Problem von Dennis - 14 Jahre

Es wird mir zu viel

Hi.

Schön, dass ihr sowas hier anbietet, denn einen Kummerkasten kann ich sicher brauchen...

Ich will nicht behaupten, mir gehe es schlecht im Leben, dennoch ist es nicht immer einfach. Ich leide an Psoriasis, eine vererbte Hautkrankheit (wobei ich der erste in meiner Familie bin...). Doch dafür kann ich ebenso wenig, wie für meine Körpergröße. Ich trage auch keine Schuld an irgendso komischen Knoten an 2 Fingern (nichts Schlimmes, sieht nur doof aus) oder an meinen "buschigen Augenbrauen" (meine Augenbrauen haben mehr die Tendenz zur dunklen Farbe, während meine Haarfarbe blond ist, deswegen fallen sie vielleicht auf - nun, mir fielen sie eigentlich nie so auf, aber was hört man nicht alles über sich selbst...).

Es setzt mir zu. In der Schule muss ich nicht selten "Späße" wegen den oben genannten Dingen über mich ergehen lassen (wobei es doch auffallend ist, dass die Psoriasis gar nicht so oft dabei vorkommt - und die setzt mir doch eher am meisten zu). Am schlimmsten ist aber, dass auch mein bester Freund oft ein richtiges Arschloch sein kann. Sobald beispielsweise er und noch jemand zu Besuch bei mir sind (für ein Referat, oder sowas), bin ich nicht "Herr der Lage". Dann kommen manchmal so Sätze wie: "Komm, wir quälen mal den Dennis, das mach ich mit 'Tim' auch oft bei 'Tom'." Ich möchte es nicht, dass man mich aus meinem Zimmer aussperrt, wenn ich es mal kurz verlasse, um was zu holen. Aus Wut habe ich dann einmal ein "bisschen fester" gedrückt, beim Öffnen der Tür.. und schon war sie kaputt. Na ja, ich habe dann (mehr oder weniger) mit meinen Freunden geredet, dass ich das scheiße finde, aber nein - jetzt muss ich mir oft irgendwelche Kommentare wie z.B. "Wenigstens ramm' ich bei mir zuhause keine Türen ein" anhören.
Mich nerven einfach die ganzen "Späße", die da so tagtäglich hinzukommen. Ist das alles denn normal, nur wegen der Pubertät? Bin ich "zu reif"?

Ich schreibe nicht wirklich, weil ich auf eine "Lösung" des Problemes hoffe, sondern, um mir mal die Seele leichter zu reden. Ich kann mir sowieso vorstellen, wie Euer Lösungsvorschlag aussehen würde:
"Dennis, ich rate Dir, sprich mit Deinen Freunden, erkläre ihnen, dass sie die Schikanen unterlassen sollen, und dass Du das nicht magst (und warum nicht). Und wenn sie es nicht lassen können, dann sind sie auch keine guten Freunde!"
Ne, das wird kaum helfen, hat es ja auch nicht (ich habe ja schon mit ihnen geredet, nach der Sache mit der Tür). Ich vermute, ich muss einfach spontaner und schlagfertiger sein, aber ich bin einfach nicht selbstbewusst genug. Folglich werde ich nicht so sehr "anerkannt", wie andere.

Das ist auch noch ein großer Wunsch von mir: eine Freundin. Aber - wie gesagt - ich bin wohl einfach nicht selbstbewusst genug, und meine kleine Körpergröße tut ihr übriges dazu.

Wie auch immer, es tut vielleicht gut, das mal geschrieben zu haben, und Eure Meinung dazu zu lesen,
Dennis

Anwort von Kerstin

Hallo Dennis,

gratuliere, du könntest glatt bei uns anfangen, denn deine Interpretation der Dinge ist schon ziemlich gut.
Aber ehrlich gesagt kann ich es schon verstehen, dass du dieses Verhalten deiner Freunde nicht so toll findest und da wird es wohl den meisten Menschen so gehen, dass sie sauer werden, wenn sie ausgesperrt werden. Du bist mit Sicherheit nicht der Erste und auch nicht der Letzte der da versucht die Türen einzurennen.
Vielleicht solltest du mal den Blickwinkel ändern. Nimm mal die Tür als Beispiel : Du hast sie eingedrückt - ja - und?
Sie ist eingedrückt und gut damit - wieso musst du das den Freunden erklären. Mit ein wenig Einfühlungsvermögen würden sie es wohl von selbst verstehen wieso du das getan hast. Versuch das mal auf dein Leben umzusetzen. Ebenso mit deiner Körpergröße - du hast sie und damit gut!
Es gibt genug Mädels die auch keine 1,85 m groß sind und die Menschen können doch nicht alles gleich aussehen, das wär ja langweilig.

Ich weiß es klingt abgedroschen, aber es ist wirklich so : Nimm dich so an wie du bist und steh zu dir, dann werden es auch die anderen Menschen tun.
Alles Gute für dich
Kerstin