Problem von Anonym - 18 Jahre

Wie soll ich das Leben leben?

Ja was soll ich sagen...ich weiss nicht wirklich was mit mir los ist,ich beschreibe mich erstmal selbst:

Ich bin ca 1.80 groß,und bringe 130kg auf die Waage,bin also n ziemlicher Brummer.Ich lege wenig wert auf mein Aussehen,da jegliche Zeitaufwändung für die Katz wäre.

In meinem Leben stimmt nichts,angefangen hat alles als ich in der 7. Klasse war und Krebs bekam.Das hat mich ein Jahr flachgelegt,sprich ich hatte keinerlei Kontakte ausser zu meinen Eltern,meinem Bruder und ein paar Bekannten.
Durch die Krankheit war ich völlig losgelöst vom Leben,ich habe verlernt zu lernen,Unternehmungen anzustellen,mich um mich selbst zu kümmern,und bin meiner Meinung nach gefühlsmässig tot,für andere genauso wie für mich.Die Folge ist auch ohne dass ich es aufschreibe recht leicht zu erraten:ich habe wenige Kontakte (habe zwar einige gute Freunde,aber eben nicht viele),bin grottig in der Schule,auch wenn ich nicht blöd bin,was mir auch klar ist,bin abgetaucht in die PC-Welt,spreche mehr mit Leuten die ich nur virtuell kenne,als mit *echten* Menschen usw.
Dadurch entstand eine ziemliche Leere,ich würde nicht sagen dass ich depressiv bin oder sowas...ich frage mich nur warum das alles...warum ich...warum konnte ich das nicht verarbeiten wie es andere konnten?Meine Eltern sagen dass die Krankheit nicht der grund sein kann,da das ganze nun doch ziemlich verjährt ist,zugegenermaßen(6 Jahre eben ca).Aber ich denke immernoch oft darüber nach,was gewesen wäre wenn ich nicht krank geworden wäre...wenn ich nicht so in ein Loch gefallen wäre,weiter ein lebensfroher,aktiver mensch wäre(ich war nie sehr aktiv,fand nie gefallen daran,mich zu besaufen,zu rauchen,aber gesellschaftliche Unternehmungen waren mir zumindest nicht unangenehm).
Das einzige positive an meiner Krankheit ist die Tatsache dass dadurch ein Mädchen in mein Leben trat...sie hat zwar nie Interesse für mich gezeigt,was ich verstehe,ich bin nicht sonderlich herzeigbar im Gegensatz zu ihr,aber zuminedest redeten wir viel miteinander,und ich bedeutete ihr etwas...zumindest verbrachten wir oft Zeit miteinander,wie gemeinsame Fitnessstudiobesuche,mal nen Kaffee trinken,sowas halt.

Da ich aufgrund meiner Unfähigkeit zu lernen mal wieder durchgeflogen bin (das 3. mal mittlerweile , einmal ein Jahr schullos wegen der Krankheit, 2 mal wegen der schlechten Leistungen) sehe ich sie nur noch selten,bzw fast gar nicht...

Dann nochetwas:meine Mutter kaufte auf mein Drängen hin einen neuen Hund,ich hoffte mal wieder etwas leben im Haus zu haben...ein wenig Freude daran zu empfinden,mich um etwas zu kümmern.
Nur empfinde ich mehr Einsamkeit als bisher in meinem ganzen Leben...ich frage mich ob es dem Hund gut geht,ob ich nicht zu schlecht bin,fühle mich jetzt weil ich mich ihm gegenüber so verpflichtet sehe,noch weniger in der Lage wieder was für das Leben zu tun...und spiele weiter meine PCgames,entferne mich von allem was real ist,und weiß nicht wie ich das alles regeln soll...bzw ob das überhaupt regelbar ist.ich weiss nicht ob ich meiner Mutter sagen soll,den Hund wieder wegzugeben...ob das helfen wird...oder ob ich ihn dann wieder vermisse,und noch einsamer sein werde als vorher...ich weiss nicht wie ich das machen soll,ich kann mir auch zukünftig nichts vorstellen für mein Leben,wer mag so jemanden wie mich?Ich hab einfach keine Lust etwas zu versuchen...weil es sinnlos wäre.Oder ich es als sinnlos empfinde.

Und dann noch so Sachen,die ich mir nicht erklären kann,und die ich für krank halte:ich wäre gerne krank..ich wäre gern in einem Krankenhaus,würde da liegen,keine Verpflichtungen haben,mich um nichts sorgen müssen.Mein schicksal wär mir egal,aber ich hätte keine Entzugserscheinugnen,weil ich ja wüsste dass jemand der im Krankenhaus liegt normalerweise nichts unternimmt...keine Sachen zu erledigen hat...nichts...keine Probleme mit Einsamkeit hat,man stelle sich vor,es würde ir gefallen eine Krankenschwester immer bereitstehend zu wissen,auch wenn es nur beruflich ist...sie wäre eben da,ich müsste keine Schuldgefühle haben,wenn ich sie in Anspruch nähme.

Das ist nun alles ein wenig unstruktoriert...und eher ein Lebenslauf als sonstetwas,das tut mir leid.Aber wenigstens hab ich es mal von der Seele geschrieben...

Elli Anwort von Elli

Hey Du!

Also, zuerst fange ich bei deinem Selbstbefinden an. Und da spielt Übergewicht eine große Rolle, denn sie beeinträchtigt nunmal deine äußerliche Attraktivität in den Augen deiner Mitmenschen. Das wiederrum verhindert, wie du auch geschrieben hast, einen engeren Kontakt zu diesem Mädchen, dass du kennengelernt hast. Das wiederrum macht dich traurig, denn genauso wie alle anderen Menschen suchst auch du jemanden den du lieben darfst und der diese Gefühle erwidert.
Weil das alles nicht klappt, bist du enttäuscht, traurig, manchmal sogar depressiv. Dadurch fällt dir das Lernen schwer und schon hast du die nächste Enttäuschung. Eins kommt zum anderen und alles gerät aus den Fugen und das schwarze Loch wird immer größer.

Es ist ein Teufelskreis aus dem nur du dich selbst befreien kannst. Du musst eine Initiative fassen und dich darum bemühen. Setze dir ein Ziel, egal welches, löse einfach ein Problem von den vielen. Wenn du ein kleines, nicht zu hoch gestecktes Ziel, erreichst hast, kommt auch schon die erste positive Erfahrung seit langem.

Wenn du dann wieder positiver denken kannst, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du auch bei den anderen Zielen die du dir nach und nach steckst, auch Erfolge erzielen wirst.

Mehr kann ich dir eigentlich nicht raten.
Ich wünsche, dass du es aus deinem Tief wieder herausschaffst!

Alles Gute!