Problem von Mia - 17 Jahre

Möchte meiner besten Freundin so gerne helfen - bloß wie?

Hallo liebes Kummerkasten-Team!^^
Erstmal ein großes Lob an euch, ihr macht das wirklich toll, weiter so.
Hoffe auch, dass ihr mir bei meinem Problem helfen könnt? ich brauche wirklich ganz dringend euren Rat!!

Gut, also erstmal sollte ich vielleicht sagen, dass es gar nicht direkt mein Problem, sondern das meiner besten Freundin Sandra ist. Schwer zu erklären und ich glaube, ich muss wirklich ganz von vorne anfangen?
Nun, wir beide kommen aus absolut unterschiedlichen Welten, besonders was die Familie angeht. Ich selbst bin Einzelkind, hab? total liebe Eltern (von den üblichen Streitereien mal abgesehen, sind ja auch unwichtig) und na ja, finde so gut wie immer Halt in meiner Familie, wenn ich danach suche. Bin wirklich froh darüber, so ein Glück gehabt zu haben ^^
?Bei meiner besten Freundin sieht das alles jedoch total anders aus und jaaaa? ich würde ihr so gerne irgendwie helfen, aber ich weiß wirklich nicht wie? Ihre Familiensituation ist ziemlich unglaublich und macht mich immer wieder fassungslos.
Es ist so, dass ihre Mutter gestorben ist, als sie sechs Jahre alt war, d.h. vor nun ungefähr elf Jahren. Sie war krank und na ja? damit fing das Unglück irgendwie an. Es hört sich an wie im schlechten Märchen, aber kaum dass ihre Mama nicht mehr gelebt hat, hat ihr Vater gleich eine andere Frau, Beate, geheiratet und ja? hat Sandra und ihre beiden Brüder (einer älter, einer jünger) so behandelt, wie man es von der sprichwörtlich ,,bösen Stiefmutter? nur erwarten würde. Man kann ihre Art schlecht beschreiben, sie ist einfach unmöglich. Besonders Sandra musste bei ihr schon immer ordentlich einstecken, muss das meiste im Haushalt schmeißen und wird grundsätzlich immer benachteiligt. Außerdem muss man sich bei Beate aufs Übelste einschleimen, wobei man sich selbst dann ihrer Launen nicht sicher sein kann. Mal dreht sie ihr für Wochen ohne ersichtlichen Grund das Internet ab, schmeißt Sandras Sachen in den Müll usw? Besonders schlimm dabei ist, dass nie irgendwas erklärt wird. Vom einen auf den anderen Tag hat sie plötzlich wieder ,,schlechte Karten?, einfach weil Beate wahrscheinlich mal wieder nichts anderes zu tun hatte. Es ist wirklich nicht nachvollziehbar. Ich erinnere mich noch, wie ich vor einiger Zeit mal bei Sandra übernachtet habe und am nächsten Morgen mein Vater vorbeikam. Klar, wir haben aufgemacht und mein Vater hat das Bettzeug ins Auto geschleppt. Alles normal. Wenn da nicht Beate gewesen wäre, die Sandra später Stubenarrest aufgebrummt hat, weil (jetzt kommt?s) sie einen ,,fremden Mann? ins Haus gelassen hat?! Man muss dazu sagen, dass wir schon seit der 7. Klasse die besten Freundinnen sind und Beate meinen Vater auch eigentlich schon mal gesehen haben müsste. (Die Betonung liegt auf gesehen, denn mit anderen Menschen scheint Beate grundsätzlich nicht zu reden) Außer natürlich mit ihren eigenen Eltern, denen sie dann immer was von diesen ,,verzogenen, ätzenden Kindern, die sie ja so hasst? erzählt. (Sandras Brüder gehören natürlich auch dazu, aber die sind meistens sowieso schon kaum noch zu Hause und auch nicht immer nett zu Sandra?) Da fragt man sich natürlich, was Sandras Vater wohl dazu sagt und die Antwort ist schlicht und ergreifend: Nichts. Absolut gar nichts. Hin und wieder mal so Sätze wie ,,Hör was Beate sagt?, ,,Frag? Beate? oder ,,Machst du mal das und das?!?, aber das war?s. Man kann es nicht nachvollziehen!! Sandra hat ihrem Papa vor einigen Wochen auch einen Brief geschrieben (nach so vielen Jahren will sie doch einfach nur mal Antworten!), doch er reagiert nicht drauf. Es klingt unverständlich, aber was man auch macht, sagt oder schreibt, von ihm kommt nichts. Er verlässt sich immer irgendwie auf Beate, dabei macht sie eigentlich nichts außer andere Leute zusammenzuscheißen. Hauptsächlich hockt sie vor ihrem Laptop, bestellt im Internet irgendeinen unnützen Müll (das ganze Haus steht voll von ihren Kerzengestecken, Engelsfigürchen und so weiter und so fort? alles dabei auch alles andere als billig!!) und man kann sich nur fragen, was eigentlich im Kopf dieser Frau vorgeht. ?Ebenso in dem Kopf ihres Ehemannes?

Nun gut? es gäbe noch sooo viele Stories, über die man wirklich nur den Kopf schütteln kann, aber ich denke und hoffe, dass die Situation einigermaßen klar wird. (Es ist wirklich schlimm, ich habe eher noch untertrieben, ehrlich!) Auf jeden Fall ist es einfach so, dass ich ihr so gerne helfen würde. Mir tut es schlichtweg immer so verdammt Leid, wenn ich hören oder sehen muss, wie es in ihrer Familie zugeht. Ich frage mich ständig, ob ich nicht irgendwas tun kann, doch ich weiß nicht was. Ich fühle mich dann auch immer gleich doppelt schlecht, weil meine Familie ja nun mal das extreme Gegenteil von ihrer ist, ist mir dann richtig unangenehm? Ach was soll ich sagen?? Ich würd?s ihr einfach aus tiefstem Herzen gönnen, eine liebe Familie zu haben oder zumindest einigermaßen fair behandelt zu werden.
Ob ich mal mit ihrem Vater (vor allem) reden soll, oder mache ich dann nur alles schlimmer?
Ich möchte so gerne eine gute Freundin sein einfach, hab sie doch lieb x3 Sicher ist es zwar schon mal toll, dass sie oft mit mir + Familie in den Urlaub fährt (ist immer superlustig) und auch sonst weiß sie, dass sie Menschen hat, auf die sie zählen kann, aber das alles kann ihre eigene Familiensituation dann natürlich doch nicht überspielen. Man muss sich alleine mal vorstellen, dass Sandra gerade aus dem Urlaub mit uns nach Hause kommt, sich schon irgendwie auf zu Hause freut und dann plötzlich niemand mehr mit ihr redet, ohne Grund. Zumindest da erwartet man doch mal ein liebes ,,hallo?, doch es redet einfach keiner mit ihr?

So, das war jetzt ganz schön viel Schreibarbeit? Hoffe, ihr lest alles und könnt mir irgendeinen Tipp geben, wie ich meiner besten Freundin helfen kann? Man merkt so sehr, dass sie sich nicht wohl fühlt, ist oft wirklich verzweifelt obwohl sie doch echt was Besseres verdient hat!!

Hoffe auf ne Antwort,
Mia

(Ich hoffe, ihr sagt nicht so was wie ,,Warum schreib deine Freundin nicht selbst an uns?? Die Antwort ist einfach, dass sie mittlerweile wohl schon resigniert hat?v.v)

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Mia!

Ich fürchte, Du kannst nicht mehr tun, als das, was Du schon tust. Für sie da sein, Dich sorgen, mit ihr reden und einen Ausgleich schaffen. Du kannst ihre Familie nicht verändern. So hart das ist. Es ist schlimm, einen lieben Menschen leiden zu sehen. Aber das Verhalten von Beate und dem Vater Deiner Freudin liegt nicht in Deinen Händen.

Mehr oder minder geht der Rest meiner Antwort an Sandra, auch wenn sie uns nicht selbst geschrieben hat ;-) Die Stimmung zu Hause kann an niemanden wirklich vorbei gehen und ich denke, dass jedem in der Familie daran gelegen ist, mehr Harmonie einkehren zu lassen. Auch wenn der Vater derart blockiert und nicht auf den Brief reagiert hat. Darauf würde ich ihn auch einfach noch mal ansprechen. "Sag doch bitte dazu etwas"; die Dinge mehr ins Rollen bringen. Verändern kann sich nur dadurch etwas.

Und zu einer Familienberatung würde ich raten wollen. Schaut mal ins Telefonbuch; diese Beratungen werden von der Stadt kostenfrei angeboten.

Alles Gute!
Dana