Problem von anonym (w) - 18 Jahre 29.12.07

Feedback: Ich habe einfach Probleme mit mir und der Welt

Hallo,

ich kenne diese Situation sehr gut. Ich habe mit fast 10 Jahren meine Mutter nach langer Krankheit verloren, ich habe die Trauer nie ausgelebt, bei der Beerdigung war ich diejenige, die als einzige nicht weinte,denn ich war stark. Danach war ich extrem verschlossen, habe mich vom Leben abgekapselt und bin abgestürzt in Selbstmordgedanken und sehr knappe Fast-Unfälle mit meinem Roller... Ich selbst habe ewig über den Sinn des Lebens nachgedacht, darüber nachgedacht, wer mich vermissen würde etc.
Doch darum geht es nicht. Erstens wirst du erst nach langer Zeit deinen persönlichen Sinn des Lebens entdecken (bei mir ist es die Hoffnung auf die "große Liebe" und eine Familie etc) und außerdem, man denkt oft es würde einen nie jmd vermissen, doch es stimmt nicht, klar, es gibt Menschen wo man sich denkt "wow, solln se mich halt vermissen is doch eh egal" doch bei anderen sollte man sich überlegn, was man ihnen damit antut. Ich hab sogar meine beste Freundin irgndwann ignoriert, hab gedacht mich vermisst sowieso niemand, bis mir klar wurde, es würde zB ihr das Herz zerreißen. Ich bin mir sicher, bei dir gibt es auch Menschen, an welche du gerade vielleicht nicht denkst, die dich auch unheimlich vermissen würden. Und außerdem, du selbst hast erlebt, wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren, willst du das wirklich jemandem antun?

Ich kann dir nur raten, suche dir eine Therapie. Ich habe vor einem Jahr eine angefangen, es braucht sehr lange, doch ohne Hilfe kommt man so leicht nicht mehr da raus. Du hattest ein einschneidendes Erlebnis und merkst selbst, wie es dich zerstört (ritzen, Selbstmordgedanken...). Das Leben kann so wunderschön sein und dein Vater würde es niemals wollen, dass du es einfach so wegschmeißt... er würde sich bestimmt wünschen, dass du dein Leben mit der Zeit wieder in den Griff bekommst und wieder glücklich sein kannst.

Liebe Grüße