Problem von Ronny - 21 Jahre

Familie zerbricht - und nun?

Hallo liebes Kuka Team,

Ich habe volgendes Problem, meine Famile ist langsam aber sicher am Ende. Der Anfang ist etwas sehr lange und auch recht Kompliziert (zumahl ich nicht alles weiß). Um jetzt zu der Situation zu kommen und damit ihr euch ein Bild davon machen könnt fang ich an mit dem Schlaganfall meines Opas (väterlicher seits) an. Seit dem er ihn hatte hat er sich sehr stark verändert, was wohl sehr oft so ist, und bei ihm dadurch das sich einige Gehirnzellen bzw eine Region seines Gehirns sehr stark betroffen zu sein scheint. Meine Oma (seine Frau) ist der meinung das er eine Krankheit hat und in Eingewiesen werden soll er kommt sich allerdings von ihr immer bevormundet vor (dessen meinung ich und mein Vater Teile) und so trug sich eines zum anderen. Sie haben ein Haus in der Nähe von Dresden und leben zz. getrennt (also nicht offiziell) er ist sehr oft aus dem Haus abgehauen und wird wohl auch nicht mehr zurück kommen (muss dazu sagen sie haben noch eine Wohnung direkt in Dresden) sodas er jetzt allein dort lebt und sich auch niemand mehr bei ihm meldet. Nach der Kur die er auf grund des Schlaganfalls machte ging es ihm auch recht gut (wo er auch noch mehr medikamente bekam, diese aber als er zuhause war wieder absetzte wie z.b. Antidepresiva)( denn nach seiner meinung brauche er sie nicht und er sei ja Gesund) sodass ich und mein Vater der meinung sind er ist Depresiv. Doch ich weiß nicht wie wir ihm helfen können... , da er wie gesagt niemand an sich heran lässt es ruft ihn keiner an und meldet sich auch keiner bei ihm ich bin im moment der einzigste der sich bei ihm meldet und mit ihm überhaupt Kontakt hat (in der hoffnung das ich ihm damit Helfe und ihm so weit an ihn ran komme sodas ich ihm gegen die Depression helfen kann). Aber es geht ja noch weiter. Ich wohne jetzt seit 9 Jahren in Berlin (habe daher auch nicht die fülle an Zeit so oft dort herunter zu fahren) wo mein Bruder und meine Mutter (die sich damals von meinem Vater getrennt hat) gelebt habe. als mein Bruder nach drei Jahren wieder nach dresden ging (zu meinem Vater) hat dies nicht lange gehalten. das ergebnis der Streits ist das die beiden sich nicht mehr sehen und hören können und mein Bruder nach ca. 2 Jahren in ein Betreutes wohnen ging wo er auch wieder rausgeflogen ist. Darauf hat ihn mein Opa aufgenommen und nach a. 1 Halb Monaten hat er eine eigene Wohnung bezogen, seither, er sich auch nicht mehr bei meinem Opa meldet (warum weiß ich leider auch nicht er sagt er würde es vergessen, da frage ich mich wie zum Teufel kann man seinen eigenen opa vergessen) Mein Vater gibt in gewissen maße meinen Großeltern die Schuld so das es da auch zu Streitereien kam und der kontakt schließlich abbrach. Meine Mutter und mein Vater können sich auch ebenfalls nicht leiden, was auch eine etwas andere Sache ist, aber auch mit dem Auszug von meinem Bruder von meinem vater ins betreute Wohnen zu tun hat.
Das Ende vom lied ist nun im moment so das keiner was von dem anderen wissen will und keiner bereit ist etwas direkt zu Klären. Jetzt habe ich mich mit meinem Vater so geeinigt das wir etwas tun müssen nur wir wissen nicht was... . Wir wollen erstmal versuchen meinem Opa zu helfen und dann mit ihm zusammen es so weit bringen das sich die ganze Familie an einem Tisch setzt und einmal ausdiskotiert wer was wie falsch gemacht hat (was auch Eingeständnisse von allen zu folge hat) und wie es nun eigentlich objektiv weiter geht. Was auf der einen Seite auch nicht richtig geht da niemand so reichtig zugeben wird was er selbst Falsch gemacht haben könnte. Jetzt ist nur das Problem als erstes wie bekomme ich meinem Opa wieder so fit das er Objektiv sagen kann was los ist bzw. das es ihm auch wieder besser als jetzt geht? Dann: wie bekommt man es hin das sich alle einmal an einem Tisch setzen und das auch alle mit einander reden?

Ich hoffe ihr könnt mir dabei einige Tips geben oder auch anregungen wo man sich gut Informationen oder auch Tips herholen kann, denn ich bin mit meinem Latein am Ende ich weiß nicht wie ich es anstelle das alles vll. ein halbwegs gutes Ende nimmt...

Ich bedanke Mich schonmal im voraus für die hoffentlich helfenden Anregungen :-) euer Ronny

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Ronny!

Hast Du Kontakt zu Ärzten Deines Ops bzw. kannst Du den aufnehmen? Mit der Schweigepflicht ist es natürlich schwierig, wirklich etwas herauszufinden. Aber vielleicht lässt sich Dein Opa ja darauf ein, dass ihr zusammen sprecht? Ob er depressiv ist oder nicht, kann nur der Arzt diagnostizieren; welche Medikamente er nehmen muss, ob er allein leben kann usw. - all das solltet ihr zusammen mit seinem Arzt besprechen. Und dann gäbe es die Möglichkeit einer Helferin über seine Krankenkasse. Die käme dann und wann (je nach Notwendigkeit einmal die Woche bis mehrfach täglich), um nach ihm zu sehen, seine Medimanten zu verabreichen usw. So könnt ihr die eine Sache schon mal 'unter Dach und Fach' bekommen.

Die ganze Familie an einen Tisch und ausdiskutieren? Schöne Idee. Aber ist es umsetzbar? Irgendwie scheint jeder mit jedem Streit zu haben; überall sind Blockaden und Mauern aufgebaut. Lässt sich all das mit allen zusammen mal eben an einem Nachmittag aufarbeiten? Ich wage es zu bezweifeln; würde mich aber gern eines besseren belehren lassen ;-)

Mein Weg wäre viel mehr, es nach und 'abzufrühstücken'; bis jeder mit jedem gesprochen hat und wieder freie Luft ist. Du könntest -wenn Du es in die Hand nehmen möchtest- immer mal die einen oder die anderen zu Dir einladen und die Gespräche ein wenig leiten (Achtung: gar nicht so leicht; man gerät schnell in die Schusslinie). Im Vordergrund dieser Gespräche sollte nicht unbedingt stehen: Was war alles falsch? Sondern eben viel mehr: Wie wäre es besser? Schließlich geht es um den Blick in die Zukunft, darum, dass ihr als Familie wieder einen Zusammenhalt erreicht. Es reicht nicht zu sagen: das und jenes war blöd von Dir und von mir - aber es hilft zu sagen: in Zukunft machen wir es anders, nämlich so.

Ich bin ein Fan der "Wunsch-Runden". D.h. man sitzt zusammen an einem Tisch und jeder sagt, welches Verhalten er sich vom anderen wünscht. Mehr nicht. Es bleibt umkommentiert; niemand muss sich rechtfertigen, niemand macht Vorwürfe. Es geht in diesen Runden nur darum, was sich der einzelne vom Gegenüber wünscht. Und damit ist man dem Ziel ein großes Stück näher: Jeder weiß dann, was er selbst verändern sollte, damit es wieder Halt und Harmonie gibt.

Alles Gute!
Dana