Problem von Markus - 18 Jahre

Keine Freunde - ist es zu spät?

So da bin ich nun, am Ende fertig mit der Welt und mir.
Ich möchte hier meinen bisherigen Lebensweg schildern und auch allen, die das lesen etwas sagen, aber erst meine mehr oda weniger spannende Story:
Momentander Stand der Dinge :

-mehr oder weniger keine Freunde(kann nicht genau sagen wer mit mir befreundet ist und wer nur bekannt)

-hatte noch nie eine Freundin und habe auch noch nie ein Mädchen geküsst(ich bin 18 Jahre und werde nächste Woche 19!!!!!!)

-gehe im Vergleich zu anderen Jugentlichen sehr selten auf Partys und Feste(andere gehen jede Woche Freitag- und Samstagabend weg, ich gehe alle 1-2 Monate mal wo hin)

-Schule leidet unter seelischem Stress

Nun wie ist es dazu gekommen,in meiner Kindheit war alles noch in bester Ordnung, deshalb fange ich am besten ab der 5. Klasse an.
5.-9. klasse war ich mit 3 Leuten befreundet, die auch gegenseitig befreundet waren. Ich habe mich mit jedem regelmäßig getroffen(auch auserhalb der Schule). Nach und nach wurden aus den 3, 2 Leute mit denen ich wirklich befreundet war(Freundschaft ist für mich wenn man regelmäßig auch auserhalb der Schule zusammen abhängt). Ich habe mich die nächsten Jahre mehr und mehr zurück gezogen und habe, warum auch immer irgendwie sehr oft keine Lust gehabt noch was mit anderen zu unternehmen. Noch bis zur 9. Klasse habe ich mir wenig sorgen darüber gemacht, dass all meine Freunde schon einmal eine Freundin hatten und ich nicht. Doch man wird elter und reifer, man fängt an darüber nachzudenken. Ich dachte darüber nach wieso das so war und dachte, dass ich vielleicht hässlich bin, daraufhin habe ich Menschenmengen gemieden, weil ich mir blosgestellt vorkam. Aus Faulheit und aus Angst mich nicht in die Gesellschaft einbringen zu können, unternahm ich immer weniger mit meinen wenigen Freunden die ich noch hatte. Ich habe mich auch fast nie bei denen gemeldet sondern immer darauf gewartet das sie mich anrufen. Kurz gesagt ich habe sie sehr vernachlässigt. Der Kontakt blieb nur aufrecht da wir in die selbe Klasse gingen.
Dann war die 9. Klasse vorbei, meine 2 Freunde machten eine Ausbildung, ich entschloss weiter auf die Schule zu gehen und meinen Realschulabschluss nach zu holen. Jetzt sahen wir uns nicht mehr täglich in der Schule, der Kontakt broch zu einem komplett ab. Ich blieb weiter "dumm".
Die 10. Klasse. Es war alles noch recht verkraftbar für mich, hatte zwar auch schon oft Liebeskummer konnte es aber noch wegstecken. In der 10. hätte ich Freunde haben können, wenn ich mich mehr angestrengt hätte Kontakte zu knüpfen. Wieder lag es an mir, zu faul, zu schüchtern, zu unwillig,zu hässlich?!.
Die 10. Klasse ging vorüber und weiter gehe ich zur Schule, auf ein Wirtschaftsgymnasium. (so gesehen ein pasabler Weg nach oben Hauptschule--9+1--WG). Freunde nahm ich keine mit. Hatte noch selten Kontakt zum letzten Freund aus der 9. und hab da schon langsam gecheckt was mit meinem Leben passiert. Doch mit ihm wollte ich nicht befreundet sein, da er sich für mich nur noch wenig interessiert hatte und seinen eigenen Freundeskreis hatte, mit dem ich nichts zu tun hatte und niemanden wirklich kannte. Auch habe ich mich mit absicht lange nicht gemeldet um zu prüfen ob ich ihm noch etwas bedeute(hört sich etwas Schwul an aber egal^^) . So haben wir unsere Freundschaft auf stille weiße ohne Worte beendet, einfach damit, dass niemand sich beim anderen mehr gemeldet hat. Seit der Ende der 11.Klasse habe ich ihn nicht mehr getroffen.

Dann kam der Donnerschlag ich wachte endlich auf und Begriff, dass ich vereinsame. Doch da war es schon zu spät.

Ihr denkt das wars keine Freunde mehr?!
Naja das stimmt nicht ganz da gibt es noch ein Mädchen, die ist wohl mit mir um ein paar ecken Verwandt aber gehört eigentlich schon zur Familie. Man sieht sich eben an Ostern Weihnachten ect.. Ich chatte sehr häufig mit ihr und sie ist die einzigste die mich, aber sehr selten, fragt ob ich irgendwo hin mit möchte. Öfters sie fragen ob ich mit darf will ich nicht. Wenn ich frage kann sie vielleicht nicht nein sagen und ich möchte mich nicht aufzwingen, ich will dass es von ihr aus kommt und dass ist bei vielem so dass die anderen auf mich zukommen sollen, weil ich immer Angst habe sie wollen nicht, dass ich das mache. Ich trau mich nicht mit ihr über mein Problem mit ihr zu reden. Ich habe auch das Gefühl, dass sie sich von mir immer weiter abgrenzt. Ich mache oft Anspielungen auf das Wochenende und frage dann was sie vor hat, in der Hoffnung das sie fragt ob ich eventuell mit wolle. Aber sie fragt seit längerem nicht mehr und wie gesagt ich will mich nicht aufzwingen, wenn sie wollte, dass ich mit komme würde sie mich doch fragen?!

Vor kurzem gab es einen Hoffnungspunkt an dem ich mit Leuten aus meiner Klasse weg gegangen bin. Ich bemühe mich das sie mich als Freund akzeptieren, so dass ich öfters was mit ihnen unternehmen kann, doch mit mäßigem Erfolg. Zufällig habe ich sogar auf einem Fest ein Mädchen aus meiner Paraklasse getroffen die mich angesprochen hat. Mit ihr habe ich schon 2 mal etwas gemacht, aber ob dass eine Freundschaft wird oder wieder nur so eine scheiß "Halbfreundschaft" (man sieht sich in der Schule und geht alle 6wochen zusammen was trinken) kann ich nicht sagen. Das problem liegt einfach daran, dass jeder in diesem alter so seine eigene feste "Klicke" oder seinen gefestigten Freundeskreis hat. Ich kann da nicht mit einer Person befreundet sein und erwarten, dass sie dann oft Zeit für mich allein hat. Mich in den Freundeskreis einzubringen ist fast unmöglich, kann ja nicht einfach hereinspazieren und sagen "hi ich bin der neue hier und ihr seit jetzt mein Freundeskreis". Die meisten kennen sich schon ewig.
Je älter man wird desto schwieriger ist es sich in eine Gesellschaft einzufügen und als festes, nicht nur als vorübergehendes "Abundzu-Mitglied", akzeptiert zu werden. Der Dauer socher Freundschaften ist meist sowieso nur kurz und dauert an solange man in die gleiche Klasse/Schule geht, wo man gezwungenermaßen in Kontakt tritt.
Um Freunde zu bekommen bedarf es Zufälle und man muss seine 4 Wände so oft wie möglich verlassen. Ein Teufelskreis je weniger Freunde desto seltener kommt man raus, desto schwieriger lernt man neue kennen, je älter man wird desto schwieriger wird es sich zu integrieren usw.....

Jetzt habe ich meine Situation ausführlich geschildert.
Das ist es mein Leben, ich habe kein Jahr mehr Zeit um Freunde zu finden, Abschlussjahr 13. Klasse.
Wenn die Schule vorbei ist verläuft das Leben auf einem Weg an dem Freunde finden immer nur noch schwieriger wird.
Macht es nicht genauso wie ich, vernachlässigt eure Freunde nicht, schafft euch einen gefestigten Freundeskreis. Die Jugend ist kurz und das Erwachsen sein hart. Ohne Freunde wird man nicht glücklich. Und wenn man nie weg geht wird man auch abgestumpft mit der Zeit. Ich lache weniger als früher, bin gefühlsloser geworden und bin immer recht müde und unkonzentriert. Das alles macht einem die Sache nicht leichter. Ich würde auch gerne eine Freundin haben, mit ihr Abends im Bett liegen und einen Film zusammen anschauen. Mit Freunden nach Feierabend einen Heben und am Wochenende zusammen was unternehmen nd wenn es nur bei jemend den ganzen Tag rumhängen und playstation oder so zocken ist, Hauptsache nicht allein sein.

Ich bin ein Beispiel wie es nicht ablaufen sollte. Strengt also euch an!

Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll, jeder weitere Tag einsam, jedes weitere Wochenende wo andere weggehen, macht mich ein Stück depressiver.
Was soll ich tun?!?!?! gibt es noch einen Ausweg?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Markus!

Zu spät ist es so gut wie nie im Leben - und schon gar nicht, zu spät, neue Freunde zu finden. Die gibt es überall; aus jeder Bekanntschaft kann Freundschaft werden. Und Bekanntschaften schließt man oft automatisch. Wie gestaltest Du Deine Freizeit? So gut wie gar nicht, oder? Beginne damit. Was möchtest Du machen?

"Halbfreundschaften" ist ein schönes Wort in Deiner Mail. Es ist so schön doppeldeutig. Einmal die Bedeutung, die Du ihm beimisst - und meine: Die Freundschaften sind einseitig. Du meldest Dich nicht, fragst nicht nach Verabredungen - das lässt Freundschaften einschlafen. Und das hast Du im Jetzt in der Hand. "Wenn sie mich dabei haben wollen, dann würden sie es doch sagen." Die andere Seite "Wenn er mitkommen wollen würde, würde er es doch sagen." Du möchtest die Gewissheit, dass die anderen das auch wollen - die anderen wollen diese Gewissheit aber auch. Sie wollen auch wissen, ob sie Dir was bedeuten oder ob Du aus reiner Höflichkeit zusagst. Sie wollen wissen, dass Du dabei sein willst oder ob Du lieber allein bist. Und das einfachste Mittel, das zu zeigen, ist sich melden und fragen, ob man nicht zusammen was machen könnte? Du drängst Dich damit nicht; es steht dem Gegenüber frei "Ja" oder "Nein" zu sagen. Erwarte nicht, dass die anderen bereit sind, über Monate hinweg immer und immer wieder diesen Schritt zu machen. Das macht so gut wie keiner.

Schau hin, wie Dein Verhalten bei den anderen ankommt - Deiner Beschreibung nach würde ich denken: Er will ja gar nicht.

Wenn Du magst, dann gebe einfach mal "neue Freunde finden" in die Suchfunktion ein. Du wirst einige Ratschläge finden - und auch sehen, dass es da draußen viele Menschen gibt, die Freunde suchen. Die kannst Du aber nur finden, wenn Du Dich zeigst und auch deutlich machst, dass Du sie als Freunde möchtest.

Alles Gute!
Dana