Problem von Anonym - 16 Jahre

Essstörung? Ja? Nein?

ich weiß solangsam echt nicht mehr weiter!!

mit meiner figur stehe ich eigentlich schon mein ganzes leben lang auf kriegsfuß. ich hab mir doch schon am ende meiner kindergartenzeit eingebildet, die anderen kinder mögen mich nicht, weil ich zu dick bin, obwohl ich es damals noch gar nicht war. während meiner grundschulzeit hab ich dann aber wirklich ordentlich zugelegt (habe viele süßigkeiten und viele fettige sachen gegessen, dafür aber so gut wie kein obst und gemüse) und bin mit meinem körper immer unzufriedener geworden.als ich dann aufs gymnasium gewechselt habe, habe ich allerdings wieder etwas abgespeckt, was ich eigentlich gar nicht bewusst getan habe (lag wahrscheinlich daran, dass ich angefangen habe, mich bewusster zu ernähren). doch trotzdem wurde ich immer unzufriedener mit meiner figur und machte sie von da an für alles negative verantwortlich, z.b. auch dafür, dass ich nicht sonderlich beliebt war und nicht gerade guten anschluss am gymnasium gefunden habe. mit 14 habe ich dann angefangen, nahrung zu verweigern, obwohl ich hungrig war und habe mir dann auch innerhalb von ca. 3 monaten 10kg runtergehungert (war dabei aber immernoch normalgewichtig). doch dann fing ich an, jeden tag mittags riesige portionen zu verdrücken und wegen des schlechten gewissens danach, habe ich ab da das abendessen weggelassen. die 10kg, die ich mir runtergehungert hatte, hatte ich so aber bald wieder drauf. so ging das dann eine ganze weile. immer mal wieder eine riesige portion, dann wieder einen halben tag lang gar nichts. mal ein kilo abgenommen und dann gleich wieder draufgefuttert. der wunsch abzunehmen war durchgehend da!

doch im märz dieses jahres beschloss ich, endlich eine richtige diät zu beginnen. ich begann jede einzelne kalorie zu zählen, mich jeden tag öfters zu wiegen, sport zu machen... so kam ich von 62kg auf 58kg (bei einer größe von 1,65cm). doch lange hielt ich diese diät, die SEHR streng war (nicht mehr als 600 kalorien am tag) , nicht durch und so kamen die fressattacken wieder und durch diese kam die idee, nach den fressattacken zu erbrechen. anfangs hat es überhaupt nicht geklappt und so richtig funktionieren tut es auch jetzt noch nicht. ich kann immer nur einen kleinen anteil wieder hochwürgen.
die fressattacken häuften sich. anfangs nannte ich 3 scheiben brot mit nutella schon einen "fressanfall", doch dabei blieb es nicht. inzwischen variien die mengen. mal noch im rahmen, aber manchmal eben auch bei weitem nich mehr... ich kaufe für diese "fressorgien" extra heimlich von meinem eigenen geld ein, damit meine mum auch nichts merkt. das ganze findet auch immer statt, wenn meine arbeiten ist. wie schon gesagt versuche ich danach immer,zu erbrechen, doch mit eher geringem erfolg. das ganze findet etwa 2-4 mal in der woche statt. an den anderen tage halt ich noch strenger diät als voher (400 kalorien am tag). ich brauche diese "hungertage" inzwischen genauso wie die "fresstage". es scheint mir fast, als sei ich süchtig danach, mich mal bis zum geht nicht mehr vollzufressen und auf der anderen seite zu hungern bis ich kopfschmerzen grige, kaum mehr aufrecht gehen kann und mir schon schlecht vor hunger ist.
auch habe ich (vorallem in den letzten tagen) einen extremen bewegungsdrang entwickelt. ich laufe 3-5 stunden spazieren, fahre fast täglich fahrrad, mache kräfitungsübungen, gehe schwimmen...
das ist besonder an fresstagen so, an den hungertagen habe ich oft nicht die kraft dazu...
ob ich nun meine winzigen portionen oder meine 30 schokoriegel verputze - essen ist wie ein ritual für mich. alles wird voher genau vorbeireitet, damit alles perfekt ist und ich es genießen kann. ich esse auch meistens aus kleinen schüsseln und mit kinderbesteck...
mich einen tag nicht zu wiegen oder einen tag lang nicht aufzuschreiben, was ich gegessen habe, ist unmöglich geworden, genauso wie einfach mit einer freundin ein eis essen zu gehen. ich schlucke nicht mal mehr meine zuckerfreien kaugummis runter, wenn sie ihren geschmack verloren haben. ich denke tag und nacht ans essen und es gibt eigentlich keine schöner beschäftigung für mich. je größer meine privaten probleme werden, desto mehr stürze ich mich in das ganze.

inzwischen wiege ich 56kg bei - wie schon gesagt - 1,65cm. mein traumgewicht sind 46kg.

ich weiß nicht mehr, was ich von dem ganzen halten soll... ich leide teilweise so schrecklich... und trotzdem denke ich nicht mal daran, etwas zu ändern. es gibt auch immer wieder höhenflüge, bei denen ich ganz und gar von meinem tun überzeugt bin...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann keine Diagnosen stellen - aber Dein Essverhalten ist für mich absolut besorgniserregend. Und im Grunde geht es Dir doch nicht anders. Wenn Du mit der Situation glücklich wärst, Dir keine Sorgen machen würdest usw., hättest Du nicht an uns geschrieben.

Wir haben sehr viel zum Thema "Magersuch" oder "Bulimie" oder "Essstörung" (drei Schlagwörter, mit denen Du suchen kannst) im Archiv. Und für Dich gilt das gleiche wie für die anderen: Bespreche es mit einem Arzt. Du brauchst fachliche Hilfe.

Alles Gute!
Dana