Problem von Anonym - 17 Jahre

Ich will nicht mehr leben

Ich bin 17 Jahre alt und fühle mich wie 100!Ich habe schon alles in meinem Leben durchgemacht, was andere ihr ganzes Leben lang nicht kennenlernen werden.
Ich bin 17 und will zu Hause ausziehen...Ich lebe bei meiner Mutter...meine Eltern sind geschieden...sie hat mir mein Leben ruiniert!Es versteht mich keiner, alle sagen es wäre nur eine Phase in meiner "Pupertät".Ich glaube nicht daran...ich renne nicht aus Lust und Laune aufs Jugendamt und sonstige Stellen.Ich laufe nicht aus Spaß nächtelang durch meinen Heimatort, weil ich nicht nach Hause will und ich sonst niergendwohin kann.Ich habe meine Schule geschwänzt, weil ich zu müde war, ich keine Kraft mehr hatte, mich nicht konzentrieren konnte. Ich musste meine Schule schmeisen, weil ich es nicht gepackt habe.Ich laufe ziellos durch die Welt und weis nicht was ich machen soll...weis nicht mehr, wer ich mal war.Ich habe mich mit 12 in den "Drogensumpf" gerettet, bin dadurch an die falschen Leute geraten und hab nur Mist gebaut...Mit 14 war ich wahrscheinlich mein erstes mal schwanger , weil meine Regel 3 Monate ausblieb und der Arzt mir sagte, das ich schwanger war, er könne es mir aber nicht genau sagen. Damals verfiel ich in eine Depression, wollte mir das Leben nehmen. Hatte schon alles vorbereitet...Augenbinde, Disc-Man,Beruhigungstabletten...und die nächste Zuggleise schon im Blick. Ich lief nachts los Richtung Bahngleisen, legte mich drauf, machte die Musik an und bedeckte mir die Augen und wartete, wartete, wartete....Ich weis nicht, wieviel Zeit vergangen war, doch irgendwann stand ich wieder auf, ging nach Hause und legte mich wieder schlafen.................und ich bereue es, dass ich damals nicht liegengeblieben bin!!!
Damals ist meine Mutter oft wegen ihren Lovern umgezogen und ich musste mitziehen...jedesmal eine neue Umgebung, neue Leute, neues Leben...irgendwann sind wir wieder in meinen Geburtsort zurückgezogen, nach Borna.
Meine Mutter gebar ein zweites Kind, ich war 16,ab da wurde alles noch viel schlimmer.Sie hat mich seelich zerstört, sie hat mir gesagt, sie hätte mich nie haben wollen, ich wäre ein Unfall gewesen.Ich kann nicht zu meinem Vater,er ist hoch verschuldet, fast obdachlos, er säuft und raucht wie ein Schlot...auf ihn kann ich nicht zählen.Mein letzter Freund hat sich deswegen von mir getrennt, er sagte, er weis nicht, wie er damit klarkommen soll....eine Woche drauf habe ich ihn mit ner anderen in der Disco gesehen...sie haben geknutscht.
Ich bin alleine, keiner kann mir helfen. eine meiner besten freundinnen hat mich und meine andere freundin im stich gelassen, ich habe nur noch die andere, sie ist momentan mein Leben. Doch auch sie hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich und ist in ihrem Wesen sehr labil.Sie will ebenfalls nicht mehr leben, deshalb werde ich ihr das Angebot machen, dass wir beide zusammen in den erlösenden Tod gehen wollen!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich glaube Dir nicht, dass der Entschluss, in den Tod zu gehen, so fest ist und Du es wirklich willst. Denn dann hättest Du keine Hilfe hier gesucht. Das zeigt mir eigentlich, dass Du leben willst - aber ein anderes Leben.

Übernimm die Verantwortung für Dein Leben - nicht die für Deinen Tod. Wie soll es sein? Kannst Du das sagen? Was möchtest Du erreichen? Was genau soll sich wie ändern? Es reicht selten, aufzulisten, was schief gelaufen ist, welche Schicksalsschläge Du einstecken musstest - geh den Schritt weiter und schau, wie es werden soll. Und dann pack es an.

Schulabschluss nachholen? Ausbildung machen? Eigenes Geld für die eigene Wohnung verdienen? Das wäre mein Ziel, wenn ich Du wäre. Und ich denke, für Dich klingt es auch verlockend, oder? Niemand sagt, dass der Weg leicht ist, aber Du solltest es Dir selbst wert sein. Du willst anders leben als jetzt - Dein Leben, Deine Aufgaben. Erkundige Dich mal beim Arbeitsamt, welche Möglichkeiten Du hast, den Abschluss nachzuholen. Zeige, dass Du Dein Leben ändern willst, dann gehen Türen auch leichter auf.

So hart es jetzt klingt, aber andere sehen bei der Beschreibung vielleicht schnell die Schulschwänzerin, die Drogen nimmt und gar nichts verändern will. Zeige es ihnen, spreche es aus: Ich möchte mein Leben wieder in den Griff bekommen und brauche dafür Hilfe! Hast Du so einen Satz schon einmal den Menschen beim Jugendamt gesagt? Einem Arzt? Deiner Mutter?

Alles Gute und Mut zur Veränderung im Leben!
Dana