Problem von Thomas - 38 Jahre

Sie will keinen Sex mehr

Nun, dann traue ich mich auch mal. Ich bin seit 9 Jahren verheiratet mit meiner Traumfrau. Der Start stand unter einem schlechten Stern. Sie hatte damals einen festen Freund, der sie betrog. Daraufhin betrog sie ihn mit einem anderen Freund, hatte noch einen weiteren. Zwischendurch hatte sie aber auch wieder öfter wilden Sex mit dem ersten, von dem sie sich nach dem Seitensprung seinerseits getrennt hatte. Als sie Sex mit dem Ex hatte, waren wir grad so "fest" zusammen, war grad so am Anfang, wo auch wir intim wurden. Als ich das alles zufällig rausbekam, ging mit Sex meinereits nichts. Dauerte fast 1 Jahr, und hatte physische Gründe (der Arzt meinte, weil ich unsicher bin und siehe obiges, das ich es nicht so verarbeiten konnte). Nachdem wir uns über 1 Jahre kannten, heirateten wir und haben mittlerweile 2 Kinder. In den letzten Jahren habe ich mich vom Arbeiter ins Management hochgearbeitet in einem großen Konzern, hatte aber immer meiner Frau die letzte Entscheidung offengelassen, weil ja alles mit Zeitverlust für die Familie verbunden war. Zwischendrin war es mal so schlimm, das wir eine Ehebaratung aufsuchten, welche uns aber nicht helfen konnte. Nun zu mir: Ich bin in einer "zerrütteten" Familie aufgewachsen, wo ich keine Gefühle lernen oder zeigen konnte. So geht es mir heute noch, und so sagte es mir auch die Eheberaterin. Ich hatte im Anschluss mehrere Monate intensiv versucht, mich zu ändern, aber ich bin immernoch ein Sturkopf und ein Arbeitstier. Nun mein eigentliches Problem: Nachdem meine Frau ja in jungen Jahren (ich jetzt 38, sie 33) sehr aktiv war, und auch bis zur Entbindung das Sexleben passte, geht seit 8 Jahren fast gar nichts mehr. Ich muß dazu sagen, das sie einen Tumor hatte, der vor 1 Jahr entfernt wurde, und sie deswegen dauerhaft Hormone nehmen muß. Nun habe ich aber das Problem, das ich zu der Sorte Männer gehöre, für die Sex sehr wichtig ist. Bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht immer nur das eine, aber ich bin total gefrustet, wenn ich oft Pausen von 3-8 Monaten hinnehmen muß. Ich spreche oft mit meiner Frau darüber, sie meint dann das sie halt nicht mehr so spontan ist wie früher, ich mich abends nochmal rasieren soll (habe starken Bartwuchs), einparfümieren soll usw. Habe ich dann auch wochenlang durchgehalten. Mal Frühstück ans Bett gebracht, als die Kinder mal bei der Oma übernachteten, das wir nur für uns da sind, kleine Geschenke zwischendurch, Überraschungstripp- Hat aber alles nichts geholfen. Mittlerweile ist es oft so schlimm, das ich nicht mehr mit ihr in einem Bett schlafen will, denn zusammenkuscheln und einschlafen ist immer ihr größter Wunsch, mehr als zusammenkuscheln und wärmen ist aber nie drin. Sie gehört mehr der 0815 Generation an, also kurzes Standartprogramm, ich würde lieber mal was anders ausprobieren, aber keine Chance. Ich versuch oft mit ihr darüber zu sprechen, aber dann kommen Aussagen wie "geh doch in den Keller und besorg dir´s selbst". Nov07 rief ihr Ex Freund (das war ihr erster, der sie betrogen hatte) an und ich sollte ausrichten, das er nicht kommen kann. Siehe da, beim einkaufen haben sie sich getroffen und was ausgemacht. Das Gleiche im Jan08. Sie sagte immer, das sie nichts sagte, weil ich sonst eifersüchtig wäre und es so kommen könnte wie am Anfang, wo ich eben 1 Jahr Errektionsschwierigkeiten hatte. So langsam fühle ich mich nur noch als Ernährer und Wärmflasche für´s Bett. Ich rede mir ein, das es an ihre Hormontabletten/Entbindung liegt, das sie keine Lust mehr hat, aber langsam glaube ich mir selbst nicht mehr. Einen anderen hat sie glaub ich nicht. Ich liebe Sie und würde mich deshalb auch nicht trennnen wollen, aber die Enthaltsamkeit ist für mich auf Dauer unerträglich. Einen ärtzlichen Rat will sie auch nicht, langsam bin ich am Ende mit meinem Latein. Liegt es nur an mir? Ich zweifel auch daran, das ich ihr "Traummann" bin. Tage zuvor, bevor wir heirateten, hatte sie einen Arbeitskollegen kennengelernt und ist mit ihm tanzen gegangen (in einem Kleid, das ich extra für sie anfertigen ließ). Tage später sah ich einen Zettel in ihrem Korb, wo Fragen draufstanden, was es für jeden bedeute, wenn beide sich trennen würden (er war auch verheiratet) und wie dann die Zukunft aussehen würde. Aber das ist wie gesagt schon einige Jahre her und sie meinte damals, das er scharf auf sie gewesen wäre und sie ihm aufzeigen wollte, was es heißt, wenn er seine Familie verlassen müsste. Hat sie mich gewählt weil sie sich materiell abgesichert sah, obwohl sie vielleicht nie richtig in mich verliebt war? Es kommen mir immer mehr Zweifel, und so eine richtig ehrliche Antwort bekomme ich nicht. Ich meine immer das sind vorgeschobene Argumente. Denn wenn ich mich entspr. darauf einstelle, gibt es wieder einen anderen Grund, warum nichts läuft. Ich habe leider keine männlichen Freunde, die ich sowas fragen könnte, aber zwei weibliche. Sind aber wirklich nur Freunde, nicht mehr! Und die 2, die meine Frau auch kennen, sagten schon von Anfang an, das unsere Beziehung unter einem schlechten Stern steht, soll heißen sie ist nichts für mich. Trotzdem fühle ich mich glücklich und unglücklich zugleich. Ich hoffe man kann dem Text dem Sinn entlocken, worum es geht, es wäre soviel zu schreiben, aber ich will nicht länger euere Zeit stehlen als notwendig.
Zum Abschluss: Ich finde es echt klasse, das ihr sowas ehrenamtlich macht.

Grüße Thomas

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Thomas!

Ob es an den Hormonen liegt, an ihrer eigenen Unzufriedenheit (wenn vorhanden) oder an etwas ganz anderem, kann ich natürlich nicht beurteilen. Alles, was ich raten kann, ist das Gespräch. Erzähle ihr, was Dir warum wann fehlt und spreche auch von Deinen Sorgen um die Beziehung. Bleibe im Gespräch erst mal nur bei Dir und rede von Deiner Sicht und Deinen Gefühlen. Jedes "Warum willst Du nicht" kann unter Druck setzen und auch als Vorwurf ankommen. Und Druck und Vorhaltungen machen keine Luste. Hier findest Du noch einige Tipps zur Gesprächsführung:

http://www.zeitzuleben.de/artikel/kommunikation/gespraechsfuehrung.html

Sonst will mir leider wenig einfallen, um einen Weg zu finden, der euch aus dieser Situation herausführen kann. Ich sehe in offenen und ehrlichen Gesprächen den einzigen Weg - wenn es zu zweit nicht funktionieren will, dann noch einmal in einer Beratung.

Wir hatten schon einige Zuschriften, in denen es um wenig / kaum / gar keinen Sex in der Beziehung geht. Einen Link habe ich Dir einmal herausgesucht und hoffe, Du kannst daraus noch etwas für Dich / Euch ziehen:

http://mein-kummerkasten.de/147450/Meine-Freundin-will-keinen-Sex.html

Alles Gute!
Dana