fassen. Da schrickt sie sofort auf und geht einen Schritt zurück. Sie hat auch erwähnt, das man ihr Hals nicht anfassen darf, da sie schlechte Erfahrungen hatte. Sehr verängstigt reagiert sie, sobald ich meinen Gürtel anfasse, um z.b. meine Hose auszuziehen. Natürlich bin ich jetzt vorsichtig und versuche es zu verhindern. Und selbstverständlich weiss ich, das sie früher mal geschlagen wurde. Ich bin sehr vorsichtig mit dem Thema. Habe sie danach gefragt, aber sie gibt mir keine genauen Informationen, was ich auch verstehen kann, da wir uns nicht allzu lange kennen.

Das Schlimmste ist aber ihr Schlaf, denn sie hat jeden Tag denselben Albtraum, sie schläft sehr schnell ein, schluchzt und sagt deutlich "Bitte nicht, bitte nicht...." usw.. Es muss schon was Schlimmes passiert sein, worauf ich jetzt bei ihr noch nicht eingehen kann, mir aber schon ausmalen kann.

Die Frage ist nur, wie kann ich ihr helfen? Ein Therapeut wäre natürlich eine sinnvolle Lösung, jedoch lehnt sie das ab. Wie kann ich z.B. das Gürtelproblem lösen, damit sie davor keine Angst mehr hat, ich denke, das ist lösbar. Die Sache mit dem unruhigen Schlaf wird schon problematische. Jedenfalls umsorge ich sie und biete ihr meine Schulter an, damit sie Halt hat und sich geborgen fühlt.

Vielleicht habt ihr ja noch ein paar hilfreiche Ratschläge...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Die Schulter, der Halt, die Liebe - ich denke, das ist der Weg, um diese Probleme zu lösen bzw. kleiner werden zu lassen. Zwar sehe ich es wie Du und denke, dass ein paar Gespräche mit einem Therapeuten gut für sie wären. Aber ohne ihren Willen, ihren Wunscht und ihre Entscheidung wird es nicht funktionieren.

Aber zurüch zu Deinem Weg: Ich fürchte, es gibt nicht den Kniff, den Trick, das Verhalten. Ihr Ängste sind gewachsen und können wohl nicht 'mal eben' aus der Welt geschafft werden. Das braucht Zeit. Und eben viel Schulter, viel Halt, viel Liebe. Je mehr sie Dir vertrauen kann, je öfter sie sieht, dass Du ihr wirklich gut tust, je sicherer sie sich fühlt, desto eher wird sie diese Dinge als nicht mehr beängstigend sehen. D.h. natürlich nicht, dass Du / ihr zur Schocktherapie übergehen solltet.

Ich weiß noch weniger als Du woher diese Ängste rühren - und ich bin eben auch keine Psychologin. Ich wäre sehr unsicher im Umgang mit ihr wüsste auch nicht so recht, was nun richtig ist. Es geht um Angst vor Alltagsdingen - und den Alltag kann man kaum abstellen. Ich würde sie fragen: Welches Verhalten wünsch sie sich? Was braucht sie, um die Sicherheit zu fühlen?

Alles Gute!
Dana