Problem von anonym (w) - 40 Jahre

Affäre soll Beziehung werden

Hallo,
ich könnte jetzt einen Roman schreiben, so eine Fortsetzungsroman oder eine never-ending-Story.
Also ich habe (oder hatte) 4 Jahre eine Affäre mit einem verheirateten Mann, bin selber auch verheiratet. 2 Jahre war es eine Affäre, die aber schon sehr tief ging, danach trennte sich der Mann von seiner Frau, hat sich scheiden lassen. Und wir hatten eine wunderbare Zeit, ich selber hatte immer wieder Zweifel an meinen eigenen Gefühlen, weil die haben mir Angst gemacht. Ich dachte immer das kann doch nicht sein, Moralvorstellungen, man trennt sich doch nicht, was soll werden. Und so ging es immer auf und ab. Wunderschöne Momente und Wochen gefolgt von Auszeiten und Eiszeit. Irgendwann vor ein paar Monaten habe ich das erste mal gemerkt, dass er mir fehlt. Nicht zwischendurch. Sondern ständig. Ich hatte nach jedem Treffen einen Kloß im Hals, wollte nicht mehr nach Hause. Ich habe immer gegen meine Gefühle angekämpft, wollte nie wirklich glauben, dass ich ihn liebe. Aber so ist es. Doch genau ab diesem Zeitpunkt ging gar nichts mehr. Mir tat es nur noch weh, wenn er sich nicht meldete, und alles, was er vorher getan hatte, war dann anders. Er sagt, er hätte Angst, dass ich ihn wieder verletze, ihn vor den Kopf stoße, ihn wieder ins Abseits schiebe wie ich das schon mehrmals getan habe. Ja ich habe ihn verletzt, mehr als einmal, doch dies alles habe ich ja aus Angst vor mir selber getan. Ich war mir nie sicher und bin immer wieder einen Schritt zurückgegangen als einen nach vorne. Ich wäre jetzt bereit mich zu trennen, mich von allem zu lösen und mit ihm ein neues Leben anzufangen. Und er will nicht. Bzw. er sagt, er will, er könne aber nicht. Jetzt nicht. Ich kann so mit dieser Ungewißheit aber nicht leben. Jedes Treffen in den letzten Monaten hat mir aufs neue weh getan, weil ich da diese Distanz ist, weil da das Vertrauen gegenseitig vollkommen fehlt.


Ich weiß nicht was ich tun soll, ich hab ihm alles gesagt, dass ich ihn liebe und mit ihm leben möchte.

Es ist wieder mal eskaliert und nun herrscht kein Kontakt seit 1 Woche. Ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, weil ich nach wie vor glaube, dass wir füreinander bestimmt sind. Wir haben es immer gefühlt. Beide.


Doch ich weiß, dass Reden nicht mehr hilft. Nun müssten Taten folgen. Ich kann nicht aufhören mir zu wünschen, dass es eine Krise ist, die es heißt zu überwinden. Wir sind beide am Ende, ich spüre, dass er es auch ist.


Ich habe ihm angeboten, zu ihm zu ziehen, habe ihm gesagt dass ich endlich, nach all den Jahren bereit bin für ihn. Und er zieht sich zurück. Sagt eben, dass er momentan nicht mehr kann, er möchte meine Beständigkeit erleben, das erleben, was er Jahre von mir nicht erlebt hat.


Ich weiß nicht mehr weiter, denn durch das alles kann ich mich auf nichts mehr anderes konzentrieren. Und leider nimmt mir das alles nun seit Wochen jegliche Freude an anderen Dingen.


Ich möchte noch eine Chance. Doch ich weiß nicht, ob ich diese nochmal bekomme. Ob es nicht besser wäre, loszulassen und aufhören zu hoffen. Doch wie kann man aufhören zu hoffen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich denke, warum er sich zurückzieht, ist sehr deutlich. Er hat sich getrennt, blieb aber lange noch für Dich die Affäre. Er hat die Konsequenzen gezogen, hat sein altes Leben aufgegeben - und wahrscheinlich hat er das auch zu diesem Zeitpunkt von Dir erwartet. Aber es gingen noch einmal zwei Jahre ins Land. Zwei Jahre, in denen er sich immer mal wieder als 'nebenbei' empfunden hat und wohl erlebt hat, dass Deine Ehe wichtiger ist als er. So jedenfalls denke ich es mir.

Taten müssen folgen, sagst? Ich sehe es ähnlich. Wenn er wieder Vertrauen in diese Liebe, die eine Beziehung werden soll, finden kann, dann wohl auf diesem Weg. Warte nicht darauf, dass er "Ja" sagt, sondern zeige ihm, wie wichtig er ist und dass Deine Ehe nicht an erster Stelle steht.

Alles Gute!
Dana