Problem von Anonym - 21 Jahre

Meine beste Freundin starb

Ich weiß, ich hab schon mal geschrieben, doch ich wusste nicht dass meine E-Mail Adresse nicht stimmt. Ich hoffe jetzt tut sie es. Also, meine beste Freundin starb im Mai diesen Jahres. Irgendwie schaff ich es nicht wirklich darüber weg. Auch wenn alle mit denen ich im Alltag zu tun hab glauben, dass ich es schon hinter mir hätte. Aber ich bin net der Typ dafür, den ganzen Tag meinen Kollegen und so die Ohren voll zu heulen. Aber langsam bin ich mit meinem Latein am Ende. Ich vermisse sie so. Sie hat eine sehr wertvolle und aktive Rolle in meinem Leben inne gehabt. Der Tod meiner Eltern hätte mich nicht so runter gerissen wie der Tod von ihr. Da sie wirklich einer meiner Fokus Punkte in meinem Leben war, (und ich sage so etwas nicht um es sich dramatischer anhören zu lassen, es war so) fehlt sie mir dementsprechend sehr. Ich hab denjenigen verloren der mir mir alle wichtigen Ereignisse geteilt hat, seien sie positiver oder negativer Natur gewesen. Es hat so viele Veränderungen gegeben seit das passiert ist aber es gibt niemanden mit dem ich all das teilen könnte. Ich geh seit dem kaum mehr weg, weil ich niemanden hab mit dem ich weg wollte, ich kann mit kaum jemandem wirklich darüber reden. Mein Mann kann das alles schon lange nicht mehr hören und sonst gibt es niemanden in meinem Leben mit dem ich über so etwas sprechen würde. Was mindesten genau so schlimm ist, ist dass meine Ehe stark darunter leidet. Mein Mann kann meine negative Einstellung und Launen nicht mehr ertragen und ich bin es leid dass er nie richtig zuhört. Es muss etwas passieren sonst ist es nicht nur der Tod meiner besten Freundin den ich in Zukunft betrauern werde und ich würde ungern eines Morgens neben den Trümmern meiner Ehe erwachen. Ich danke schon mal demjenigen der sich mit meinem Problem und mir befassen wird. Vielen Dank!!!!!!!!!!!!

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

es tut mir wirklich sehr leid, dass deine beste Freundin verstorben ist. Sowas reißt natürlich eine große Lücke, die man nie wieder füllen kann. Sie wird Dir immer wieder fehlen nur im Laufe der Zeit wird sich das Ganze verändern. Du wirst immer an sie denken und es wird auch Tage geben, an denen du wieder traurig bist. Aber es wird mit der Zeit leichter zu tragen sein, es wird Momente geben, in denen du nicht nur in Trauer an sie zurück denkst, sondern lächeln wirst und dankbar sein wirst, für die Zeit die du mit ihr hattest.

Zeit spielt bei Trauer eine große Rolle. Jeder trauert auf seine eigene Weise, dass sie Dir nach drei Monaten immer noch so sehr fehlt, finde ich ganz normal. Eine andere Frage ist, wie man damit umgehen sollte. Wenn du dich Anderen gegenüber nicht öffnen magst, dann wäre es vielleicht auch mal gut über einen Therapeuten nachzudenken. Ich kann mir vorstellen, dass du Dir deinen Mann in der Situation jetzt anders wünscht. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass er einfach total überfordert ist mit der Sache. Der Tod ist ein sehr schwieriges Thema, viele schalten dabei am Liebsten ab und die richtigen Worte zu finden ist noch schwieriger.

Liebe Grüße
Sylvia