Problem von Anonym (w) - 13 Jahre

meine Mutter macht mir das Leben zur Hölle

Liebes KuKa-Team
ich bitte um schnelle Anwort, lange halte ich dieses Leben nicht mehr durch.
Ich fange am besten ganz vorne an .. ich mache sehr viel in der Woche, viel mehr, als meine Freunde und so. Ich habe im Moment 5 Hobbys auf 4 Tage die Woche verteilt. Konfiunterricht und Tanzkurs sind davon allerdings vorrübergehend. Die anderen Hobbys mache ich seit 7-8 Jahren. Und alles davon ist freiwillig. Ich werde zu nichts gezwungen. Allerdings nehmen mich 2 Hobbys auch die restlichen Tage der Woche (inklusive Samstag/Sonntag) in Anspruch, weil ich dafür üben/lernen muss.
Nun zu meinem Problem: Mein Vater ist den ganzen Tag eigentlich weg, er arbeitet viel, und meine Mutter kümmert sich um mich und meine Schwester.
Ich telefoniere sehr viel mit meinen Freunden und übe dann auch manchmal erst abends für das eine Hobby (Instrument,ich möchte nicht so genaue Angaben machen). Aber auch wenn ich übe und manchmal einfach 2 Minuten nichts mache also nur da so sitze beim üben, kriege ich total Ärger. Ob ich das Hobby denn nicht ernst nehmen würde und ich soll mal überlegen was ich da mache. Dabei nehme ich meine Hobbys sehr ernst. Meine Freunde sagen schon immer ich soll mit etwas aufhören, aber ich wurde so erzogen, ich mache die Hobbys seit ich 5 bin, das gehört zu meinem Leben wie Essen und Trinken.
Nun ist es aber so, dass ich für das was ich kann, nie gelobt werde. Es geht immer um das, was ich nicht kann, was ich noch nicht gemacht habe und was sowieso alles bei mir total "scheiße" ist. Dann krieg ich noch Ärger, dass ich nichts über die Schule am Tisch erzähle und dass ich nach dem Essen sofort auf mein Zimmer gehe, das sind ja wohl total schlechte Manieren.
Ok. Aber wenn ich was erzähle dann kommt: "Aha. Ich find es nicht ok, dass du das und das noch nicht gemacht hast usw.usf."
Ich krieg echt zuviel. Als ich das mal angesprochen habe, hat meine Mutter alles abgestritten und das Problem läge nur bei mir. Mich macht das total traurig. Gelegentlich schlägt meine Mutter mich auch, dann schäme ich mich so für meine Mutter, will mich umbringen. ich spiele täglich mit dem Gedanken nicht nach Hause zu gehen und manchmal denke ich, es ist das beste mich umzubringen. Mir macht das Leben keinen Spaß mehr. Der einzige Grund, warum ich noch nach Hause gehe ist glaube ich, dass ich dann mit meinen Freunden telefonieren kann. Wenn sie nicht wären, wäre ich wahrscheinlich schon tot. Sie halten mich noch am Leben, wenn sie in meinem Alltag nicht wären, würde mir alles zuviel werden. Ich mache soviel und trotzdem ist alles falsch. Ich glaube ich könnte alles richtig machen und trotzdem wäre es falsch. Meine Mutter sagt mir immer nur was schlecht ist. Ich hab darauf keine Lust mehr. Dann wirft sie mir dauernd an den Kopf, dass ich sie anlüge mit allem möglichen, dabei stimmt das gar nicht. Wenn ich mal eine schlechte Leistung zum Beispiel auch von der Schule mitbringe ist das ein krasses Drama. Bei meinem Vater nicht so. Nur halt meine Mutter.
Heute ist ein perfektes Beispiel: Ich habe mein instrument geübt. dann sollte ich zum Essen, hab ich gemacht. Danach lese ich die SMS von meinem besten Freund, ich kann ja mal anrufen und dann hab ich das gemacht. Ich war noch nicht fertig mit Klavier aber ich hatte noch den ganzen Tag Zeit zum Üben. Nebenbei hab ich ein bisschen geklimpert aus Spaß. Irgendwann kam meine Mutter reingestürmt, gradewegs auf mich zu. Sie schlug mir eine rein. ich voll geschockt, halte das Telefon von mir weg, damit er nichts mitkriegt. Mehrmals schlug meine Mutter mich, tritt mir mit voller Kraft gegen das Schienbein, schlug mir ins Gesicht. (Oh mein Gott es tut mir weh das zu schreiben, was habe ich nur für eine Mutter..)Dann schrie meine Mutter ich soll auflegen. Schnell sagte ich ein paar Worte und legte auf. Was dann kam ist eigentlich mein Alltag. Was ich mir einbilden würde, in ein paar Wochen ist das Konzert, ich muss jawohl üben und was mir einfallen würde zu telefonieren beim Üben.
Dabei hatte mein kumpel auch ein echtes Problem mit seinen eltern und wollte deswegen telefonieren.
Dann setzte ich mich wieder ans Üben ... Tränen liefen mir über die Wangen... Es war schrecklich, mein Leben besteht nur aus negativen und nur meine Freunde bringen mir etwas Positives.
Eigentlich weiß ich ja, dass sie nur mein bestes will und dass ich meinen Eltern dankbar sein müsste ... Aber ... ich weiß auch nicht, aber ist das normal?
Heute war ich wieder kurz davor abzuhauen und mich umzubringen ... Ich hasse es nach Hause zu gehen. Ich habe Angst vor jedem Tag.
Ich will wegziehen, alleine wohnen. ...
Meine Frage nun: Was kann ich den jetzt tun um mein Leben nicht völlig auf die schiefe Bahn zu bringen?

Ich danke im Vorraus... und bitte um schnelle Antwort!!

Anwort von Sabine

Hallo!

Hast Du so offen wie hier in Deiner Mail, schon einmal mit Deiner Mutter geredet? Ihr gesagt, dass Dir auch das Lob fehlt für das, was Du alles erreicht hast oder auch täglich schaffst? Es ist wichtig, dass ihr darüber sprecht. Weder der eine noch der andere kann ich euch reingucken und es erahnen.

An dem Tag, als sie Dich so heftig schlug, muss sie wahnsinnig unter Druck gesetanden haben, den nciht unbedingt Du ausgelöst haben mußt. Es kann natürlich sein, dass sie genervt war, weil Du telefoniert hattest und das auch wohl sehr oft machst. Ich kann es jedoch von hier schlecht einschätzen.

Fakt ist, dass Gewalt keine Lösung ist und sich das Leben zu nehmen sicherlich auch nicht. Ich sehe beim Lesen Deiner Mail, dass ihr beide euch aus den Augen verloren habt. Es klingt für mich nach Druck und dem Dagegenhalten.

Bitte Deine Eltern am Wochenende oder so, wie es am besten geht, um eine Aussprache. Findet eine Mitte. Lasst jeden aussprechen, was einen stört. Sagt euch vor allem auch, was euch gefällt und was ihr toll findet. Lernt wieder miteinander zu reden, damit ihr keine Angst voreinander bekommen müsst.

Fällt es Dir schwer einen Anfang zu finden oder Deine Eltern dazu zu bewegen, dann druck diese Mail und auch Deine Mail aus und lege sie ihnen vor. Sage ihnen, dass ihr reden müsst.

Ich bin mir sicher, dass es ein Anstoß für sie sein wird und für Dich auch. Ein Miteinander ist ein Geben und ein Nehmen.

Gruß, Sabine