Problem von Anonym - 21 Jahre

Ich bin leer

Hallo,
Ich weiss gar nicht so genau wo ich anfangen soll, vor ca. zwei jahren bin ich zum studieren nach holland gezogen. Zuerst war ich sehr begeistert und habe schnell anschluss gefunden, ich hatte jede menge spass und hab mich unabhängig und frei gefühlt. Mit der niederländischen sprache kam ich schnell zurecht und auch das studium schien mir zuzusagen.
Mein prblem war dass ich schon vorher ein ziemlicher drogentyp war, in holland ist das ganze dann ausgeartet und ich habe so ziemlich alles genommen was ich in die finger gekriegt habe. Ich hatte mir eigentlich keine sorgen gemacht da ich das gefühl hatte alles eigentlich irgendwie im griff zu haben.
Nun ja, es geht noch weiter, nach einem halben jahr musste ich aus dem studentenheim ausziehen um platz für die neuen studenten zu machen, ich musste dann sehr schnell eine wohnung finden( in holland ist wohnen sehr teuer) und habe dann halt die erst beste wg genommen, die mir eben zur verfügung stand. Beim ersten gespräch mit meinem mitbewohner kam dann raus, dass der typ frisch aus dem gefängnis kam. Eigentlich war dass kein problem für mich besonders weil der typ mir billig meine drogen besorgen konnte und ich im gegenzug mittags gekocht habe. Wieder dachte ich das eigentlich doch alles in ordnung sei, doch es kam immer wieder zu streit zwischen mir und meinem mitbewohner. Er selbst war eigentlich ein würstchen, doch sobald wir uns mal wieder stritten, rief er seine freunde und seinen bruder und die bedrohten mich dann halt. Ich war dementsprechend starken psychischen stress ausgeliefert. Das ganze eskalierte dann nachdem ich drei nächte nicht geschlafen hatte, bedingt durch jede menge koks und speed. Ich war so fertig dass ich nicht mehr im stande war mich zu wehren und habe beim nächsten ärger die flucht ergriffen und bin nach deutschland zu meiner mutter gefahren. Ich muss sehr schlimm ausgesehen haben, für meine mutter war das ein riesiger schock, was mir unglaublich leid tut. Ich dachte endlich wär ich in sicherheit, ich brach mein studium ab kündigte die wohnung und holte meine sachen, die sache war für mich geklärt und mir war klar dass ich nie wieder zurückkommen würde und mit drogen war sowieso schluss für mich. Ich dachte mal wieder dass alles in ordung sei.
Jetzt wird es richtig schlimm, ich merkte die ersten syptome beim bahnfahren, ich dacht zu hören wie wildfremde menschen über mich sprechen, jenes ignorierte ich einfach. Wenn ich allein in meinem zimmer war überkam mich der gedanke dass ich beobachtet werde, also suchte ich nach kameras. Ich verdächtigte meine mutter mich zu überwachen.
Es wurde noch viel seltsamer, ich musste ständig darüber nachgrübeln ob ich vielleicht homosexuell sei. Das ganze war nie ein thema für mich gewesen, aber fakt ist ich hatte noch nie eine freundin, von dem gedanken aus musste ich stundenlang überlegen und fertigte pro und contra listen an usw. Nach zwei wochen hiel ich es nicht mehr aus (das schlimmste ist das man vor diesen sachen nicht weglaufen kann, es ist in einem drin, man kann sich einfach nicht verstecken) und offenbarte mich meiner mutter. Sie war wieder extrem schockiert, was mir wieder sehr leid tut, es ist einfach schrecklich wie viel kummer ich der armen frau bereitet habe. Jedenfalls ging es direkt in die psychatrie,diagnose: drogeninduzierte prepsychose mit zwangsgedanken. Ich bekam medikamente und therapien , nach vier wochen konnte ich entlassen werden. Siedem bin ich zu drogenberatung gegangen und mir ein aushilfsjob gesucht.
Jetzt kommt mein aktuelles problem: ich finde nicht mehr in mein leben zurück!
Ich weiss einfach nicht was ich tun soll, ich weiss nicht was ich studieren soll, ich weiss gar nichts. ich hab keinen spass am leben, für mich ist alles sinnlos, ich vegetiere nur vor mich hin, ich hab absolut keine perspektive und überhaupt keine motivation zu gar nichts, am liebsten will ich nur noch schlafen. Meine mutter hat angst dass ich depressionen habe, ich dagegen glaube einfach dass ich halt schlecht bin und es mit mir einfach keinen sinn hat.
Ich weiss einfach nicht wo mein platz im leben ist, mir ist bewusst dass ihr mir das auch nicht sagen könnt aber ich denke für mich war es wichtig das ganze mal aufzuschreiben,
also vielen dank für's durchlesen

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Woher dieses Gefühl der Leere und Antriebslosigkeit kommt, kann ich leider nicht sagen - ich kann nur sagen, dass es Symptome einer Depression sein können. Daher mein Rat, es als erstes abklären zu lassen. Du kannst jederzeit mit einem Arzt darüber sprechen; ggf. mit einem Therapeuten, um da wieder heraus zu kommen.

Ich denke keinesfalls, dass diese Leere Ausdruck dafür ist, was für ein Mensch Du bist oder ob es mit Dir Sinn macht. Den Sinn bekommen wir nicht von außen - unsere Aufgabe ist es, unseren zu suchen und zu finden. Und genau da scheint bei Dir der große Stolperstein zu liegen. Daher noch mal mein Rat, es abklären zu lassen, damit Du weißt, an welcher Ecke Du ansetzen musst, damit es Dir besser geht.

Du hast viel erlebt, viel hinter Dir - aber Du hast die Kurve immer gekriegt. Du hast es angepackt, wenn es nötig war und Dein Leben verändert; die Drogen hinter Dir gelassen und stehst jetzt vor dem Neuanfang. Kann es sein, dass es Dir Angst macht? Kann es sein, dass die Aufgaben, der Stress immer so von außen kamen, dass Du ein Stück weit verlernt hast, diese Dinge selbst an Dich heranzuziehen?

Wie soll Dein Leben sein? Was müsste sich verändern, damit Du selbst Dich gut fühlst und Du einen Sinn siehst? Was willst Du erreichen? Das sind wohl die Fragen, die Du für Dich beantworten solltest um dann die Wege zu finden, die genau dort hinführen.

Alles Gute!
Dana