Problem von Anonym - 40 Jahre

Wie soll es weiter gehen?

Im Sommer 2005 begann meine langjährige (über 10 Jahre), in einer Beziehung (seit 2000) lebende Freundin ein Verhältnis mit mir. Die folgende Zeit war ein einzige Euphorie. Für mich stand fest, das Sie über kurz oder lang die Beziehung zu Ihrem Lebensgefährten beenden würde. Das hielt dann 9 Monate. Zwischendurch, nach etwa 4 Monaten, wollte sie plötzlich eine Pause, mit der Begründung, das ihr Lebensgefährte auswärts eine Schulung hätte und sie sich schuldig fühlen würde, wenn Sie Ihn mit mir betrügen würde. Ich glaubte ihr zu diesem Zeitpunkt. Dieses Schuldgefühl hielt 5 Tage an und danach war alles wie vorher. Zehn Wochen später teilte sie mir mit, das sie von ihrem Lebensgefährten in der 5. Woche schwanger wäre. Ich hatte keine Ahnung von Schwangerschaften und glaubte ihr, dass man in der 5. Woche schon einen leichten Bauchansatz auf Grund ihres schlanken Körperbaues sieht. Sechs Wochen später war dann ohne für mich ersichtlichen Grund Schluss zwischen uns (telefonisch und mit den Worten:"Ich habe keinen Bock mehr auf dich.) und inzwischen besteht auch kein Dialog mehr.
Inzwischen weiß ich, das sie zum genannten Zeitpunkt (5. Woche) schon in der 13. Woche gewesen ist. Alle Indizien, über die ich mit meinem engsten Bekanntenkreis gesprochen habe, sprechen dafür, das dieses Kind zu über 95% von mir ist.
Ich möchte nicht ihre Beziehung gefährden. Anderseits möchte ich aber nicht nur als "Samenspender" dastehen oder in 20 Jahren vor einem Erwachsen, der behauptet, ich sei sein/ihr Vater und mir vorwirft, mich nie um ihn/sie gekümmert zu haben.
Ergänzend noch soviel, ihr Lebensgefährte hat vor der Geburt die Vaterschaft anerkannt. Ich sehe keine Möglichkeit, mit ihr in vernünftig in Kontakt zu treten. Anfang diesen Jahres habe ich ihr vorgeschlagen, einen Vaterschaftstest zu machen. Das hat dann zu völliger Funkstille geführt. Ich möchte mit ihr weder jetzt oder noch in Zukunft eine Partnerschaft eingehen und ihre derzeitige auch nicht gefährden. Ich möchte aus der Ferne verfolgen, wie dieses Kind aufwächst und im Notfall da sein. Rechtlich habe ich, soweit ich weiß, keine Chance zur Klärung der Vaterschaft. Ich hoffe, das mein Wunsch nach Klärung der Vaterschaft verständlich ist. Ich möchte mich auch nicht um Unterhaltzahlungen drücken, die von ihr nicht gewünscht sind. Mich stört diese Ungewissheit, die ich nicht den Rest meines Lebens ertragen will. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an mein Kind denke und überlege, wie eine Lösung aussehen könnte. Ich verstehe nicht, wie man sein Kind, seinen Mann und die gesamte restliche Verwandschaft über die Herkunft und damit seine geschichtlichen Wurzeln belügen kann. Was passiert, wenn dieses Kind bei einem simplen Bluttest (ich habe AB und das ist relativ selten) feststellt, der Mensch, zu dem ich jahrelang Vater sagte, ist es gar nicht? Mein Kind ist jetzt 15 Monate alt und ich kenne nicht einmal seinen Namen!

Anwort von Sylvia

Grüß dich,

soweit ich weiß, ist es tatsächlich so, dass ein Vaterschaftstest nur dann durchgeführt werden kann, wenn die Mutter dem zustimmt. Diesbezüglich würde ich aber nochmal mit einem Rechtsanwalt reden. Aber irgendwie habe ich das auch so im Hinterkopf, war früher auch mal anders meine ich, aber mittlerweile geistert mir das auch so durch den Kopf. Heimlich machen darf man meines Wissen auch keinen.

Was bleibt ist wirklich immer wieder versuchen mit ihr zu reden. Du willst ja nichts böses von ihr, du willst weder ihre Beziehung kaputt machen, noch sonst irgendwas. Aber ich finde schon, dass du ein Recht darauf hast zu erfahren, wer der Vater ist. Etwas anderes als es immer wieder bei ihr zu versuchen fällt mir nicht ein. Versuch ihr zu erklären, dass du ihr nichts böses willst oder wegnehmen willst, sondern Gewißheit haben willst.

Liebe Grüße
Sylvia