Problem von Monika - 52 Jahre

mein Mann zieht sich zurück

Guten Tag, liebes Kuka Team,
schön, dass ich Euch gefunden habe...

Hier mein Problem: seit einem Jahr bin ich verheiratet, aber wir sind halt beide schon über 50 Jahre jung. Wir waren beide vorher schon einmal verheiratet und haben uns nach 20/25Jahren scheiden lassen. Wir kennen uns jetzt 15 Jahre und 8 Jahre wohnen wir zusammen. In 2005 wurde ich operiert (Total OP). Obwohl ich die OP sehr gut überstanden habe, und auch meine Libido dank Hormone nicht verloren gegangen ist, hat sich mein Mann mehr und mehr von mir zurückgezogen. Nach der OP warf er mir vor, dass ich ihn übergangen habe und ihn nicht gefragt habe, wie er mit der "Tatsache" umgehen soll, wenn ich total operiert worden bin, also hinterher nicht mehr "die Frau für ihn sei, die ich einmal war" für ihn..Obwohl ich ihm gesagt habe, dass sich nichts verändert hat nach der OP und ich immer noch die selbe Frau bin und Sex nicht in der Gebärmutter beginnt, sondern im Kopf, scheine ich für ihn nicht mehr attraktiv genug zu sein, nicht mehr anziehend oder wie auch immer. Seit fast drei Monaten haben wir nun keinen Sex mehr miteinander. Mein Mann ist Asthmatiker und bekommt Medikamente gegen seine Atemnot, aber er ist auch ein Choleriker, schnell aufbrausend wenn es nicht nach seinen Vorstellungen geht. Außerdem ist er sehr dominant und duldet nur seine Meinung. Er sagt immer, jeder muss sich in seinem Spielraum bewegen, tut er das nicht, kann derjenige gehen. Ich war vor meiner Scheidung eine lustige Frau, hatte einen prima Arbeit und gutes Geld verdient. Seit ich bei meinem Mann lebe, hat sich alles verändert, ich bin abhängig von ihm, bin zwar bei ihm angestellt, aber er sieht das mehr als "Last" und somit bringe ich "nur wenig" ein und er ist der Großverdiener. Alles geht getrennt. Seit unserer Heirat vor einem Jahr ist mir bewusst geworden, dass ich zwar mit ihm mitziehen soll, aber der Gewinn nur nach seiner Seite geht und seinen Kindern. Für meine Kinder kann ich nichts tun, weil ich finanziell nicht in der Lage bin, während mein Mann grösser und grösser wird und nur seine Kinder davon profitieren. Ich fühle mich oft ausgenutzt und nicht mehr als seine Frau, sondern als Hausfrau und angeheiratete Fremde. Dementsprechend hat sich meine Einstellung zur "Mitarbeit" verändert. Ich tue jetzt nur noch das, was ich tun muss in meinem Rahmen. Er lässt sich als Zugpferd vor die Karre spannen und bekommt eigentlich nichts zurück von dem, was auf dem Wagen liegt. Gestern waren wir aus mit Freunden und meine Freundin sagte: für mich ist meine Familie nur nicht: mein Mann, mein Sohn und meine Tochter! Und mein Mann darauf: Ja, da hast Du recht, für mich auch: meine Töchter und mein Sohn......mich hatte er vergessen aufzuzählen. Er kommandiert nur noch herum an mir. Die ganze Nacht konnte er nicht gut schlafen weil er schlecht Luft bekam. Ich stehe morgens mit ihm auf und mache ihm die Frühstücksschnitten, die er mitnimmt. Da kam bloß noch: Gib mir mal Kaffee! Gib mir mal Milch! Da bin ich dann ausgerastet und habe gesagt, dass ich nicht seine Dienstmagd bin und er sich gefälligst einen anderen Ton angewöhnen soll. Da sagte er, ich wäre ein Stier (dabei bin ich Widder) und Stier und Waage passen nun einmal nicht zusammen und dass er, als ich eine Woche alleine in Urlaub war in Frankreich er kein Asthma hätte und er keine Medikamente nötig hatte......

Ich gebe mir Mühe, alles recht zu machen, ihm recht zu machen, um Streit zu vermeiden, aber es ist nie gut genug und je mehr ich mich anstrenge, desto mehr scheint es mir, dass er mit mir herumstänkert.

Was unseren Sex betrifft, den wir momentan nicht haben, darüber kann ich nicht sprechen mit ihm, er sagt, ich habe bloß noch ein Thema und je mehr ich ihn darauf ansprechen würde, desto mehr ziehe er sich zurück....
Zärtlichkeiten gibt es nicht zwischen uns, im Bett habe ich das Gefühl, dass er körplichen Kontakt auf jeden Fall vermeiden will, er dreht sich um, sagt er wäre ausgelaugt (was er auch ist), aber am nächsten Tag geht es wieder von vorn los, voller körperlicher und geistiger Einsatz und abends fällt er ins Bett....Ich bin erst Anfang 50 Jahre und natürlich möchte ich noch Sex haben, nicht mehr so oft wie früher, aber Libido habe ich spätestens nach 4 Wochen wieder...

Eine Freundin hat er nicht, das würde ich merken. Er sagt, dass er sich körperlich ausgelaugt fühle und durch die vielen Medikamente keinen Libido mehr habe, außerdem hat er Stress mit den Banken (schlechte Zahlungsmoral seiner Auftraggeber). Es würde wieder vorbeigehen, diese "Flaute"....

Aber ich fühle mich unwohl und nicht mehr glücklich in unserem Zusammenleben. Ich bin nicht die brave Hausfrau, stand immer auf eigenen Beinen und niemand hatte mich herumkommandiert, er will mich demütigen und mich erniedrigen mit seinem Verhalten mir gegenüber und wenn ich mir das nicht bieten lasse, ist der von ihm provozierte Streit da==>und ich bin die Ursache!

Wir hatten gemeinsame Pläne, die sich aber als einseitig herausstellten, denn ich habe kein Ziel mehr, weil er alles getrennt hat zwischen uns, selbst im Ehevertrag wurde festgelegt, dass alles im Falle des Falles oder bei Scheidung getrennt bleiben würde....Einnahmen und Schulden.

Ich fühle mich alt, unattraktiv (bin ich aber gar nicht) und ungeliebt. Da mein Mann sehr dominant ist, kann ich in dieser Beziehung kein vernünftiges Gespräch mit ihm führen, er sagt dann immer, ob ich auch noch andere Themen habe als dies EINE....

Ich habe mich aus Liebe zu ihm scheiden lassen, und er aus Liebe zu mir. Habe alles aufgegeben, was ich besaß: Familie, Freunde, Arbeit, Selbständigkeit. In meinem Kopf kreisen die selben Gedanken: wie lange will ich dies noch mitmachen?

Gibt es keinen anderen Weg als eine Trennung?

Herzlichst Monika

Anwort von Kerstin

Hallo Monika
Einen anderen Weg als Trennung? Na ja wahrscheinlich nicht wirklich. Denn ich denke nach deinen Schilderungen nicht, dass er sich über Nacht ändern wird.
Du könntest aber für einige Zeit Abstand von ihm nehmen. Lass dir eine Kur verschreiben - am besten möglichst weit weg von ihm und wenn du dann so in aller Ruhe und aus der Entfernung die Sache betrachtest, dann wird dir mit Sicherheit einiges klar.
Alles Liebe für dich