Problem von Anonym - 16 Jahre

Mutter Alkoholikerin - was soll ich nur tun?

hi

also es geht um meine mutter die seit mehreren jahren alkoholsüchtig ist.
in den letzten 2 jahren ist es immer schlimmer geworden und ich weis langsam nichtmehr weiter früher konnte ich das alles immer gut wegstecken aber irgendwann ist auch schluss. Meine familie besteht aus meinem stiefvater meiner mutter und mir. Meine schwester ist mit ihrem freund ausgezogen weil sie die belastung nichtmehr ertragen hat.

meine mutter besäuft sich 2-3 mal in der woche und jedesmal sieht es aus als hätte eine bombe eingeschlagen meine zimmerscheibe hat sie schon eingeschlagen sämmtliches geschirr wurde rumgeschmissen, türen sind kaputt, sie kümmert sich nichtmehr um den haushalt,
die polizei steht oft vor der türe weil irgendwelche nachbarn lärmbelästigung gemeldet haben, sie versucht mich zu schlagen, drückt zigaretten an sich aus (ihre arme sind voller brandwunden von den ganzen zigaretten), es gibt immer streit mit den nachbarn, wir ziehen jedes jahr um weil es die nachbarn irgendwann nichtmehr mit uns aushalten, ich kann nicht wie normale jungen in meinem alter (16) freunde einladen weil ich immer angst haben muss das sie vll betrunken ist und auf uns losgeht. Meine freunde wissen nicht das es so ist ich habe mit keinem darüber gesprochen außer meiner schwester habe ich keinen der mich versteht oder mir zu hört da ich mich mit meinem stiefvater nicht allzugut verstehe. ich habe am 1. september eine ausbildung als schreiner begonnen ich bin jetzt im 2. lehrjahr und muss jeden morgen um 6 uhr aufstehn was mir natürlich schwer fällt da ich nicht schlafen kann wenn meine mutter die bude zertrümmert und mit meinem stiefvater streitet weil sie wieder total betrunken ist.

Wenn sie wieder nüchtern ist weis sie nichtmehr was war sie stellt mir immer was zu essen ins zimmer und sagt manchmal es tut mir leid weil sie die wohnung in nüchternem zustand zu gesicht bekommen hat.
in 4 wochen müssen wir wieder ausziehn weil der vermieter uns die wohnung wieder gekündigt hat. meine mutter war schon mehrere male in einer enzugsanstalt in der sie am nechsten tag gleich wieder entlassen wurde weil sie wieder nüchtern ist.

ich weis einfach nichttmehr weiter, was soll ich tun?
ich will in kein heim
ich will einfach eine ganz normale mutter haben!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Eine ganz normale Mutter in einem ganz normalen Familienleben kannst Du erst dann haben, wenn Deine Mutter erkennt, dass sie Hilfe braucht, eine längerfristige Therapie macht, um die Sucht in den Griff zu bekommen. Das liegt weder in Deinen noch in unseren Händen. Sie selbst muss erkennen und ändern wollen. Und wir können alle nicht die Entscheidungen eines dritten fällen.

Ich kann Dir nur ans Herz legen, mit dem Jugenamt zu sprechen und die Möglichkeiten zu erfragen. "Heim" ist nur eine von vielen. Wohngruppen, ausziehen, Hilfe zu Hause, Gespräche mit Deiner Mutter sind noch ein paar mehr. Das Gespräch suchen, die Situation erklären heißt noch lange nicht, dass Du in ein Heim ziehen musst (da hast Du ein gewisses Mitspracherecht). Diese Hilfestellung würde ich nicht einfach ausschlagen. Du möchtest, dass sich etwas verändert - und der erste Schritt ist, sich Hilfe von außen zu holen.

Auch mit der Suchtberatung in Deiner Stadt kannst Du sprechen. Die sind auch für die Angehörigen der Süchtigen da und können mit Rat zur Seite stehen.

Alles Gute!
Dana