Problem von Anonym - 30 Jahre

Einsturz einer Ruine!

Ich bin bereits 30 Jahre alt und mein Leben war bereits pränatal zum Scheitern verurteilt! Ich bin die Jüngste von 4 Kindern und meine sogenannte Mutter wollte mich (wie ich es erst so mit ca 23 J. erfahren habe) nicht, sie wollte mich abtreiben lassen. Ich bin pränatal schonin der Hölle gewesen und im Anschluss auch postnatal...Ich habe mehr als eine Hölle im Leben durch....es begann mit emotionaler Kälte Seitens der Mutter, dann psychische Gewalt von ihrer Seite und letztlich kam es dann auch noch zu physischen Übergriffen, ja auch zu Missbrauchssituationen. Ich war nicht gewollt und habe es auch leider bitter erfahren müssen....Und ich hatte keinen, an dem ich mich wenden konnte..ich habe erfahren, wie es ist, wenn einem die Seele genommen wird, wie es sich anhört, wenn Knochen splittern...und auch, was es heißt im Antlitz mit dem Tod zu sein....Mit 19 J. bin ich ausgezogen und hatte eine eigene Wohnung. Ich wollte raus aus der Hölle, wo es nur Lug, Trug, Suff und Gewalt gab!
ich habe mich lange irgendwie über Wasser gehalten...irgendwie, und es war sehr schwer....mit 22 hatte ich einen immensen Überfluss an Sorgen, die ich auch von früher nicht verarbeitet habe, das ich dem Tode gegenüber gestanden habe...3 Tage Intensivstation und 9 Tage Klapse! Aber da wurde mir auch nicht geholfen...und habe meine Ausbildung im Anschluss wieder aufgenommen...es ging mir immer noch mies und habe dennoch weiter den Alltag mitgemacht...2003 habe ich dann wieder Bekanntschaft mit dem Tod gesucht....wobei mir aber heute klar ist, dass ich mich nicht beseitigen wollte...es war nur das, was mich im Innern meiner selbst so quälte...nur das wollte ich töten - nicht mich! Seit 2003 habe ich Panikattacken und u.a. reicht es bislang bis zu lt. ICD 10 zu F 41.1! Ich bin seit gut 26 Monaten in Therapie aber komme erst jetzt langsam damit zurecht, zu tolerieren, dass ich eben keine organischen Krankheiten habe, sondern psychische Belastungen, u.a. auch lt. ICD 10 F43.1 (PTBS).
Es ist sehr schwer, für etwas eine Erklärung zu finden und auch anderen etwas zu erklären, was man selbst nicht mal versteht!
Nun bin ich zusätzlich auch noch mit anderen Situationen belastet, die mir den Rest geben! Finanzielle Probleme, die jeden Tag größer werden und ich weiß nicht mehr, wo ich anfangen kann um da raus zu kommen! Es frisst mich mehr und mehr auf! Die Erlebnisse von früher vergleiche ich immer, wenn sie in Gedanken sind, mit einem alten, hungrigen Wolf, der an mir zerrt um mein letztes Stück Gefühl - mein Restgefühl, wovon nicht mehr viel da ist, zu bekommen..er giert immer mehr danach und ich weiß nicht, wie lange ich noch Kraft habe, den Wolf von mir fern zu halten! Und die Situation von Heute gleicht einer alten Ruine, in der ich stehe und langsam bröckeln die großen Steine ab und fallen runter, und drohen mich zu treffen! Ich habe Angst, den ganzen Problemen bald nicht mehr stand zu halten! Ich habe unendlich viel durch...Gewalterfahrungen, seit ich denken kann und das harte Alltagsleben...dabei nehme ich weder Drogen noch bin ich Gewalttätig! Ich bin nicht in der Lage, Wut rauszulassen, weil ich davon genug hatte und ich es verabscheue! Ich habe eine Ausbildung, habe studiert und nun muss ich mich selbst fragen, ob ich es nicht akzeptieren sollte, dass mein Leben kaputt ist!? Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht, wie es weiter geht! Nur eines weiß ich: So schwer mein Leben auch ist! Aber NIEMALS werde ich je wieder versuchen, mich im Antlitz des Todes zu wünschen! Denn dafür liebe ich mein kleines, derzeit unglückliches Leben einfach zu sehr!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich habe beim Lesen gedacht: sie hat schon ein gutes Stück geschafft. Du hast die Gedanken an den Tod besiegen können; und jetzt gilt es noch, die Gedanken im Leben zu festigen; Dein Leben und die Vergangenheit in den Griff zu bekommen, zu verarbeiten, um dann freier in die Zukunft schauen zu können. Den Weg dafür hast Du ebenso bereits eingeschlagen: die Therapie.

Wenn Du mich fragst, hast Du bis jetzt alles richtig gemacht - die Hilfe hast Du. So eine Therapie ist eben ein Prozess; nicht zu vergleichen mit einem Arztbesuch, bei dem man mal eben eine Spritze gegen das Leid bekommt. Hab Geduld mit Dir und den Dingen...

Ich kann kaum etwas für Dich tun, Du bist in guten fachlichen Händen. Was ich Dir noch raten kann, ist der Besuch bei einer Schuldnerberatung, um die finanziellen Probleme auch in den Griff zu bekommen.

Alles Gute!
Dana