Problem von Anonym - 20 Jahre

Mein Freund ist verheiratet

Hallo ihr Lieben

Mein Problem, welches ich euch nun anvertraue, ist ein wenig komplex und in nicht gerade wenigen Sätzen zu beschreiben..
Nun ja, ich habe im Mai letzten Jahres einen Man kennengelernt. Er machte sofort Anspielungen in sexueller Hinsicht und wollte mehr. Darauf ließ ich mich natürlich nicht ein, da ich ihn zu der Zeit ja überhaupt nicht kannte.
Wir trafen uns mehrmals erneut und wiederholt passierte nichts..
Doch als wir zusammen wegfuhren passierte es dann und mit dem Abend kamen wir auch zusammen.
Zu der Zeit wusste ich allerdings nicht, dass er schon vergeben war (wie auch?) Nach 2 Monaten ungefähr wurde ich dann mit der Wahrheit konfrontiert. Er sagte, er trenne sich von ihr. Zu der Zeit haben sie noch zusammen gewohnt.
Ich akzeptierte es, weil ich dachte er meine es ernst, habe die Beziehung aber nicht mehr so ernst gesehen, weil da eben noch diese Frau an seiner Seite war. In der Zeit bis Dezember letzten Jahres gab es dann viel Streit, wegen Aufenthalten bei anderen Männern (ohne Sex) und Diskobesuchen ohne Absprache. Es kam auch so weit, dass er Schluss machte, weil er nicht verstand warum ich so unehrlich und unoffen zu ihm war..
Doch wir hatten ein Gespräch miteinander und kamen wieder zusammen. Die beiden wohnten noch immer zusammen- sind sogar zusammen umgezogen. Ich sprach ihn darauf an, wohin gegen er mit entgegnete, dass das notwendig war wegen des Hundes. Er hätte zuviel gebellt und die Nachbarn hätten sich aufgeregt. Und außerdem ist die neue Wohnung, die alte seiner Eltern und daher auch die Miete günstiger.. Zusammen sind sie umgezogen, weil die Wohnung zu groß für einen allein wäre, und 2 Menschen mehr Geld in die Wohnung finanzieren könnten.
Es gab immer mehr Stress zwischen uns, da er sich nicht von ihr trennte und ich ihn vor die Wahl stellte. Anfangs dachte ich, ich wäre eine Affäre. Dann wäre der ganze Kontext aber auch anders..
Nun ja den Gedanken verwarf ich nach einiger Zeit, da er mir viel gab (finanziell, aber auch emotional) und er beteuerte auch er würde mich lieben. Mit seiner Frau liefe es nicht mehr so gut, sie hätten auch keinen Sex mehr und würden eben nur des Geldes wegen zusammen noch zusammen wohnen.
Das ließ ich mir wiederholt eine zeitlang gefallen. Doch ich wollte ihn ja letztlich ganz und nicht teilen müssen. Und ich fragte mich warum er gar nichts in die Richtung tat, um mir zu zeigen, dass er es ernst meinte, sie zu verlassen.
Doch keine Handlungen, sondern Forderungen kamen auf. Ich sollte mich ändern in einiger Hinsicht (Sachen abstellen, die in minderer Weise das Jahr darauf ähnlich weiter gingen) und dann würde er auch Wege einleiten, um sich von ihr zu trennen.
Erst war die Rede von einem Monat, der gut laufen sollte. Das schafften wir kaum, weil ich ständig mit dem Thema anfing und er abblockte und sagte, dass er mir bereits etwas zu dem Thema gesagt hätte..Und dabei blieb es. Auch als ich ihm sagte, ich sei mit der Situation unzufrieden, sagte er mir er wäre es auch und fragte ich mir es nicht vorstellen kann, dass es für ihn auch nicht einfach ist. Sicherlich ist es das nicht. Nur was ist denn mit mir? und ihr? Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. IMmerhin will ich ja nicht etwas zerstören, was intakt ist. Aber jenes wurde widerlegt, es sei nicht intakt, aber auch nicht, als wenn sie sich gegenseitig überhaupt ncht mehr anschauen könnten..Sie wäre so etwas wie eine sehr gute Freundin. Naja sie kennen sich ja auch schon eine ganze Weile. Klar, dass sie mir da ein Schritt voraus ist.
Andere gute Freunde gibt es kaum. Daher verstehe ich diese Position zu ihr ein Stück weit.
Jeodch habe ich bis jetzt nicht einmal seine Familie kennengelernt. Wahrscheinlich, damit der "Friede" (wie auch immer) nicht gestört wird. Einzelne Freunde habe ich kennenlernen können.
Er beteuerte auch die Anfangszeit seine Frau wüsste von mir, was ich allerdings stark anzweifelte, denn welche Frau (zumal Ehefrau) macht das denn so lange mit?
Irgendwann dann platze die Bombe als sie mir eine Nachricht schrieb in der stand, dass ihm nicht eine Frau reichen würde und dass sie ausziehe, damit wir uns jetzt also allein hätten..
Ich rief meinen Freund daraufhin an, um zu erfahren, was es damit auf sich hat und er sagte, dass sie halt ziemlich angepisst sei, da er jetzt mit mir zusammen wäre. Das wäre normal.
2 Wochen später erreichte ist sie dann telefonisch um zu erfahren, warum sie mir das schreibt. Wir hatten ein sehr langes Gespräch, worin viele Sachen widerlegt wurden wie er sie mir mitteilte und vorallem auch wie er sie ihr mitteilte. Denn aus ihrer Sicht war ich für ihn nur ne Affäre (was aus meiner Sicht ja aber nicht so war- logisch), die er von ihr aus beenden sollte... Was er aber nicht tat. Und aus meiner Sicht war sie ja "nur" eine gute Freundin. Wie sich aber herausstellen sollte, hatten sie beiden doch nochmal Sex miteinander und zogen auch aus anderen Gründen in die größere Wohnung. Sie war der Meinung, dass es doch Zeit wäre für ein Kind und sie es auch vorhatten, eines zu bekommen. Naja und das die beiden auch zusammen bei seiner Ma waren zum Geburtstag. Merkwürdig nur, denn warum nehme ich denn meine Freundin da mit hin? Weil sie die Familie kennt??? Sie sprach mit seiner Mutter über uns, denn die wusste von alldem nichts.
Allgemein ist die Situation aus ihrer Sicht zumindest sehr umworren...denn sie gibt ihm Freiraum, in dem Sinne, wie er ihn gern hätten- mit der Voraussetzung, er solle sich nicht verlieben. Nja und das wäre bei mir aber eben eingetreten und deswegen ist sie auch so angefressen. WIr trafen und 2 Tage darauf umnochmal miteinander zu sprechen und zu beschließen wir gehen beide zu ihm und stellen ihn vor die Wahl. Denn wie wir beide erkannten, hat es wenig Sinn, wenn eine von uns beiden geht, denn damit wäre das Problem ja nicht gelöst.
Es fielen sehr viele Dinge, die unklar waren und auch das widerlegten, was er uns sagte.. Doch ganz ehrlich, in wie wiet konnte ich mir denn sicher sein, dass das stimmte, was sie mir sagte. Immerhin kämpft sie genau so wie ich, da fällt schnell eine Lüge zu ihrer Gunst.
Es kam nicht zu dieser Entscheidung, weil sie ihn zuvor informierte (wahrscheinlich erhoffte sie sich damit ehrlich zu ihm zu sein, um mich damit auszuspielen). Er war stinksauer und sagte zu der Zeit er wolle mit uns beiden nichts zu tun haben..Meldete sich dann aber wieder und "alles war wieder ok". Sie wieder oder immer noch an seiner Seite, ich wieder bei ihm..
Bis ich dachte, mich vor 5 Moanten in jemand anders verliebt zu haben. Man dürfte jetzt denken, er fühlte sich in seiner Eitelkeit gekränkt, hatte ja aber noch die andere..Dem war nicht so, er kämpfte um mich wie ich es von ihm noch nie gesehen hatte- das war es was ich immer sehen wollte- dass er mich wirklich haben wollte. Er nahm auch seinen Ring ab (damals sagte er, er tut es dann, wenn er es wirklich ernst meint- wegen der anderen, die sicherlich danach fragten, Familie etc.) Das verliebt sein entpuppte sich schnell zu einer Schwämerei. Ich ging zu ihm zurück. Aus dem einem Monat, der gut klappen sollte, wurden 2. Mit sehr viel wegsehen und "runterschlucken" wurden es schließlich dann auch 2. Nur dass es nun hieß (wegen Problemen innerhab des Studiums)ich könne das Geld nicht in die Beziehung bringen, um die Wohnung mit zu finanzieren. Da naja das stimmt soweit, aber irgendwie scheint es immer mehr Gründe zu geben, warum er sich nicht von ihr trennen kann. Eine Scheidung kostet viel,dessen bin ich mir bewusst. Das ist es auch nicht was ich forder- ich möchte nur ein Zeichen, welches mir sagt, ich kämpfe nicht für umsonst. Darauf sagt er mir wieder, ich bin nicht in der Lage zu fordern,weil eben so viel vorfiel. Und damit schreib ich ihm einen Brief, in dem ich wiederholt sagte, dass wenn er noch so sehr an ihr hänge und nicht loslassenwill, doch zu ihr gehen soll, damit er uns nicht mehr so wehtun muss. Er ließ sich 2 Wochen Zeit und sagte dann aber er vermisse mich und wolle mit mir zusammen sein. (Das Spiel geht irgendwie immer weiter)
Vor kurzem bekam ich, als er bei mir war, von ihr ne Nachricht, die für ihn bestimmt war, worin stand, dass Sachen vor der Tür stünden und er den Rest haben könnte, sobald sie ne neue Wohnung hat. Nur das, als er heimging, keine Sachen vor der Tür waren? Nur ein Vorwand, damit wir uns vielleicht streiten, warum sie mir wohl wieder schreibt?
Ist wie man schon merkt, alles sehr kompliziert- für Außenstehende vielleicht aber nicht ganz. Eigentlich weiß ich, wie ich zu handeln habe, eigentlich weiß sie es auch. Aber ich halte an ihm fest, weil ich ihn liebe und er mir auf der einen Seite etwas gibt, was ich bisher so nie spüren durfte, auf der anderen Seite aber etwas, was so sehr weh tut.

Ich kann mir denken, wie euer Rat ist. Dennoch würde ich lieber von euch einen Vorschlag des Lösens des Problems in Anspruch nehmen, als zu hören, trenn dich einfach von ihm- er ist es vielleicht nicht wert oder ähnliches.
Ich bin nicht der Typ der aufgibt, und ich weiß, was ich an ihm habe.

Ich beschäftige mich momentan auch ein Stück mehr mit mir, denn es stimmt wirklich zu sagen: Man sollte nicht fordern, wenn man selbst nicht geben kann. Oder man macht anderen Vorwürfe darüber, was im Menschen selbst nicht stimmt. Das soll hießen ich weiß wir tragen beide Schuld, dass es so gekommen ist. Er sagt auch, wäre dass das erste Jahr nicht so verlaufen, wären wir jetzt ein Stück weiter.
Ich suche also nicht die Schuld bei ihm, auch nicht bei mir (Schuldzuweisungen bringen eh nichts), sondern suche eine Lösung des Problems

und da hoffe ich, dass ihr mir ein Stück weit helfen könnt.



Ist ein Stück lang geworden- sorry. Die Lage ist aber einfach sehr umfangreich, um das in ein paar Sätze zu fassen. Und ich denke, wo hat man ein besseres (wenn auch noch immer nicht ganz vollständig) Bild von der Situation.

Ich bitte euch um Rat- "Kein Urteil"
und danke euch sehr, dass ihr euch die Zeit erst mal genommen habt.

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

es würde mir nicht in den Sinn kommen darüber ein Urteil zu fällen. Denn grundsätzlich habe ich schon sehr viel Verständnis wenn man sich in jemanden verliebt hat. Man sucht es sich einfach nicht aus. Nur ich kenne es genau wie du, man macht viele Dinge mit, wo man als Außenstehender sagt wie kann man nur. Man lässt sich viel gefallen und sucht die Schuld dann auch oft bei sich.

Ich möchte ihn Dir nicht ausreden, letztendlich bleibt es deine Entscheidung. Aber ich möchte Dir die Frage stellen bist du so glücklich? Wirst du in Zukunft glücklich sein mit ihm? Möchtest du ihn immer teilen?

Nachdem was du geschrieben hast, stellen sich für mich ganz andere Fragen. Seine Frau scheint ihm ja sehr viel Freiraum zu gönnen. Sollte er sich jemals trennen, wärst du bereit ihm diesen auch zu geben? Warum trennt er sich nicht von ihr, wenn er dich liebt? Die Gründe die er nennt haben immer den Beigeschmack von Ausrede an sich.

Ich würde mich an deiner Stelle fragen, wie es in Zukunft weiter gehen soll oder kann. Du wirst dieses Dreiecksding einfach nicht ewig führen können. Du hast schon recht, das es keinen Sinn macht da in der Vergangenheit die Schuld zu suchen. Aber auch wenn man verliebt ist, sollte man weiter denken können. Auf Dauer wird er um eine Trennung nicht herum kommen. Nur solange ihr das Beide mitmacht, wird da wohl nicht viel passieren. Wenn er dich liebt, so wie du ihn, meinst du nicht, dass es dann nicht zu viel verlangt wäre, sich von der anderen Frau zu trennen? Denn wenn er sich nicht trennt, dann wird eure Beziehung auf Dauer scheitern. Und genau das ist es ja nicht, was du willst.

Liebe Grüße
Sylvia