Problem von Judith Reimering - 42 Jahre

Er meckert immer nur

Hallo,
ich bin seid fast 3 Jahren mit meinem neuen Lebensgefährten zusammen. Habe eine, zur Zeit, 16 jährige Tochter.
War mir anfangs nicht sicher, habe 20 Jahre Ehe hinter mir und danach einen derben Reinfall gehabt.
War also vorsichtig und habe mir alles erst mal angesehen. Nach eingehender Prügung, dachte ich, habe ich mich wieder auf eine Beziehung einglassen.
Angangs war alles super, sogar meine Tochter fand Ihn richtig klasse.
Zitat: "Ich glaube eigentlich nicht an Gott, aber ich glaube er hat uns endlich bemerkt und uns einen Engel geschickt." Zu dieser Zeit lebten wir von Hartz IV und ich hatte gerade eine Beziehung (Schlimm-bim) hinter mir. Nach ca. einem Jahr sind wir in ein kleines Fachwerkhaus gezogen, obwohl ich noch Zweifel hatte. Seit diesem Zeitpunkt gibt es Probleme, und nicht zu knapp. Mein Freund hat eine, zur Zeit, 9 jährig Tochter aus erster Ehe. Er war nur wenige Jahre mit der Mutter verheiratet. Sie hat ihn verlassen, weil seine Mutter sich ständig eingemischt hat - sagt sie.
Seit dem wir in diesem Haus wohnen, hat sich mein Freund negativ verändert. Oder er war schon so und ich hab es nicht gemerkt.
Mein Problem: Ständig meckert er an allem möglichem herum. Vor allem hat er es auf meine Tochter abgesehen.
- Es stehen schon wieder Schuhe im Flug
- Die Haustür ist nicht abgeschlossen
- Es ist nicht gesaugt worden
- Die Katzentoilette muss noch gemacht werden
- Warum ist denn ihr Freund schon wieder da
- das Geschirr ist nicht weggeräumt
- sie hat sich die Hände nicht gewaschen
- sie kümmert sich nicht um ihre Tiere
- sie schaut im Wohnzimmer fern
- die Fressnäpfe von den Katzen sind nicht sauber
- ihre Tasche hat sie nicht weggeräumt
- ihr Zeugniss ist nicht abgeheftet
- das Licht in der Küche hat sie nicht ausgemacht
usw., usw., usw......

Seine Drohung:" Das muss ich mir ernsthaft überlegen, ob das hier noch Sinn macht, wo sich ja nichts ändert" (Oft droht er mir damit, mich zu verlassen.-wegen nicht wegeräumter Schuhe???)

Ich habe noch eine 20jähre Tochter, die sich, wenn sie mich besuchen möchte, anmelden muss. Dann soll sie auch nicht so lange bleiben.....

Die Freunde meiner Tochter können auch nicht einfach so kommen, nein das muss doch geplant werden.

Immer möchte er alles wissen, teilt mir aber nicht sehr viel über seine Tätigkeiten mit.
Dauernd telefoniert er mit seinen Eltern (besonder mit seiner Mutter).

Wenn seine Tochter zu Besuch ist, wird aus unserem kleinen Haus plötzlich ein Königshaus, und sie ist die Prinzessin. Die Kleine brauch nichts zu machen. Lässt alles stehen und liegen und lässt sich bedienen.
"Sie ist ja auch erst 9"
"So oft ist sie ja nicht da"
""""An erster Stelle kommt meine Tochter"""

Fast jede Diskussion diesbezüglich wird abgebrochen und kommentiert mit
"das geht dich nichts an".

Mitlerweile ist die Zahl der Enttäuschungen so groß, daß ich keinen Spaß mehr an dieser Beziehung habe.

Oft sagt er mir, das ich nichts geregelt bekomme und ohne ihn hilflos wäre.
Er fordert zu viel und gibt so wenig.

Anfangs hat er immer gesagt, "Nimm doch den Wagen, sind ja schließlich zwei da". Heute heißt es, "Weißt du eigentlich was mich das kostet". Und so geht es mit anderen Dingen auch.

Wo ist er hin, der Engel der uns gerettet hat?

Ich habe Ihn sehr gerne und würde mich ungerne von Ihm trennen.
Bin ich zu weich, sollte ich öfter mal auf den Tisch hauen???

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo Judith,

ja, ich denke, das solltest du ab und zu. Irgendwas läuft bei euch schief, und keiner scheint zu wissen, was es ist. Hast du denn mit ihm schon mal darüber gesprochen, was schief läuft und warum? Frag ihn doch einfach mal, wie er eure Beziehung sieht, was jetzt anders ist als früher usw. Und mach keinen Hehl daraus, dass du ihn ohne zu zögern verlassen wirst, wenn du glaubst, dass diese Beziehung für dich keine Zukunft mehr hat. Vielleicht rüttelt ihn das ja ein wenig auf. Reden ist immer noch der beste Lösungsansatz.

Trotz allem finde ich seine Einstellung zu euern Kindern überhaupt nicht akzeptabel. Ihr solltet da mal klare Fronten schaffen. Wenn ich mit jemandem zusammen ziehe, dann will ich auch mit ihm zusammen leben. Und dasselbe trifft dann auch auf meine Kinder zu. Jeder soll gleich behandelt werden. Es geht nicht an, dass deine älteste Tochter nur nach Ankündigung kommen darf, wenn es ihm passt. Das geht einfach nicht, wenn man zusammen lebt. Da läuft ja jede WG besser als euer Zusammenleben.

Wenn du dich nur geduldet fühlst, solltest du dir überlegen, ob es nicht besser wäre, ihn zu verlassen.

Bitte ihn um ein ernsthaftes Gespräch, in dem ihr mal alles auf den Tisch bringt. Da wird ja sicher von seiner Seite auch einiges kommen. Aber sei vorsichtig, lass dich nicht provozieren oder zu Wutanfällen hinreißen, sondern bleib ruhig und sachlich. Nur so könnt ihr alles zur Sprache bringen. Das ist unheimlich wichtig. Und ich finde, es würde sich lohnen, es mal zu versuchen. Meinst du nicht auch?

Ich wünsch dir viel Erfolg und alles Gute!
Liebe Grüße, Jeanett