Problem von Anonym - 14 Jahre

Ich kann mich nicht öffnen

hi. ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll. es gibt so viel zu sagen.
also eigentlich haben meine probleme vor etwa 3 jahren richtig angefangen, als wir (meine mutter mein bruder und ich) nach münchen zu meiner oma gezogen sind. 400 km weg von meinem "zuhause" wie ich es immernoch nenne. meine eltern haben sich getrannt als ich 7 jahre alt war, weil mein vater alkoholiker ist, was ich allerdings erst später erfahren hab. vor ca. eineinhalb jahren ist er daran auch gestorben. das hat mich so bewusst ehrlich gesagt nie wirklich sehr runter gezogen, aber ich schreibs trotzdem mal.
gut also seit etwas mehr als 3 jahren wohnen wir in münchen bei meiner oma, mit der ich mich vorher eigentlich gut verstanden hab, aber seit wir zusammen wohnen gehts gar nicht mehr. sie ist sehr empfindlich und ich und auch mein bruder meiden eigentlich jedes wort zu ihr. ich weiß, das ist nicht richtig, aber ich kann mir nicht helfen.
ok, also am anfang als wir hier eingezogen sind, hab ich das einfach nicht akzeptiert, hab keine freunde gefunden, war in meiner klasse (ich bin übrigens auf einer mädchenschule) einzelgänger und hatte quasie den ruf des "unlogischen außenseiters" mir gings damals nicht gut, aber die schlimmste phase war anfang der 7. klasse (jetzt geh ich in die 8.) da hab ich nach den sommerferien einfach nicht mehr rein gefunden. ich hab die hausaugaben größtenteils rausgeschoben, am ende dann gar nicht gemacht, hatte dann angst davor in die schule zu gehen und hab geschwänzt und das dann mehrere tage. und je länger ich gefehlt hab, desto mehr angst hatte ich davor wieder den anfang zu machen. und so ging das so lange, bis sich meine mutter an die schulleiterin gewandt hat und nachdem ich dann zwei gespräche mit ihr hatte, bin ich bei einer therapeutin gelandet. am anfang bin ich da echt gerne hingegangen. ich habs dann mit dem regelmäßig in die schule gehn auch wieder hingekreigt, wurde auch unterstüzt, aber genau da liegt jetzt mein problem: ich hab von vlielen hilfe angeboten gekriegt, ich hab freunde gefunden, und ich hab eine therapie gemacht. da denken natürlich alle, es muss mir gut gehn, aber zu den fakten: die therapie war am ende nur noch zwang. ich weiß selbst nicht genau warum, aber ich wollte das nur noch beenden. ich hab zwar freundinnen, die ich echt gern hab, aber ich kann mit niemanden ganz ehrlich reden. ich lasse niemanden in mich reinschauen und diese bezugsperson fehlt mir. ich trau mich nicht zu sagen, dass es mir immernoch schlecht geht, weil ich immer denke, dass die anderen dann meinen, dass ich nur aufmerksamkeit will. was wohl daher kommen könnte das mein bruder mir das auch gerne mal ins gesicht sagt, wenn ich so andeutungen mache. das ganze ging schon soweit dass ich an selbstmord gedacht hab, aber ich weiß, dass ich das eh nie fertig bringen würde.

ich hatte mal eine internetferundin mit der ich mich verdammt gut verstanden hab, und mit der ich gut schreiben und auch reden (also telefonieren) konnte, aber sie hat sich sehr verändert und wir schreiben nicht mehr oft.
ich weiß einfach nicht mehr weiter. jede hilfe die ich versuche in anspruch zu nehmen, geht irgendwann nach hinten los, alleine komm ich damit einfach nicht mehr klar...
ok jetz hab ich glaub ich verdammt viel geschrieben, aber in mir geht so viel vor das konnte ich einfach nicht kürzer fassen. sorry
danke schonmal, wenn sich jemand damit befasst!!

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

du schreibst, jede Hilfe, die du in Anspruch nimmst, geht nach hinten los. Das stimmt doch gar nicht. Die Therapie war jetzt nicht so von Erfolg gekrönt, wie du es Dir vielleicht erhofft hast, aber das liegt vielleicht auch ein bisschen an deiner Einstellung. Wenn jemand zu einer Therapie nur hingeht weil er "muss" und sich einredet, dass es sowieso nichts bringt, dann wird es auch nichts bringen. Denn dafür muss der Kopf auch mitmachen. Ich denke nicht, dass du das mit Absicht machst, aber du scheinst Dir vorher schon immer einzureden, dass das sowieso nicht klappt. Dreh diese Gedanken doch mal um. Hör auf Dir einzureden, dass du irgendwas nicht schaffst, sondern halte dich an die positiven Gedanken. Vielleicht magst du nochmal eine Therapie machen, zu der du mit den Gedanken gehst, das wird mir helfen und ich möchte gerne etwas ändern. Wenn die negativen Gedanken wieder kommen, könntest du darüber auch mit dem Therapeuten sprechen.

Dein Leben hat sich doch schon verändert. Du hast z.B. Freunde gefunden. Also geht die Hilfe doch nicht immer nach hinten los. Denk nicht immer an die negativen Sachen, verbann diese Stimme aus deinem Kopf. Wenn es Dir nicht gut geht, dann rede darüber, auch wenn es Dir schwer fällt. Das hat nichts mit Aufmerksamkeit zu tun, du hast einfach den Mut darüber zu reden.

Liebe Grüße
Sylvia