Problem von Anonym - 29 Jahre

Trennung? Oder wäre das ein Fehler?

Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Freund zusammen, seit 3 Jahren wohnen wir auch zusammen in seiner Eigentumswohnung. Irgendwie hat sich in letzter Zeit aber der Alltagstrott bei uns eingeschlichen und ich bin am überlegen ob ich mich von ihm trennen soll, oder eventuell auch nur mal bei ihm ausziehen soll. Ich hab mir darüber schon öfters gedanken gemacht bei jedem Streit den wir so alle 8 Wochen mal wieder hatten; hab mir dann auch die eine oder andere Wohnung angeschaut bin aber dann doch immer wieder bei ihm geblieben weil es sich wieder eingerengt hat. Streitthema waren oder sind immer die Arbeit im Haushalt gewesen; ich hab mich immer abgestresst und alles möglich für die Beziehung gegeben und geplant und er hat sehr wenig gemacht. Dazu kam noch dass vor einem halben Jahr der Lebensgefährte seiner Mutter gestorben ist und er jetzt 2x mind. täglich mit ihr telefoniert und auch 1x täglich bei ihr ist und ihr im Haushalt hilft und hier alles von selber macht und tut. (Sie ist etwas hilfebedürftigt, könnte aber wenn sie will auch alles selber in den Griff bekommen aber mein Freund sagt immer sie tut ihm so leid und muß deshalb so viel nach ihr sehen) Komischerweise kann er dass bei uns im Haushalt nicht. Er übernimmt einfach keine Verantwortung bei uns. Ich fühl mich oft einsam in der Beziehung und wie das 5. Rad am Wagen. Mutter hier und Mutter da und sonst hat er an nichts interesse; ja noch an seinem Job. Dazu muß ich sagen dass ich nie zu seiner Mutter gehe oder mit ihr spreche; sie hat mir am anfang von der Beziehung mal gemeine Sachen gesagt so dass ich darauf kein Bedürfnis habe. Es ist kein Streit aber sie kann nicht akzeptieren dass ich sie nie besuche. Ja und das ganze hat dann vor ca. 6 Wochen total eskaliert. Wir haben uns wieder mal gestritten und jetzt bin ich an einem Punkt angelangt wo ich eigentlich nicht mehr will. Da wir aber noch ne Woche Urlaub gebucht hatten sind wir dann doch geflogen und haben uns dort auch wieder etwas besser verstanden und zusammengerauft. Aber ich weiß nicht was ich machen soll. Momentan bin ich nur noch schlecht drauf. Soll ich mich trennen? Gibt es noch was besseres im Leben? Würden uns vielleicht auch getrennte Wohnungen wieder näher bringen? Ich hab Angst ihn zu verlieren und Angst vor dem alleine sein, zumal ich meinen Freundeskreis wegen ihm ziemlich aufgegeben habe. Ich denke mir wenn ich es jetzt nicht versuche dann kracht es vielleicht irgendwann in 3,5,10 Jahren...dann ist es aber zu spät um was Neues anzufangen und eventuell auch ne Familie zu gründen. Das ist auch so ein Thema...er möchte Kinder, wenn ich aber keins will akzeptiert er das auch so weil er mich liebt. Ich will aber momentan mit ihm kein Kind, und ob ich es überhaupt will weiß ich nicht. Er ist schon 36 Jahre alt und die Uhr tickt. Verbaue ich ihm eine Chance auf seinen Lebenstraum "Kind"? Hab da eben auch ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Was würdert ihr mir raten?
Da wir zusammen wohnen ist eine Trennung auf Zeit halt nicht so einfach.
Ich muß zu dem ganzen Thema noch sagen, dass ich mich in letzter Zeit sehr gut mit einem Arbeitskollegen angefreundet habe; dieser lebt momentan in Trennung von seiner Frau und durch unsere Beziehungsprobleme sind wir uns dann etwas näher gekommen. Wir mögen uns sehr aber es ist nichts passiert. Vielleicht ist auch er noch so ein "unbewußter" Auslöser für mein Gefühlschaos.
Ich fühle mich zur Zeit sehr einsam; würde auch gerne für mich alleine sein und frei sein; tun und lassen können was ich will. Die Freiheit fehlt mir momentan.
Ist es nur eine Phase oder ein Anzeichen dass ich meinen Freund nicht mehr liebe? Was haltet ihr von einer Beziehung in getrennten Wohnungen obwohl man schon mal miteinander gewohnt hat? Mein Freund meint das wäre ein Rückschritt?!

Ich weiß nicht wie es weitergehen soll, wie ich mich entscheiden soll. Wenn ich den Schritt wage uns ausziehe, habe ich muffe dass ich es vielleicht dann in ein paar Wochen bereue und doch merke dass mein Freund der richtige ist?
Würde mich über ein paar Anregungen von euch freuen. Habe versucht euch irgendwie wenn auch durcheinander alles ein wenig zu schildern was momentan in mir vorgeht.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es gibt Entscheidungen, die kann Dir niemand abnehmen. Ich weiß nicht, was das richtige für Dich ist. Diese Verantwortung bleibt bei Dir.

Für mich klingen eure Probleme nicht unlösbar - setzt euch zusammen und erzählt euch, was euch fehlt, welches Verhalten ihr vermisst und was ihr euch wünscht. Keine Vorwürfe, sondern jeder erzählt nur von sich und den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen.

Ihr beide habt wohl den einen oder anderen Schritt, den ihr auf den anderen zugehen könnt. Auf Deiner Seite z.B. wäre es seine Mutter. Ein Stück weit fühlst Du Dich vernachlässigt und ausgeschlossen - aber es liegt auch bei Dir, das zu ändern. Manchmal muss man den eigenen Stolz beiseite schieben. Und hier sehe ich schon so eine Situation. Warum nicht? Wäre es so schlimm, mit ihm zusammen hinzufahren und einfach mal einen Kuchen mitzubringen; das alte Kriegsbeil begraben?

Genauso gibt es Dinge auf seiner Seite, die er tun kann. Besprecht es in Ruhe. Niemand kann erahnen, wie die Bedürfnisse und Vorstellungen des anderen aussehen. Um verstanden zu werden, muss man sich verständlich machen. Das Wort "Beziehungsarbeit" gibt es nicht umsonst. Keine Beziehung bleibt von allein erfüllend und harmonisch. Wenn ihr sie halten wollt, dann müsst ihr immer wieder und weiter daran arbeiten.

Wenn diese Arbeit eine zu große Last ist oder wird, wenn Du sagst: "Nein, so will ich es nicht mehr" dann ist das Dein gutes Recht. Wie gesagt, die Entscheidung liegt bei Dir; niemand außer Dir kann sie treffen.

Alles Gute!
Dana