Problem von Anonym (m) - 14 Jahre

Mein Leben wird immer schlimmer

hi,

Ich weis garnicht wo ich anfangen soll.
Vor 2-3 jahren, war mein Leben noch total in Ordnung.
Aber nach einiger Zeit hatte sich vieles verändert.
Es hat in der Schule damit angefangen, das ich geärgert und gemobbt wurde.
Ich bin dann sehr schnell zum aussenseiter geworden.
Meistens war ich immer alleine.
Ich hab niemals irgentjemanden irgentwas böses gewollt, und hab es immer versucht es denn anderen Recht zu machen.
Die Erwachsenen haben mich immer als einen ganz leben Kerl gesehen.
Aber als es immer so weiter ging, und ich immer weniger Freunde hatte, habe ich meine andere Seite entdeckt.
Ich hab manchmal so Sachen an den Kopf geworfen bekommen, wie "Du bist hässlich!". Sowas tut mir sehr weh.
Ich habe immer mehr Frust undHass in mit aufgebaut
Seit dem verbringe ich die meiste Zeit an meinen PC.
Es wurde immer schlimmer.
Immer wenn ich dachte jetzt wird alles besser, wurde es noch schlimmer.
Ich hatte das Gefühl immer das Falsche zu machen.
Ich habe einen Zwang in mir alles raus zu lassen.
Am liebsten würde ich einfach jeden, der mich mal dumm angemacht hat, abknallen.
Ich kann niemanden mehr vertrauen, und habe auch niemanden mehr, dem ich vertrauen könnte und alles sagen könnte.
Meine Eltern machen alles schlimmer, in dem sie mir Dinge wegnehem, die mir Wichtig .
Seit dem habe ich eine abneigung gegen meine Eltern.
Und nach einiger Zeit haben es meine mitschüler es tatsächlich geschafft aus mir einen Kranken Kerl zu machen.
ich habe nur noch kranke Gedanken, höre Psychokore usw.
ich habe das Gefühl das niemand jemals verstehen wird, wie ich mich jetzt Fühle.
Ich komme mir alleine in dieser Welt vor.
Ich bin in dieser Welt gefangen, und kann einfach nicht raus.
Ich bin total Agressive geworden.
Einmal hab ich dann in der Schule gesagt: "Eines Tages werde ich jeden abknallen, der mich mal irgentwie dumm angeguckt hat!"
Damit hatte sich fast alles geändert.
Die meisten haben nur noch Angst, ich habe mal gehört wie jemand gesagt hatt: "Wenn wir nett zu dem sind, dann tut er uns vieleicht nichts wenn er Amok läuft".
Zumindest ärgert mich jetzt keiner mehr.
Ich habe so schmerzen in mir. Ich hoffe für niemanden eine bessere Welt, ich hoffe sogar das andere den Schmerz den ich habe, auch zugefügt wird.
Die meisten halten mich nur noch für einen Psycho, dabei sind sie selber Schuld das ich so bin.
Die ganze Welt hat mich gefickt, und sie sind alle Schuld daran.
Wenn ich Amok laufen würde, dann hieß es ín den Medien, ich hätte Killerspiele gespielt.
Aber ich Spiele noch nicht mal Killerspiele, und zene mich trotzdem danach.
Ich würde am liebstens alles ändern, aber ich weis nicht was ich tun soll, um mein Leben wieder in den Griff zu kriegen.

ich hoffe ihr könnt mir Helfen.

ich danke schon mal im Vorraus

Anwort von Sabine

Hallo!

Danke für Deine Mail und Dein Vertrauen.

Was ich jedoch in Deiner Mail nicht so recht verstehe, sind die Dinge wie, dass Du immer versucht hast es allen Recht zu machen, aber sie Dir böse Dinge an den Kopf knallen. Haben die anderen Deine Art vielleicht nicht verstanden, oder gab es irgendwelche Missverständnisse?
Dann frage ich mich, warum Deine Eltern Dir Dinge wegnehmen, an denen Dir viel liegt.

Das Du denkst oder fühlst, dass Dich niemand versteht, kann ich gut nachvollziehen, denn wie Du selber beschreibst, hast Du irgendwann aufgehört Dich irgendjemandem anzuvertrauen und wenn man nicht über die Dinge spricht, die einen belasten, dann belastet man sich selber damit und zwingt sich immer mehr in eine Ecke.

Auch, dass Du Dich alleine fühlst, ist eine Folge von dem Verhalten, welches Du Dir angewöhnt hast, nämlich zu schweigen. Du siehst selber, dass es nicht der richtige Weg ist und Aggressionen sich in Dir anstauen. Das ist nicht gut und es tut Dir auch nicht gut.

Suche nicht die Schuld in den anderen. Ich denke, dass es so schwierig wird zu einer Lösung zu kommen oder Dir helfen zu können. Die anderen haben Dich irgendwie nicht erkannt und sie kennen Dich auch heute nicht. Nach außen hin bist Du für sie ? wie Du schreibst ? ein ?Psycho? (meinst Du), der Du aber gar nicht bist.

Wenn Du Deine Mail noch einmal liest, dann erkennst Du, dass Du im Grunde die Lösung zu Deinem Problem selber gefunden hast.

Du hast über einen langen Zeitraum Deine Probleme immer versucht alleine zu bewältigen. Keine Gefühle gezeigt und mit niemandem gesprochen. Alles, was Dich ärgert, Dich traurig macht oder sonst irgendwie belastet, hast Du in Dich hineingefressen. Irgendwann kann man nicht mehr und ich denke, dass Du jetzt an dem Punkt angekommen bist. Daher hast Du uns ja auch wohl geschrieben.

Ich möchte Dir raten Dich nicht gegen die anderen zu stellen, sondern so zu sein, wie Du wirklich bist, nämlich im Grunde ein super netter Kerl, mit dem man auch Pferde stehlen kann. Im Moment haben alle nur Angst vor Dir. Du öffnest Dich den anderen nicht gegenüber und folglich bist Du ein ?Fremder? für sie. Ebenso wird es Deinen Eltern gehen, wenn Du Dich ihnen auch nicht anvertrauen kannst mit Deinen Problemen und Sorgen und Gefühlen. Sie erkennen Dich nicht mehr.

Bedenke immer, dass man Dir immer nur vor den Kopf gucken kann und nicht in Dich hinein. Jeder malt sich was anderes aus, wenn er Dich sieht, doch keiner erkennt Dich. Lass zu, dass man Dich erkennt und rede mal offen über das, was Dich belastet. Wenn Du sagst, dass Du alle mal abknallen willst, dann erschrickst Du zwar die anderen, hast auch Aufmerksamkeit, aber gewiss ist das nicht die Aufmerksamkeit, die Du wirklich willst.

Versuche Dich anzuschließen. Versuche über Deine Gefühle zu sprechen. In der Schule hast Du stets die besten Gelegenheiten dazu. Sprechen die anderen über irgendwelche Dinge, dann versuche Dich einzuklinken und mitzureden. Sage einmal offen, was Du davon hälst, wenn es um ein gewisses Thema geht und spiele denen nicht die Macho-Tour vor. Das bist nämlich nicht Du.

LG, Sabine