Problem von Anja - 21 Jahre

Der Sohn meines Freundes

Hallo liebes Team,

vor einem halben Jahr bin ich mit meinem Freund (26 Jahre) zusammen gekommen. Es war wie liebe auf den ersten Blick. Bereits vorher wusste ich schon das er einen Sohn im alter von vier Jahren mit seiner Ex- Freundin hat. Er kommt uns jedes zweites Wochenende für zwei Nächte besuchen. Ich mag Kinder, sehr sogar. Meinen Neffen und Nichten liebe ich über alles. Auch mit seinem Sohn (Lukas) verstand ich mich anfangs sehr gut. Nachdem er anfing seine eigenen Regeln aufstellen zu wollen, griff ich durch.

Sein Tagesablauf war wie folgt: Nach dem Aufstehen, die erste Schokolade holen, und sich vor den TV flaggen bis es Frühstück gibt. Am Frühstückstisch aß er dadurch nur ein zwei bissen. Danach kurz TV guggen und dann ab an den PC und spielen. Need for Speed!! Ich finde es grauenhaft das er an den PC darf. Mit 4!!Und wenn wir mit ihm auf den Spielplatz wollten dann fing er an zu brüllen und schreien weil er nicht mehr vom PC weg möchte oder überhaupt nicht raus will.
Also habe ich mit dem Vater des Kindes geredet und wir stellten einiges ab. Kein PC mehr (zumindest ist das so wenn ich nicht zuhause bin), keine Schokolade vor dem Frühstück und Mittagessen (beim Verbot, was ich ja früh´s leider gleich aussprechen muss, bin ich die böse), nur den TV konnte ich nicht abschaffen.
Lukas merkte das ich da meine Finger in den Verboten mit drin habe, und jetzt ignoriert er mich. Hasst mich, ich spüre es. Ich verstehe ja das ich für Ihn ein Dorn im Auge bin, weil er lieber seine Mutti und sein Vati wieder zusammen haben will. Ich weis nicht mehr weiter.
Teilweise nervt er mich auch. Schreit mich an. Und ehrlich gesagt, bin ich dann froh wenn ichauf arbeit bin (bin Hotelfachfrau) wenn er da ist, oder wenn er dann wieder weg ist.
Mein Freund merkt das auch, und daher stehen Spannungen zwischen uns. Obwohl ich eine sehr harmonische Beziehung habe, mit wenig Streit.
Vielleicht habe ich mich noch nicht an die Situation gewöhnt das plötzlich ein Kind da ist, und das nicht mein eigenes ist.
Es ist kompliziert, nur ich weis nicht mehr ein noch aus.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Anja!

Die Regeln, die Du aufstellen wolltest / aufgestellt hast, halte ich für richtig und auch angebracht. Wie sieht es denn Dein Freund? Wenn man in der Kindererziehung nicht an einem Strang zieht (egal ob die leiblichen Eltern untereinander oder eine Bezugsperson im Leben des Kindes), endet es schnell im Chaos. Auch und besonders für das Kind. Dein Freund sollte also ebenso direkt hinter diesen neuen Regeln stehen.

Verbote sind die eine Seite - Gegenvorschläge die andere. Schaut, dass ihr dem Kleinen auch Angebote macht, die ihm Spaß machen und womit er dann statt dessen die Zeit verbringen kann. Schaut einmal hin, was ihr ihm da bieten könnt. Besonderes Lob für das gemalte Bild, das jetzt am Kühlschrank klebt? Gemeinsam etwa basteln, was er dann stolz zeigen kann? Schöne Erlebnisse draußen? Andere Kinder einladen?

Er sieht jetzt in Dir die böse, die gemacht hat, dass er keine Schokolade mehr zu Frühstück haben darf. Aber Du kannst ja auch die tolle werden, die gemacht hat, dass es diesen leckeren Obstsalat morgens gibt? Oder die mit den Pfannkuchen? Die, mit der man draußen mit Papa Fussball gespielt hat? Möglichkeiten gibt es viele. Okay, noch weiß der Kleine wohl gar nicht, wie Spaß man da draußen haben kann - aber ihm das zu zeigen, gehört auch zu euren Aufgaben.

Alles Gute!
Dana