Problem von Sahra - 14 Jahre

Mein Onkel vergewaltigt mich

hallo!
mir geht es ziemlich scheiße...seid 6 wochen werde ich von meinem onkel vergewaltigt es fing alles an als meine mutter geburtstag hatte
eigentlich hab ich mich mit meinem onkel immer sehr gut verstanden er ist ja auch erst 28 jahre alt...naja aufjedenfall ging ich an dem tag hoch in mein zimmer um noch schnell meine hausaufgaben zu machen es war schon ziemlich spät.Aufeinmal platze mein onkel in mein zimmer herein und fragte mich ob er mir helfen könnte..ich sagte ja..als wir dann fertig waren bedankte ich mich bei ihm mit einem bakenkuss bis er aufeinmal sagte: etwas dankbarer bitte! ich erschrack natürlich und wusste nicht was ich denken sollte...dann schließte er die tür zu und schmiß mich aufs bett und fing an mich auszuziehn.Ich wollte schreien aber er hielt mein mund zu...natürlich fing ich an zu weinen doch er sagte nur du bist schön eng kleine...es ist so ekelhaft wenn ich dran denke.Nun er hat mich entjungfert...ich habe total angst vor ihm! immer wenn er bei uns zu besuch ist macht er das mit mir...es tut echt weh und ich kann einfach nichtmehr! Bitte sagt mir was ich tun soll...ich habe auch angst das ich schwanger bin weil er verhütet nie =( ich will endlich das alles ein ende nimmt! meine nerven sind am ende...Bitte Bitte helft mir...ich weiß auch nicht ob ich das meiner mutter sagen soll immerhin ist es ja ihr bruder sie würde mir bestimmt kein wort glauben...Danke schon im vorraus

Anwort von Sabine

Hallo Sahra!

Doch, es ist wichtig, dass Du es erzählst. Ich weiß, es ist nicht einfach darüber zu sprechen, aber es ist wichtig, dass es jemand erfährt, denn sonst macht er es immer wieder.

Dein Onkel macht sich strafbar. Was er macht, darf nicht passieren. Bitte sprich mit Deiner Mutter. Auch, wenn es ihr Bruder ist, wird sie ihr Kind - sprich Dich - beschützen wollen. Zeige ihr Deine Mail an uns und vielleicht auch meine Antwort, damit sie Dir glauben mag. Von vorn herein zu sagen "mir glaubt keiner", hilft Dir nicht weiter.

Ich habe Dir nachfolgend auch unseren Soforthilfetext zum Thema Vergewaltigung reingesetzt, damit Du weißt, wie man sich am besten verhält:
Hilfe ich wurde vergewaltigt:
Hallo!
Du hast uns gefunden und diesen Bericht, weil Dir vielleicht ähnliches oder genau das passiert ist.

Leider bekommen wir sehr viele Mails zu diesem Thema und die Dunkelziffer der angezeigten Vergewaltigungen ist leider sehr hoch. Doch auch liest man fast täglich in den Zeitungen davon.

Du hast uns jedoch gefunden, weil Hilfe suchst, Angst hast und nicht weißt, wie es weitergehen soll. Wir versuchen jetzt für Dich da zu sein und Dir zu raten, wie es weitergeht oder weitergehen kann. Denn Du bist nicht allein.

Oftmals haben die Menschen, so wie Du vielleicht, niemanden, mit dem sie darüber sprechen können oder wollen, weil es ein sehr peinliches Thema ist.
Oftmals verkriechen sich die Opfer aus Angst und Peinlichkeit. Das ist ein normales Verhalten und vielleicht eine Schutzmauer, aber überhaupt nicht hilfreich. Ich habe ähnliches erfahren müssen und weiß, dass es ein Fehler ist, sich zu verkriechen und zu schweigen.
Je offener man mit diesem Thema umgeht, um so besser kann einem in der Angstsituation und ratlosen Situation geholfen werden.

Den ersten Schritt hast Du getan. Du hast uns gefunden.
Du bist vergewaltigt worden oder fast vergewaltigt worden und es lässt Dich nicht los. Deine Gedanken kreisen ständig um das Erlebte und Du selber merkst, wie sich Dein Leben vielleicht deswegen verändert. Lass es nicht zu. Du hast ein Recht darauf wieder zu leben und zu lieben, wie Du es schon einmal getan hast und wie Du glücklich gewesen bist. Du bist wichtig und Du zählst.
Du hast Wünsche und Träume in Deinem Leben, die Du verwirklichen möchtest und deswegen möchte ich mit diesem Artikel helfen, dass Du wieder Du werden kannst, wie Du einmal warst und ein Recht darauf hast wieder zu leben. Ohne Angst und kreisende Gedanken und tausend von Fragen im Kopf.
Das funktioniert jedoch nur, wenn man sich anfängt dem Problem zu stellen.

Vergessen kann man vielleicht nie, was geschehen ist, aber man kann lernen damit zu leben. Dies kann aber nur funktionieren, wenn man auch Hilfe an sich heranlassen kann und will. Dadurch, dass Du uns gefunden hast, zeigst Du die erste Bereitschaft Hilfe anzunehmen.

Du bist vergewaltigt worden oder es ist fast zu einer Vergewaltigung gekommen. Nun weißt Du vielleicht nicht, wie es weitergehen soll. Das Vertrauen in die Menschen ist vielleicht zerstört oder gebrochen. Oftmals fragt man sich: wie kann ich je wieder vertrauen oder lieben? Die Frage ist berechtigt, denn man hat Angst. Mit diesem Beitrag möchten wir versuchen Dir die Angst ein Stück zu nehmen.

Warum ist es passiert?
Diese Fragen stellt sich ein Opfer der Vergewaltigung vielleicht sehr oft. Und darauf folgt oftmals die Frage:
Bin ich schuld?
Nein. Du bist nicht schuld. Was man Dir angetan hat, das durfte niemand. Es hätte nie passieren dürfen. Egal unter welchen Umständen. Jemand hat gegen Deinen Willen gehandelt und sich dadurch strafbar gemacht. Niemand darf sich von dem anderen nehmen, was er will und ihn so dabei verletzen.
Narben können entstehen. Sowohl innerliche Narben, wie auch äußerliche Narben.
Die Narben, die niemand sehen kann, die schmerzen am längsten und am heftigsten. Und genau deswegen ist es so wichtig darüber zu sprechen, was geschehen ist. Jedes Gespräch ist ein Stück, welches sich von den Gedanken löst und einen ?befreit?. Das Pflaster, die Wundsalbe.

Kann mir geholfen werden?

Zum einen ist es wichtig, dass die Person, die Dir das angetan hat, angezeigt wird. Du bist nicht dazu verpflichtet. Die Anzeige ist freiwillig. Dennoch kann ich nur dazu raten, denn es ist ein Stück es weiter verarbeiten zu können.
Dieser Mensch, der Dir das angetan hat, der muß bestraft werden. Vielleicht macht er es wieder. Wenn nicht bei Dir, dann vielleicht bei einer anderen Person. Wenn ihn niemand dafür bestraft, dann hat er eine Hemmschwelle überschritten und macht es vielleicht immer und immer wieder. Vielleicht denkt er sogar, dass es völlig ok ist, was er seinem Opfer antut, denn es wehrt sich ja niemand und bringt es nicht zur Anzeige. Deswegen finde ich, ist es so wichtig, dass man es zur Anzeige bringt, damit er dafür seine gerechte Strafe bekommt und es so nie wieder passieren kann.

Ich weiß, dass der Schritt nicht leicht ist, aber wenn man es erst einmal getan hat und sein Schweigen gebrochen hat, dann sieht man plötzlich, wie viele hilfreiche Hände einem gereicht werden und wer für einen da ist und da sein kann. Nimm eine vertraute Person mit zur Polizei. Hier fängt es an, wo man spürt, dass man nicht alleine ist.
Die Polizei hat ein geschultes Team, die sich sehr gut damit auskennen und Dir auch genau erklären können, wie es weitergehen wird. Die Polizei wird Dich auch über jeden Schritt unterrichten und auf dem Laufenden halten. Du bist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr alleine und es wird Dir geholfen.

Auch unter Google findet man viele hilfreiche Links unter dem Stichwort ?Hilfe bei Vergewaltigung?.


Kann ich je wieder vertrauen oder lieben?

Ja, man kann wieder lernen zu vertrauen und zu lieben. Natürlich ist nicht leicht, aber hier ist Geduld gefragt. Wie heißt es so schön : die Zeit heilt die Wunden. Ich denke, dass dieser Satz hier sehr gut untergebracht ist. Es braucht wirklich seine Zeit, bis man wieder lernen kann zu vertrauen.
Dennoch sollte man nicht glauben, dass alle Menschen gleich sind und einem nur noch Böses wollen.
Nein, es sind nicht alle Menschen gleich. Jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit und Charakter für sich selbst und jeder hat ein Recht darauf, dass man ihn kennenlernen darf oder kann und man ihn nicht ?über einen Kamm schert?, nur weil er/ sie ein Mann oder eine Frau ist.

Oftmals kommt man nach dem Vorfall alleine nur schwer zurecht und ich persönlich kann nur dazu raten, dass man auch ggf. mit einem Psychologen darüber spricht. Er hat die Möglichkeit in Dich hinein zu sehen, wenn Du dazu bereit bist.
Viele Menschen haben Angst davor mit einem Psychologen zu sprechen. Viele Menschen denken, dass sie verrückt sind, wenn sie mit einem Psychologen sprechen oder einen Termin ausmachen. So ist es aber nicht. Ein Psychologe ist eine weitere hilfreiche Hand, die einem gereicht wird. Er hat Fachkenntnisse und weiß in solchen Fällen guten Rat und gibt gute Hilfe. Er hat gelernt uns zu erklären, was in uns geschieht und warum wir so fühlen und denken.

Du hast uns gefunden. Bleib jetzt nicht stehen, sondern mache auch den nächsten Schritt. Du bist auf dem besten Weg um auch Hilfe anzunehmen und genau dort liegt Dein Ziel um wieder normal leben zu können.

Schmerz, Leid und Angst können wir Dir nicht nehmen, aber wir können für Dich da sein. Wir hoffen, dass Dir unser Beitrag zum Thema weitergeholfen hat.

Bleib jetzt nicht stehen, sondern gehe weiter.
Wir sind gerne für Dich da.

Lieben Gruß
Dein Kuka-Team