Problem von Anonym - 21 Jahre

Mein Freund nimmt Drogen

Ich fang mal ganz von Anfang an. Mit meinem Freund D. bin ich schon seit einem Jahr zusammen. Als wir uns kennen lernten vielen natürlich viele Themen, wie z. B. Ex Freunde/innen, ....,.... Drogen. Ich teilte ihm gleich mit, dass ich ein absoluter Drogenhasser bin. Zu Recht. Meine Mutter war Drogen/Alkoholabhängig und mein damaliger Ex-Freund fand es auch lustig, sich täglich die Rübe weg zu ballern. Dem entsprechend kam es auch oft zu gewaltsamen übergriffen, worunter ich auch heute so manches mal leide. Jedenfalls teilte mir mein Schwarm mit, dass er Ebenfalls Erfahrungen mit Drogen gemacht hat. Dabei spreche ich vom kiffen, koksen und auch pille schmeissen. Ich war zunächst geschockt und doch fand ich es gut, dass mein Schwarm schon die Erfahrungen mit diesen Gifften hinter sich hatte und genau so beneinte wie ich. Zu meiner Dummheit irrte ich mich in diesen Jungen. Er hat mich belogen, weil er sich schon seit langem in mich verliebt hatte. Und hoffte, wie er es mir im Nachhinein beichtete, dass ich sogar der Weg bin aus diesem Teufelkreis heraus zukommen. Ich hatte lange und viel mit ihm zu kämpfen. Immer wieder habe ich Gespräche mit ihm geführt. Ihm bildlich gemacht, was mit ihm passiert, wenn er nicht aufhört.. Ihm versuch vorzuhalten, dass er seine ganze liebe Art und komplette Persönlichkeit mit jedem Zug durch die Nase verliert. Seine antworten waren immer sehr abtuhend und manches mal auch genervt. Ihm seine Erklärungen auf all das waren immer "Jeder der was erreicht hat zieht sich kokain. Guck dir doch mal die ganzen Stars an. Wenn die was machen, kann es ja wohl nicht so schlimm sein, denn sie sind ja mit dem was sie tun und was sie sind erfolgreich."Eines Tages kam er nach einer langen Partynacht in Köln völlig fertig nach Hause. Total veraballert.. Es war ein furchtbarer anblick.. heulend.. doch nicht mit einer einzigen Träne im Gesicht, viel er mir gleich in die Arme... 24 Stunden saß ich neben ihm am Bett. Brachte ihm essen und trinken. Versuchte ihn immer wieder zu beruhigen, wenn die Wände auf ihn zukamen.. In einem moment war er am lachen und hüpfte auf dem Bett herum und gleich im nächsten lag er wieder da und bekam depressionen.. Es war nicht schön. Aber ich war froh, dass ich da war. Genau so wie er. Dies war dass letzt mal, dass er diese Art von Drogen genommen hat. Ich war so glücklich. Nun konnten wir zusammen etwas aufbauen und Glücklich sein wie ein ganz normales Paar.. D. fíng auch an Sport zu machen. Interessierte sich plötzlich wieder für seine Arbeit und fing sogar mit dem Führerschein an... Bis vor einiger Zeit. Mittlerweile wohnen wir zusammen und ich kenne D. viel zu gut. Ab und zu kifft er noch, was ich nicht ok finde, aber in Grass wurden bislang noch keine Suchtstoffe gefunden und wenn er gelegentlich seinen raucht ist es für mich ok.. und will ihn in seinen Entscheidungen auch nicht zu viel einschränken. Doch ich habe mich ein weiteres mal geirrt.. :-(
Seit einigen Wochen war D. so komisch.. Er wollte kaum noch Zeit mit mir verbringen, erzählte mir das er mehr lust hätte seine Freunde zu treffen als mich. Und verschwand einfach an den Wochenenden...Ich dachte schon, da steckt ein anderes Mädel, aber hielt mich trotzdem mit meinen vermutungen ein wenig zurück. Es war wieder soweit. Das Wochenende stand vor der Tür. D. und ich waren für Samstag verabredet, weil ich wieder mehr Gemeinsamkeiten mit meinem Freund zusammen aufbauen wollte, was durch die ganze chaotische Vergangenheit kaum möglich war. Freitag kammen dann seine Freunde und er kiffte mit ihnen. Was ich nicht so toll fand, weil wir beide eigentlich abends noch etwas essen gehen wollten, was aber dann nicht mehr möglich war, da mein geliebter Freund aussah als wäre er gerade erst aufgestanden... Was dem entsprechend hieß. dass wir früh schlafen gegangen sind. Samstag: Ich hatte mal wieder richtig lust mit meinem Freund ein bißchen feiern zu gehen oder vielleicht auch nur in eine gemütliche Cocktailbar um etwas zu trinken und um sich ein bißchen zu unterhalten. Aber D. sagte mir ab- Er wollte den abend lieber mit seinen Freunden verbringen als mit mir. Verschwand und blieb die ganze Nacht weg. Als er am nächsten Tag erst gegen mittag wiederkam, war für mich mittlerweile der Entschluss gekommen, nach einem Gespräch mit ihm, ihm klar zu machen, dass diese Beziehung ganz knapp an einem Abgrund steht und zu kippen droht. Er flippte aus. So kannte ich ihn garnicht und dann passierte es auch. Er schlug zu. -er war minuten lang so aggressiv, wie ich es nur aus einer früherigen Beziehung kannte. Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl er kam wieder zu sich..und es war wie eine Art himmel die auf ihn hinab brach. D. war nie aggressiv mir gegenüber. Im gegenteil, er war stetts der ruhigere von uns beiden gewesen. Aber nun, hatte ich schon wieder eine Persönlichkeitsspaltung hoch 10 vor mir stehen. Vor ein paar Tagen hat er mir auch wieder gebeichtet, dass er sich "pepp" ( irgendein chemisches Zeug, was schlaflosigkeit bewirkt und hyperaktivität)... Es ist wie eine kleine Welt wieder für mich zusammen gebrochen.. und noch immer stehe ich hier und versuche die Ruinen zusammen zu halten... Aber ich brauche Unterstützung. Alleine kann ich das nicht. Ich liebe meinen Freund. Und ich weiss das es nicht er selbst ist, wenn er so ist. Doch vielleicht ist da noch etwas zu retten. Man sollte einen Menschen nicht zu schnell aufgeben wenn er einen braucht. Aber solange er nicht langsam anfängt an sich selbst zu glauben macht er nur noch mehr kaputt und eines Tages bin ich weg.. Möchte aber gerne für ihn da sein!!
Habt ihr vielleicht ideen oder tricks?? Irgendwas, was mir hilft.. Ich wäre euch so dankbar. :-(
D. ist erst 19. Mann sollte Jungentliche nur viel mehr und viel öfter warnen.. Jeder 2. In einer House oder Technoparty ist auf furchtbaren Drogen und die Gesellschaft kümmerts einen feuchten Dreck 80 % aller Türsteher in den Diskotheken oder gar besitzer sind auf Kokain oder Pille....ect... Es sind zu 60% nicht die Besucher in einer Diskothek, welche Drogen in Gläser von unwissenden schmuggeln, sondern Besitzer oder Angestellte selbst..
Ich weiss es.. Ich bekomm es mit.. ich bekomme alles aus diesen kreisen mit. Das muss doch ein ende haben.. Man redet über diese schlimme Jugend.. Dabei sind es gerade die ERFOLGREICHEN, die es der Jugend vormacht, wie "geil" es ist sich systematisch selbst kaputt zu machen und dafür auch noch Geld zu bezahlen.
Ich von mir kann behaupten. Ich wollte nie etwas mit Drogen zu tun haben. Es reichte schon ne Mutter und Vater, die Alkoholabhängig waren. Nen Ex-Freund der auf sein Leben nicht klar kam und nen aktuellen Freund der meint -> Das bringts... Ich habe Angst dafor--- Ich musste nie Drogen nehmen um zu sehen wie sie wirken... :-(
Danke für euer Ohr..
bye

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

es ist schon richtig, dass man einen Menschen nicht so schnell aufgeben sollte. Aber ich bin grade ein bisschen im Zwiespalt. Ich habe selber meine Erfahrungen mit Drogensüchtigen gemacht. Die Frage ist immer, helfe ich demjenigen damit, dass ich ihm die Hand halte und sage es wird alles wieder gut und ihn immer wieder auffange? Auf der einen Seite schon, auf der anderen auch wieder nicht. Denn sobald ein Drogensüchtiger weiß, da ist jemand der mich immer wieder aufrappelt, warum sollte er sein Verhalten dann ändern? Ich weiß, es nie einfach. Soll man solche Menschen ihre Wege gehen lassen oder immer da sein. Ich denke man kann Hilfe anbieten, aber nicht bis zur Selbstaufgabe. Spätestens in dem Moment mit dem Zuschlagen, wäre für mich Schluß gewesen. Ganz egal was er sich da rein gepfiffen hat, du hast doch schon Erfahrungen in die Richtung machen müssen.

Es bleibt deine Entscheidung. Ich kann auch deinen Wunsch nach Hilfe nur zu gut verstehen, aber so gut man es auch meint, man hilft dadurch eben meist nicht.

Liebe Grüße
Sylvia