Problem von Timo - 17 Jahre

Die Richtung zurück ins Leben?

Ich weiß nicht wie ich das alles möglichst verständlich erklären soll, am besten Fange ich einfach an in der Hoffnung ihr könnt mir helfen.
Vor ca. 1 Jahr fing alles langsam an. Freunde kehrten mir plötzlich den rücken zu, wollten nichts mehr mit mir zu tun haben, aus gründen die mir bis heute unklar sind. Ich versuchte mit ihnen zu reden, ohne Erfolg. Teilweise gingen sie mit mehreren Leuten auf mich drauf nur um mich fertig zu machen. Also entschloss ich mich den Kontakt zu ihnen abzubrechen, mit der Hoffnung auf neue Freunde.
Zu diesen zeit Punkt hatte ich noch eine Freundin mit der ich bereits 3 Jahre zusammen war, sie war in diesen Moment die wichtigste Person in meinen Leben, die einzige mit der ich über alles reden konnte, doch dann ganz plötzlich machte sie Schluss, ohne einen vernünftigen Grund zu nennen. Und dann fingen die Probleme an. Ich habe niemanden mehr, mit den ich über irgendetwas reden "kann". Ohne jeglichen Kontakt zu jemanden schließe ich mich oft Tagelang ein nur um ruhe vor den Problemen zu finden. Doch es blieb nicht dabei aus Sehnsucht zu alten Zeiten und um auf andere Gedanken zu kommen fing ich an Drogen zu konsumieren. Die alles nur noch verschlimmerten, als es bereits schon ohne war.
Alls dann eines Tages der Anruf kam das meine Mutter auf dem weg ins kranken Haus, nach einen Schweren Auto Unfall verstorben ist. Ich wusste damals keinen Ausweg als zu versuchen mich umzubringen. Mittlerweile habe ich zwar eingesehen das dies genau so wie die Drogen keine Lösung für meine Probleme sind, es aber auch keine Lösung gibt. Ich wurde bei meiner Großmutter untergebracht, die in einen anderen Bundesland Wohnt. Die Schule hatte ich bereits geschmissen, ich sah kein Sinn drin mir das weiter anzutun. Nun zwar Wohne ich jetzt wo anders. Aber die Probleme blieben, ich habe immer noch keine neuen Freunde, und der Kontakt zu meiner neuen "Familie" fehlt auch. Ich weiß echt nicht was ich mehr machen soll ich bin am Ende. Ich will das alles nicht mehr. Aber es gibt keinen Ausweg ich kann mittlerweile nicht einmal mehr normal mit Leuten Kontakt auf nehmen, meistens bekomme ich gerade mal ein Stimmloses "Hi" raus. Ich hoffe ihr könnt mir helfen was ich tun kann, sollte, oder mir nur den richtige Richtung zurück ins Leben zeigen.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Timo!

In Dein Leben ist eine Menge auf einmal eingeschlagen. Die Freunde weg, die Beziehung zu Ende, der Tod Deiner Mutter, der Umzug, keine Schule mehr. So viele Veränderungen, die die einzelnen Wege fast zu einer Sackgasse gemacht haben.

Ich denke nicht, dass Du von Dir sagen kannst, dass Du all das verwunden hast - kannst Du von Dir sagen, dass Du es allein schaffst? Mir selbst würde ich es wohl nicht zutrauen; mir wäre es zu viel, um es allein auf meinen Schultern zu tragen. Du kannst Dich jederzeit an einen Arzt wenden, um über die Möglichkeiten einer Therapie zu sprechen, um innerlich wieder mehr Stärke aufzubauen. Ich sehe es so, dass es das ist, was Du brauchst. Denn dann wirst Du auch allein den Weg zurück ins Leben finden und gehen wollen.

Gerade, weil es sich immer weiter verschlimmert, Du immer einsamer bist, immer zurückhaltender, immer ängstlicher vor dem Leben, halte ich das für den richtigen Weg. Ich weiß nicht, ob Du das allein stoppen kannst. Und mir wäre das Leben zu kostbar - lieber die Hilfe annehmen und den Weg gestärkt gehen, als allein auszuprobieren und die Angst wachsen zu lassen.

Solltest Du es aber doch allein versuchen wollen (hab bitte ein Auge auf die eigenen Grenzen), dann gehe Schritt für Schritt in die Richtungen, die Kontakt zu Menschen bedeuten. D.h. Rede mit den Menschen um Dich über Dich, lass die Gefühle auch raus, gehe auf sie zu. Jeden Tag einen Schritt mehr. Und schau, wie es schulisch / beruflich weitergehen soll und pack es an. Nicht nur für die finanzielle Zukunft; Schule und Beruf bedeuten auch Kontakt, Aufgaben, Ziele - etwas, was Dir fehlt. Im Moment bist Du allein und lässt Dich auch allein.

Alles Gute!
Dana