Schluss gemacht - war's richtig?
Liebes Kummerkasten-Team,
ich danke euch schon im Vorfeld vielmals (!) für eure Bemühungen und hoffe, dass jemand die Zeit findet, sich mit meinem Problem zu beschäftigen.
Ich habe vor wenigen Tagen die vierjährige Beziehung mit meinem Freund beendet. Schon seit längerem war ich sehr unzufrieden mit der Kommunikation in unserer Beziehung (diese ist praktisch nicht vorhanden, ebenso wenig wie gemeinsame Interessen), vorigen Sommer habe ich auch einen anderen Mnn kennen gelernt, den Kontakt zu ihm jedoch zu Gunsten meines Freundes abgebrochen. Seit diesem Zeitpunkt- und eigentlich auch schon davor - ringe ich mit mir. Nune habe ich mich schweren Herzens von ihm getrennt, es war wirklich eine fürchterliche Zeit, die auch jetzt noch nicht so bald nicht vorüber sein wird.
Gestern telefonierte ich jedoch mit seinem besten Freund (er organisiert den Urlaub, den wir gemeinsam hatten machen wollen und erkundigte sich danach, ob ich nun mitfahren wole oder nicht)...er war sehr verständnisvoll...aber als ich erfuhr, dass er meinen (Ex-)FReund schon wieder unter die Leute bringen werde, damit er jemanden anderen kennen lernen könne, stiegen in mir größte Zweifel ob der Richtigkeit meiner Entscheidung auf. Und diese kamen mir gestern nicht zum ersten Mal. Auch als ich ihm definitv auseinandersetzte, dass ich die Beziehung beenden wolle, meinte er, nun würde er sofort eine Wohnung nehmen...dieses, sein iniatives Handeln gefiel mir irgendwie. Und natürlich versprach er mir auch, sich zu bessern, was bei mir ebenfalls nicht ganz auf taube Ohren stieß.
Aber trotzdem. Ich habe so lange mit meiner Entscheidung gekämpft...sie wird doch wohl letzten Endes nicht doch unüberlegt gewesen sein...? Mir ist schon klar, dass das niemand außer mir sagen kann...aber: Kann es sein, dass man sich in manche Vorhaben so verrennt, dass man dabei seine eigentlichen Bedürfnisse vergisst? Und dann dahinterkommt, dass man die ganze Zeit einen falschen "Plan" verfolgt hat?
Die ganzen Jahre über wollte ich unbedingt ins Ausland (studiere eine Fremdsprache), er hat es mir jedoch verwährt. Nun, da ich sozusagen freie Bahn hätte, finde ich den Gedanken plötzlich nicht mehr so attraktiv. Na, wie sagt man so schön: Alles Verbotene reizt.
Aber dennoch.
Gleichzeitig versetzt mich der Gedanke in Panik,er könnte eine neue Freundin finden und mit ihr zusammenziehen..und ich geh leer aus. So profan das klingen mag.
Ach, ich weiß nicht...warum sind manche Entscheidungen so schwer...? Und sind sie erst einmal getroffen, wird es auch nicht einfacher...?
Ich bitte euch um einen Rat bzw. eine neutrale Meinung!
Vielen, vielen Dank und ganz liebe Grüße,
Leonie
P.S.: Ich weiß, dass ihr Stellen bei der Kummerkastenberatung für gewöhnlich ausschreibt...aber habt ihr momentan Bedarf an Betreuerinnen?
Anwort von Dana
Grüße Dich, Leonie!
Wie Du schon sagst: Ich kann Dir nicht sagen, ob die Entscheidung richtig oder falsch war. Aber ich denke, Du hast es Dir nicht leicht gemacht und lange mit Dir selbst gerungen, oder? Jetzt kamen Versprechen, er würde sich ändern - kamen die vorher nie? Ihr habt doch sicher über die Problemstellen in der Beziehung gesprochen, oder? (wenn nicht, muss ich sagen: nachholen und sehen, ob es nicht doch passen kann).
Nach einer langen gemeinsamen Zeit, die nicht im riesigen Krach auseinandergeht, sondern sich irgendwie ausschleicht, hängt man sehr oft noch fest am anderen. Das Leben fühlt sich plötzlich irgendwie fremd an - und bis man es wieder neu sortiert hat, kann einige Zeit vergehen.
Wie gesagt, ob die Trennung oder ein Neustart in der Beziehung richtig ist, wirst Du für Dich sehen müssen. Und auch das erkennt man oft erst nach einiger Zeit allein. Setze Dich nicht selbst so unter Druck. Auch wenn man es selbst ist, der die Trennung ausspricht, ist es kein Befreiungsschlag, sondern kann auch dann bitter weh tun.
Alles Gute!
Dana
PS: Du kannst Dich einfach unter 'Impressum' melden - mag einige Zeit dauern, aber Du wirst dann wohl früher oder später von uns hören