Ist es zu spät ?
liebes kummerkasten team,
erst einmal ein großes lob an euch, ich finds toll dass es menschen wie euch gibt!
mein problem ist folgendes,
mein vater ist alkoholiker schon seid vielen jahren, zwischendurch war er mal trocken, aber nie für lange zeit!
der jetztige auslöser für seinen extremen absturz war denke ich der unfall im april, er ist betrunken zur arbeit gefahrn und eine frau wurde dabei verletzt, er war an diesem unfall schuld, von da an gings immer weiter bergab.
wir dachten alle dies hätte ihm die augen geöffnet und er versprach uns dass er alles ändern würde und wir sollten zu ihm stehen.
nun steht es sehr schlimm um ihn, er ist donnerstag nun endlich ins krankenhaus gegangen, was ich zuerst für eine große erleichterung empfand, da er sich vorher immer geweigert hatte, da er sehr engagiert in seinem job ist und meinte er würde es alles alleine schaffen.
er hat sehr viel wasser im körper und er ist komplett gelb, schon seid wochen.
freitag mittag wurde er dann auf die intensivstation verlegt, da er in ein delirium gefallen ist, die ärzte sagen die leber ist kaputt und die nieren machen auch nicht mehr mit.
es war so schlecklich meinen vater heute morgen so zu sehn. er ist komplett weggetreten und redet wirres zeug, trotzdem habe ich das gefühl er würde meine/unsere anwesendheit spüren.
am liebsten würde ich ihn einfach nur in den arm nehmen und ihm sein ganzes leid abnehmen.
die ärzte drücken sich sehr unklar aus, gestern abend hörte es sich so an als müsste er sterben, heute mittag sprachen sie schon wieder von einer dyalise und machten einem irgendwie ein wenig hoffnung.
ich weiss einfach nicht wohin mit meinen gedanken! ich denke auch das ich zu der sucht meines vaters beitrage, da sich meine eltern vor jahren getrennt hatten und ich ihn nach und nach nicht mehr oft besucht bzw bei ihm geschlafen habe.
ich hab so eine angst.
es ist so schlimm mit anzusehn wie man sich selbst so kaputt machen kann.
ich wünschte einfach nur das alles wieder gut wird. er wird nächsten monat 54.
ich habe schon total viel gegoogelt aber keinen ähnlichen fall gefunden. könnt ihr mir da weiterhelfen?
er darf nicht sterben!
ich hoffe ich bekomme eine antwort und danke fürs zuhören!
liebe grüße
Grüß dich,
es tut mir wirklich leid, dass du in so einer schrecklichen Situation bist. Ich hoffe wirklich vom ganzen Herzen, dass es deinem Vater inzwischen besser geht.
Aber was ich Dir vorab mal mit auf den Weg geben möchte: Du hast nichts dazu beigetragen, dass dein Vater trinkt. Absolut nichts. Denn ob er zur Flasche greift, dass ist ganz alleine seine Entscheidung. Nur er kann das machen und man darf nie den Fehler machen, sich selber die Schuld dafür zu geben.
Vielleicht magst du auch mal zu den anonymen Alkoholikern gehen, die bieten auch Hilfe für Angehörige an:
http://www.anonyme-alkoholiker.de/
Ich hoffe wirklich, dass es inzwischen besser ist. Wenn nicht, dann melde dich bitte nochmal.
Liebe Grüße
Sylvia