Problem von Christiane - 57 Jahre

Entsorgt

Vor drei Jahren lernte ich einen Mann 57-jährig kennen. Wir haben lange Gespräche geführt und sind uns näher gekommen. Bald liess er mich wissen, das er zu 50% IV-Bezüger ist und ob mich das nicht störe. Nein, ich hatte kein Problem. Samstag/Sonntag war er jeweils bei mir. Ich habe das Essen und die gemeinsamen Ausfahrten mit meinem Auto bestritten. Ich war ja vollbeschäftigt. Kurz er hatte eigentlich nie oder nur geringe Auslagen. Verpflegungen wurden von mir bestritten auch jeweils über die Feiertage. Die ersten Sommerferien verbrachten wir in der Ferienwohnung meines Bruders. Er konnte nicht verstehen, dass wir etwas, Fr. 200.-- für zwei Wochen bezahlen mussten. Zur gleichen Zeit hatte er Geburtstag, ich schenkte ihm ein Natel. Nach diesen Ferien hat es sich dann so eingependelt, dass ich übers Wochenende bei ihm war, er besitzt ein altes Haus. Essen mitgebracht, Haushalt gemacht, im Garten gearbeitet. Selten wurde ich eingeladen und wenn ja, habe ich immer einen Teil übernommen und wir sind meistens mit meinem Auto gefahren. Ende des Jahres wurde mir wegen Reorganisation nach fünf Jahren gekündigt. Mein Freund meinte, dass ich jetzt das System ausnutzen solle. Ich habe dann aber bald wieder eine Stelle gefunden. Im selben Jahr schenkte ich ihm zum Geburtstag einen Fotoapparat, weil seiner defekt war. Gleiches Jahr kam sein alter Porsche nicht mehr aus den Reparaturen raus, ich kaufte ihm ein Occasionsauto, dass ihm gefiel. Dezember 06 kam bei mir die grosse Krise. Ich wurde krank, erholte mich kaum und jetzt auf Ende 07 stehe ich wieder ohne Stelle da. Mein Freund will nichts mehr von mir wissen, ich würde ihn zu sehr belasten. Tür und Tor hat er verschlossen, ich soll auf mich schauen und meine eigenen Weg gehen. Ich habe echt Mühe das zu akzeptieren. Sämtliche Kontakte habe ich abgebrochen wegen seiner Eifersucht! Ich habe versucht wieder den Kontakt mit seinen Kindern herzustellen. Ein Sohn will überhaupt nichts mehr von ihm wissen und der andere kommt 1-2Mal im Jahr. Mein Kind hat sich das Leben genommen. Er ist der Ansicht, dass es für mich einfacher sei. Ich wisse ja wo das Kind sei. Aber er, er hätte zwei Söhne die ihn ablehnen würden. Den Kopf muss ich jetzt für alles hinhalten. Z.B. Seit 20 Jahren versucht er eine Uhr auf den Markt zu bringen. Durch mich sei er verhindert und nicht weitergekommen. Er merkt nicht, dass er durch seine Besserwisserei alle Leute verliert. All seine Probleme und er hat Probleme habe ich mir angehört und versucht ihn zu verstehen. Selten aber hat er nach meinen Problemen gefragt und wenn ich welche hatte, musste ich hören, was ich alles falsch machen würde. Überhaupt machen alle alles falsch, er wüsste wie, aber keiner würde auf ihn hören auch im Geschäft nicht. Er will weiter suchen und hofft, dass er noch die geeignete Frau finden wird. Ein Grund, dass unsere Beziehung nicht von Dauer sein kann ist, dass ich nach einem halben Jahr nicht bei ihm eingezogen bin. Für ihn wäre das selbstverständlich gewesen, gefragt hat er mich aber nie. Ich habe die ganze Zeit separat in einem Zimmer/Kammer geschlafen. Wir haben Ehebetten angeschaut aber nie diskutiert wie wir es finanzieren. Auch den Vorschlag betreffend einer Haushaltkasse hat er ignoriert. Geld zum Tennisspielen und an Turnieren teilnehmen hat er auch ist er Mitglied eines Tennisclubs. Jetzt ist er zur Überzeugung gekommen, dass er wieder eine Familie haben muss sonst würde er mit mir vereinsamen und für mich wäre das auch das Beste. Ich bin ziemlich am Ende. Ich stehe da, von meinem Freund verabschiedet und arbeitslos.

Anwort von Kerstin

Hallo Christiane,
ich kann dir nur sagen, dass es für dich mit Sicherheit das Beste war, was dir passieren konnte. Denn wenn das alles so war, wie du es geschildert hast, dann hat er dich ja kräftig ausgenutzt.
Du hast es aber auch mit dir machen lassen.
Du sitzt jetzt da und bist um etliche tausend Franken ärmer, aber um eine dicke und bittere Erfahrung reicher.
Das die Kinder sich von dem Vater verabschieden ist wirklich nicht schwer nachzuvollziehen.
Das solltest du auch tun, denn was willst du mit so einem Menschen, der nur die Hand aufhält.
Lass ihn ziehen und sei froh, dass du den los bist --- ganz ehrlich!