Problem von Anonym - 35 Jahre

Ehefrau oder neue Freundin?

Hallo zusammen,

ich bin in einem ziemlichen Zwiespalt. Ich bin sein 1998 verheiratet und wir haben seit 2005 eine kleine Tochter, ich bin im Januar 2007 zu Hause ausgezogen. In unserer Beziehung haben sich kleine Gewohnheiten eingeschlichen, meine Frau ist z. B. sehr familienverbunden und sieht uns (sich, mich und unsere Tochter) eher als Teil der großen Familie während für mich wir eher im Zentrum stehen und die anderen um uns herum leben. Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Frau sollte es mit ihrer Familie hart auf hart gehen zu mir stehen würde. Sexuell hat sich das auch seit Jahren so eingeschliffen, dass wir Sex haben wenn sie will und den Sex haben, den sie will. Wie soll man sich denn da als Mann fühlen?

Nun habe ich im Juli 2006 eine alte Freundin wieder getroffen und es hat sofort zwischen uns gefunkt, und nach einem echt heftigen Streit im November 2006 (ihr Vater hatte angenommen, dass ich die Anwesenden um mehr Ruhe bitte, weil unsere Tochter schläft, abgesehen davon, dass ich das nicht getan habe, sehe ich darin auch nichts schlimmes, denn wenn meine Tochter schläft, will ich das Recht haben JEDEM sagen zu dürfen, er soll seine Stimme senken). Er hat dann solche Sprüche abgelassen wie, "wenn ich in der Wohnung meiner Tochter nicht reden kann wie ich will, komme ich nicht mehr her!. Ich habe in dem Moment nichts gesagt und meine Frau gefragt, was das bedeuten soll, "die Wohnung meiner Tochter", was ich denn in diesem Haushalt sei. Nicht nur, dass sie in dem Moment nichts zu ihrem Vater gesagt hat, sie hatte auch später kein Verständnis nd hat nicht versucht mich zu berúhigen sondern, wie folgt reagiert: "Was hat er denn schlimmes gesagt?!?"

Das konnte ich so nicht akzeptieren, in der Ehe glaube ich an das Buch Ruth: "Da wo Du hingehst, gehe auch ich hin, Dein Gott ist mein Gott und Dein Volk ist mein Volk!" Ich habe ihr in vergleichbaren Situationen den Rücken gestärkt und meine Mutter in die Schranken gewiesen.

Nun ist es so, dass ich alleine wohne und mit der alten Freundin zusammen bin, ich merke aber dass es eine Sache ist, zu sagen, ich trenne mich und sich dann auch tatsächlich zu trennen. Meine Tochter fehlt mir ganz furchtbar, ich bin total verunsichert, mit meiner Freundin läuft es an sich gut, sie ist echt super, aber was passiert, wenn wir uns irgendwann auch trennen und ich meine Tochter verloren habe?

Ich habe das Gefühl, dass ich so und so nicht glücklich werden kann, auch wenn das mit meiner neuen Freundin super läuft, werde ich nie ganz glücklich sein, denn ich werde immer Schuldgefühle haben, wegen meiner Tochter und wenn ich zurück zu meiner Frau gehe weiss ich ziemlich sicher, dass wir zusammen nicht mehr können, es wurde zu viel gesagt und zu viel getan, sowohl von unserer Seite als auch von unseren Familien.

Man muss vielleicht erwähnen, dass meine Frau und ich türkischer Abstammung sind, das als Info, wg. Familienbeziehungen etc.

Ich bin total durch den Wind und, habe im Moment total die Kontrolle verloren, ich könnte wirklich etwas Hilfe gebrauchen!!

Vielen Dank im Voraus!!

Hakan

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Hakan!

Für mich vermischen sich hier zwei Geschichten und ich denke, das könnte auch Ursache Deiner eigenen Zerrissenheit sein. Da sind einmal die Gründe, die zum Ende der Ehe geführt haben - und da ist Deine neue Freundin. Gehört das für Dich zusammen? Ist die Neue für Dich auch Grund für das Ende? Gäbe es die Trennung auch, wenn Du keine neue Liebe gefunden hättest?

Das ist etwas, was Du für Dich innerlich ein wenig auseinander nehmen solltest. Ich denke, wenn Du darin Klarheit hast, wirst Du auch Deinen Weg deutlicher sehen.

Alles Gute!
Dana