Problem von Anonym - 25 Jahre

Wie lange macht er das noch mit?

liebes kuka-team...

ich, 25, lebe mit meiner mutter und meinem opa in einem haushalt. seit 8 jahren bin ich mit meinem freund zusammen, der seine eigene wohnung hat. aufgrund dessen, dass ich noch zu hause wohne, gibt es einige komplikationen. meine mutter und mein opa können beide nicht loslassen und ich habe das gefühl, dass sie mich mit ihrer liebe erdrücken. bei meiner mutter kommt noch erschwerend hinzu, dass sie den plötzlichen tod meiner oma nie ganz verkraftet hat. meine mutter ist zusätzlich noch verheiratet, lebt aber mit bei meinem opa, da die ehe nicht mehr sonderlich gut läuft. seit ca. 7 jahren kommt hinzu, dass sie einen liebhaber hat. das finde ich persönlich überhaupt nicht schlimm, dass muss sie für sich selbst entscheiden. er ist ein netter kerl, ich komme gut mit ihm klar. nun zu meinem eigentlichen problem:
als meine oma gestorben ist, sind meine mutter und ich zu meinem opa gezogen, da meine mutter natürlich den haushalt von meinem opa übernehmen musste und auch wollte, da sie nicht wollte, dass er sich aufgibt. mittlerweile schmeißt sie also seit 10 jahren drei haushalte. natürlich sind wir ihr alle dankbar dafür, was sie für uns tut, doch in den letzten zwei jahren komme ich nicht mehr wirklich mit ihr klar. sie geht für jeden mist sofort auf die palme und legt jedes wort auf die goldwaage. wirklich recht machen kann ich ihr garnichts mehr. vor ca. 3 wochen haben wir uns wieder so heftig gestritten, dass ich meine sachen packen wollte und gehen wollte. das war das erste mal, dass ich das gemacht habe. mein opa hat sich dann aber eingemischt und mich bekniet, dass ich zu hause bleiben soll, da er es nicht ertragen könnte, wenn ich wegginge. hinzu kommt weiter, dass meine mutter gerne mal einen wein trinkt... aber nicht nur ein glas, nein direkt eine ganze flasche. manchmal sogar zwei. ich würde nicht behaupten, dass sie unbedingt ein alkoholproblem hat, da sie nicht regelmäß trinkt. aber wenn sie getrunken hat, kann man die uhr danach stellen, dass sie sich mit einem von uns anlegt. meistens bin ich diejenige, da ihr freund ja abends in seine eigene wohnung fährt, und mein opa gesundheitlich einfach nicht mehr in der lage dazu ist. sie kann es unheimlich gut, einem ein schlechtes gewissen einzureden. mein gesunder menschenverstand sagt mir, dass ich ausziehen muss, um mal wieder ein angenehmeres verhältnis zu ihr zu bekommen. andererseits mache ich mir aber auch sorgen, dass wenn meinem opa genau zu diesem zeitpunkt etwas passiert, sie mir den rest meines lebens vorwürfe machen wird, dass ich das schuld bin. damit könnte ich glaube ich nicht leben.
ich bin froh, dass mein freund verständnis für diese situation aufbringt. das würde nicht jeder machen. aber die frage ist ja auch, wielange macht er das noch mit...
ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich sehe die Frage weniger beim "Wie lange macht er das noch mit" sondern viel mehr "Möchtest Du an Deiner Wohnsituation etwas ändern?". Das, denke ich, ist der springende Punkt: was möchtest Du? Unabhängig von den anderen - was willst Du für Dich?

"Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied" - immer wieder hier im Kuka kommen mir die alten Sprüche meiner Oma in den Sinn und immer wieder denke ich: Mensch, da ist echt was dran ;-) Deine Mutter wird für sich entscheiden, ob sie weiterhin drei Haushalte schmeißen will und / oder für sich an ihrem Leben Dinge ändern will. Du widerum schaust auf Dich und gestaltest Dein Leben. Dabei muss man sich weder verletzen noch in die Quere kommen. Und ich denke auch, dass Dein Auszug Deinen Opa weniger treffen würde, wenn er geplant und besprochen ist; nicht so überstürzt und in Wut, wie Du es beschrieben hast.

Erkläre Deine Wünsche und schau hin, was Du für Dich willst. Wir tragen alle für unsere Lieben auch eine Verantwortung - aber nicht jede. Und wir müssen alle eben auch auf uns schauen. Denn wenn wir selbst unglücklich und kraftlos sind, können wir für die anderen keine Stütze mehr sein.

Alles Gute!
Dana