Problem von Steffi - 17 Jahre

Richtige Entscheidung?!

Hallo. Auch wenn ich schon mit einigen Freunden darüber geredet habe, hat noch nie einer verstanden, wie ich gehandelt habe und deshalb bin auch ich mir sehr unsicher geworden, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, oder ob ich meiner Liebe wegen zu nachgiebig war und mich vielleicht in mein Unglück stürze. Das ganze hat mit meinem Freund zutun, mit dem ich inzwischen etwas über 1 jahr zusammen bin. Es war schon immer so gewesen, dass ich immer Zweifel hatte, wegen oft Kleinigkeiten, wie er sich benommen hat, oder ich hatte das Gefühl, dass ich ihm unwichtig bin, weil er sich nie ausreichend um mcih gekümmert hat. Hatten wir Streit, war ich immer diejenige, die sich um eine Lösung bemüht hat und ich war diejenige die Stundenlange Gespräche mit ihm geführt hat, um die Probleme unserer Beziehung zu klären, während mein Freund nur immer antwortete, dass er Zeit braucht, um daran arbeiten zu können. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, dass irgendetwas schief läuft, hab schon oft Ratschläge von Freunden erhalten, dass ich mich von ihm trennen sollte, aber ich habe ihn zu sehr geliebt und wollte gerne die Beziehung retten. Das ganze lief so 11 Monate. Ich war wütend auf ihn, weil er immer vor mir wegrannte, wenn er mit einer Freundin telefonierte. Ich sagte ihm, dass er das nicht tun solle, weil es mir das Gefühl gibt, dass er etwas vor mir verbirgt. Ich wollte ihm nichts unterstellen, aber als es nicht aushörte, zwang ich ihn regelrecht dazu, dass ich seine "beste Freundin", Maria, kennen lerne. Und so erfuhr ich, dass seine beste Freundin nichts von mir wusste. Ich war wütend, fragte mich, wieso, aber wollte ihm wieder nichts unterstellen. Eine Woche später erhielt ich von ihm die Nachricht, dass er sich furchtbar fühlt und mir unbedingt etwas erzählen muss. Und dann kam das große Geständnis. Noch bevor wir beide uns kennen gelernt hatten, hatte er sich in seine beste Freundin verliebt. An einem Abend dann hatten sie sich geküsst, aber da nichts weiter passiert war, wusste er nicht wirklich, was er denken sollte. Dann zog er des Studiums wegen um, wo er mich kennen lernte und mit mir zusammen kam, da er der Meinung war, dass die Sache mit seiner besten Freundin zuende wäre. Er verliebte sich in mich, doch als er nach einer Weile zuhause Maria wiedertraf, bemerkte er, dass er noch Gefühle für sie empfand. So begann ein Wechselspiel, er erklärte es mir als zwei verschiedene Welten, und auch wenn er mit Maria weder zusammen war, noch mehr passierte als kuscheln, konnte er sich nciht entscheiden. Das ganze schlug sich auf unsere Beziehung aus. Er hatte keine Kraft, sich um mich zu kümmern, weil er ständig darüber nachdachte, wen er mehr verletzt, mich oder Maria. Er war nur selten in seiner Heimatstadt, vllt. einmal pro Monat, aber das ganze ging eben so weiter. Schließlich, da er sich nicht entscheiden konnte, beschloss er, solange zu warten, bis Maria ihr Auslandsjahr beginnen sollte, da ihm so die Entscheidung abgenommen werden würde. DOch dazu sollte es nicht kommen, denn wir lernten uns beide vorher kennen. Und auch wenn Maria ihn nicht verpfiff und mitspielte, war ihm klar- wo "die beiden welten aufeinander getroffen waren"- dass er es ein für alle Mal klären müsste. Also erzählte er mir die ganze Geschichte. Ich war schockiert, aber irgendwie ergab alles auf einmal Sinn, die ganzen Streitereien, mein Gefühl, ungeliebt zu sein. ZUm Schluss fragte ich ihn, ob er Maria immernoch liebt und als er mit "ja" antwortete, machte ich Schluss, mit der Begründung, dass ich nicht mit jemanem zusammen sein kann, der noch eine andere liebt. SO war das einige Tage, bis er sich plötzlich wieder meldete und meinte, ob er ncoh einmal mit mir reden könnte. Dann erzählte er mir, dass er mit Maria gesprochen hatte und erfahren hatte, dass sie ihn in Wirklichkeit nur ausgenutzt hatte, weil sie nicht wusste, ob sie auf Kerle oder Mädels steht und das durch ihn heraus finden wollte. Er erzählte mir, dass er dadurch verstanden hatte, dass er einem Traum nachgejagt war. Die ganze Zeit über hatte er sich eingeredet, dass er Maria lieben würde, blind dafür, dass er eigentlich in mir das gefunden hätte, was er eigentlich wollte. Es hatte einfach in seinem Kopf die Vorstellung geklebt, dass er Maria haben wollte. Er meinte, nun sei es ihm bewusst geworden, und dass er jetzt nicht mehr betrübt war, Maria verloren zu haben, sondern mich. ich antwortete ihm, dass ihm das zu spät bewusst geworden war und ich ihm nicht noch eine Chance geben könnte. Doch noch am selben Tag erreichte mich eine SMS mit: "Oh mein Gott! Was habe ich nur getan. Ich liebe dich so sehr."
In den nachfolgenden Tagen erhielt ich jeden Tag einen Brief und er begann um mich zu kämpfen, aber ich sagte ihm, dass Worte nicht ausreichten, dass mein Vertrauen zerstört war, immerhin hatte er mich 11 Monate lang belogen. Aber mit der Zeit, da er nicht aufgab, wurde mir bewusst, dass er etwas tat, was er noch nie getan hatte: Er kämpfte für mich. Er tat das, was ich mir immer gewünscht hatte, denn noch nie hatte er sich um mich bemüht und überhaupt in seinem Leben hatte er noch nie wirklich gekämpft, nciht einmal um seine jahrelange Beziheung davor, als die langsam den bach runter ging. Aber nun kämpfte er wirklich um mich. Und schließlich, als ich merkte, dass ich ihn immernoch liebe, gab ich ihm noch eine Chance und nun sind wir wieder "auf Probe" zusammen. Inzwischen schon fast 2 Monate wieder und es ist alles ganz anders. Kein einziges Mal hatten wir schlimmen Streit gehabt, so wie davor, ich habe mich kein einziges Mal von ihm ungeliebt gefühlt. Er hat mir letztens einen 10 Seitigen Brief geschrieben und sich dafür bedankt, dass er jetzt so glücklich sein kann, weil er kein schlechtes Gewissen mehr haben muss und alles hat, was er je brauchte und wollte. Habe ich Zweifel, nimmt er mich in den Arm, tröstet mich, bittet mich, ihm immer zu sagen, wann er mir helfen kann, weil er mich nicht traurig machen will. Aber wie schon gesagt, keine andere Person versteht, dass ich ihm noch eine Chance gegeben habe. Und natürlich, ich verstehe es auch nicht immer. Immer wieder frage ich mcih: Habe ich das richtige getan? Kann ich ihm jetzt vertrauen? Ist die Sorgfalt jetzt nicht auch nur eine Lüge? Was meint ihr? Habe ich die richtige Entscheidung getroffen. ... Natürlich weiß ich, dass jeder die Entscheidung selbst treffen muss, aber selbst wenn, wie kann ich dann meine Zweifel beseitigen? Und wie hättet ihr gehandelt?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Steffi!

Wie ich gehandelt hätte, kann ich kaum sagen - denn ich habe nicht die Gefühle für ihn, wie Du sie hast. Wenn das Herz die Chance hat, zu bekommen, was es will, hat der Verstand oft nichts mehr zu melden ;-) Und wenn man den Verstand einschaltet, dann auch ganz: Würde er so um Dich kämpfen, weil er eine andere haben kann? Würde man sich so ins Zeug legen für die zweite Wahl; für etwas, was man eigentlich gar nicht will?

Du hast Deine Entscheidung gefällt, weil Du ihn liebst, weil er heute genauso ist, wie Du es Dir immer gewünscht hast - kann es falsch sein? Kann falsch sein, was ich will und was mir gut tut? Ich denke nicht.

Die Zweifel werden schwinden; mit der Zeit und wenn Du Dich voll und ganz darauf einlässt. Du hast, was Du immer gewollt hast. Mein Rat ist ganz einfach: Schafft die Probezeit ab und genießt, dass ihr zusammen glücklich seid.

Alles Gute!
Dana