Problem von anonym (w) - 21 Jahre

Mein Freund fühlt sich nicht wohl

Hallo..mein freund und ich haben eine familie gegründet. aber nichts ist mehr schön. Wir lieben uns beide, aber irgendwie scheint die liebe aussichtslos zusein. jetzt wo wir hier wohnen, kann mein freund nicht leben und glücklich werden. er hasst es hier..hat keine perspektiven und sein mut verlässt ihn von tag zu tag. er isst kaum noch..lacht nicht mehr..er zieht sich nur noch von allem zurück und spielt computer. er arbeitet nicht und sagt auch ganz klar das er es nicht schaffen würde..er ist überfordert mit der sitiation eine familie mit zuversorgen. er weiss auch nicht ob er es jemals schaffen würde.
Er möchte dahin hinziehen wo er aufgewachsen ist..in sein heimatort..will sich dort neu aufbauen mit uns. aber ich glaube wenn er hier es nicht schafft, wie soll ein ortswechsel es schaffen? er sagt er möchte gern ein fernstudium machen, haben aber nur Harz 4 ..die finanzielle situation ist daher auch nicht so toll. wir können es uns nicht leisten...

Ich weiss nicht was wir machen sollen. denn der schritt wegzuziehen ist für mich auch sehr schwer..meine familie, würde mich nicht mehr verstehen. sie waren von anfang an gegen uns. ich habe angst wenn ich wegziehe, dass ich meine familie und freunde verliere und wenn wir uns dort auch nicht fangen, werden wir uns wohl auch trennen. dann stehe ich mit kind alleine da! ich muss jeden schritt 10mal überdenken. Ich möchte auch nicht das unser sohn unter der situation leidet!

Was kann man tuen? gibt es überhaupt lösungen? haben schon alles überdacht und kommen zu keinem schritt! Eine fernbeziehung gibt es bei uns auch nicht mehr. das ist für uns tabu.
Wir lieben uns sehr, aber nur von liebe kann man nicht leben. wir wollen uns auch nicht unbedingt trennen. Aber es läuft in moment darauf hinaus. wir würden uns trennen, trotz das wir uns lieben..ich kann es nicht fassen. es ist ein alptraum. bitte hilft uns

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Der erste Satz, der mir in den Kopf schoss, klingt etwas unfair, ist aber wahr: Wer nicht arbeitet ist selbstverständlich überfordert, eine Familie zu versorgen. Warum kommt er nicht aus den Puschen? Warum hat er keine Perspektiven? Schreibt er noch Bewerbungen oder 'ruht er sich darauf aus', es ja ohnehin nicht zu schaffen? Schaffen kann man immer nur, was man auch in die Hand nimmt. Die wenigsten Dinge regeln sich allein im Leben.

Du merkst schon, mich macht das Verhalten Deines Freundes ein wenig wütend. Dich auch? Oder ist da so viel Verständnis in Dir?

Ihr habt euch entschlossen, eine Familie zu gründen. Weil ihr euch liebt, weil ihr zusammen bleiben wollt und weil euch das Baby im Leben bereichern soll und wird - aber dazu gehört jetzt auch, dass ihr Verantwortung tragt. Verantwortung in der Versorgung und Verantwortung darin, was ihr dem Kind vorlebt.

Wie reagiert er, wenn Du ihn darauf ansprichst? Wie sieht er die Veränderungen, die es geben sollte? Je länger er in dieser Lethargie steckt, desto schwieriger wird es für ihn werden. Nicht nur, dass potentielle Arbeitgeber auch ein Auge darauf werfen, wie lange die Arbeitslosigkeit anhielt (AG's interpretiere da Faulheit, Lustlosigkeit usw. hinein), sondern für ihn wird es schwierig, da wieder auszusteigen und einen geregelten Tagesablauf zu haben, zu arbeiten und weniger Freizeit mehr zu nutzen.

Könnt ihr darüber noch reden? Darüber, wie es sein soll und was ihr dafür tut? Jetzt, nicht morgen oder später? Mit dem Verlangen "Jetzt tu doch endlich was!" stößt man oft gegen eine Wand und lässt sie dadurch nur noch höher werden - ich würde einfach davon erzählen, wofür es wichtig ist, wie ich es sehe, wie ich unterstützen kann und was in meinen Augen schief läuft und wie es besser wäre.

Es ist an der Zeit für euch, Entscheidungen zu treffen und die dann auch umzusetzen. Wie wollt ihr leben? Und wie könnt ihr das umsetzen. Es geht nicht mehr darum, wie es jetzt ist - sondern darum, wie es für euch als Familie sein soll. Geht darauf zu, packt es an, trefft Entscheidungen.

Ein Umzug ist für Dich schwer, weil Du viel hinter Dir lassen müsstest - darauf würde ich mich nur dann einlassen, wenn es andersherum läuft: erst Job, dann ggf. Umzug. Meine Angst wäre einfach zu groß, dass er auch im Heimatort den Hintern nicht hochbekommt und weiter vor sich hin lebt.

Alles Gute"
Dana