Problem von anonym (w) - 13 Jahre

Ich verstehe mich selber nicht mehr!

Hallo...erst mal großes Lob an euch...!!

zu meinem Problem...Es ist so...die Mutter von einer Freundin von mir musste in die Rehaklinik und meine Freundin hat keinen Vater mehr daher sollte sie zu ihrem Onkel in den Schwarzwald für 6 Wochen auf eine andere schule. Eigentlich hätte sie ja zu einer Freundin gehen können, aber sie hat Angstzustände wenn sie allein in einer Wohnung ist und meiner Meinung nach ist sie auch ziemlich selbstmordgefährdet... da ist jetzt schon ein Problem von mir... sie liegt mir sehr am herzen obwohl sie mir oft ziemlich weh tut. Sie hat sich einmal geritzt und hat oft Selbstmordgedanken aus vielen gründen (z. b. sie hat keinen Vater, ihr Kumpel nimmt Drogen, sie streitet sich jeden tag mit ihrer Mutter usw.). Ich möchte ihr helfen aber weiß nicht so richtig wie?ich habe schon mal mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hat dann, weil sie unsere Vertrauenslehrerin nicht erreicht hat, die Mutter von meiner Freundin angerufen. Meine Mutter arbeitet in einer art Beratungsstelle und weiß so wie sie da mit der Mutter reden muss. Ich dachte das hilft?aber es sieht nicht so aus?es hat sich nix geändert?Auch nicht das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen wie ich ihr am besten helfen kann. Jetzt zu meinem für mich schlimmeren Problem. Ich hatte seit einiger zeit dass Gefühl ziemlich ausgeschlossen zu werden. Ich habe zwar Freundinnen aber sie verhalten sich nicht wie Freundinnen. Sie sagen immer sie hätten mich so lieb usw. aber in der schule drehen sie mir alle den rücken zu. Ich fühle mich einfach allein. Als die Freundin dann im Schwarzwald war dachte ich das es sich wenigstens ein bisschen ändern wird (ich fande eh das sie mir meine Freundinnen oft wegnimmt). Das hatte es sich dann auch ich konnte endlich mal wieder mit anderen lachen und fröhlich sein. Ich habe diese 6 Wochen richtig genossen. Doch als die Freundin wieder da war, war ich Luft. Für alle. Alle stürmten auf sie los. Ich ja auch weil wir sie alle vermisst hatten. Diese ganze Woche nachdem sie wieder da war, hab ich mich wie ein kleines stück Dreck am Rande gefühlt. Das eh nur nervt. Meine Freundinnen haben das zuerst gar nicht ernste genommen als ich versucht habe mit ihnen zu reden. Am Wochenende war Tag der offenen Tür an meiner schule. Dann kamen meine Freundinnen zu mir und zerrten mich in einen Raum. Da haben sie mir dann gesagt dass sie eigentlich eine Überraschungsparty für mich machen wollten, weil ich mich so stehengelassen gefühlt habe. Die konnten sie dann aber angeblich nicht machen weil eine Freundin krank war. Da war ich glücklich und dachte mal wieder es wird besser. Die nächste Woche war aber genauso schlimm wie die erste. Die dritte Woche wurde wieder besser. Ich war wieder glücklich und konnte lachen. Aber seitdem wenn ich allein in meinem Zimmer sitze und denke das ich es geschafft habe die zeit zu überstehen kommen die Erinnerungen zurück. Ich habe in der ?schlimmen Zeit? bestimmte Videos im Internet angeschaut mit trauriger Musik und Fotos vom ritzen. Ich konnte es einfach nicht lassen diese Videos anzuschauen. Weil ich mich da einfach verstanden gefühlt habe. Mit den Texten und Bildern und der Musik. Jetzt weiß ich selber nicht mehr was in mir passiert. Irgendwie sagt es immer wieder zu mir ich solle wieder anfangen die Videos zu sehen und zu trauern. Es ist wie eine ziemlich bescheuerte Sucht. Ich kann wie mit dem ritzen (was ich nicht tue) nicht mehr aufhören. Ich finde des klingt blöd aber es ist einfach so. Ich versuche glücklich zu sein und meine Lieder zu hören die ich gehört habe wo ich ?noch glücklich war?, aber es geht einfach nicht. Mittlerweile schlafe ich jeden Tag mit Tränen ein und ziehe mich immer weiter zurück. Obwohl ich es nicht will. Selbstmordgedanken habe ich auch immer öfter und stärker. Und wieder kommt das, obwohl ich mir immer noch sagen kann das das keine Lösung ist und des man die guten Seiten des Lebens sehen sollte usw. Ich weiß nicht mehr wie ich das loswerden kann. Das ist im Moment mein größtes Problem. Dazu kommt noch das üblich wie Liebeskummer, Streit mit den Eltern, das allein fühlen, dumme sprüche hören weil ich sehr klein bin usw. . Was mich auch immer wieder fertig macht. Bitte helft mir!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Du kannst für Deine Freundin kaum etwas anderes tun als dasein - das fühlt sich manchmal wenig an; aber es ist eine Menge. Jemanden haben, der zuhört, nicht genervt ist, wenn man von Problemen erzählt, ist Gold wert. Wenn sich die Situation bei ihr zu Hause nicht bessert, dann bitte doch Deine Mutter noch einmal mit ihnen zu sprechen und konkret an einer Lösung zu arbeiten; bzw. Adressen zu geben, wo man die Hilfe dazu bekommt.

Ich frage mich, warum Du Dich ausgeschlossen fühlst, wie es dazu kommt? Wie kommt es zu Situationen, in denen Du Dich ausgeschlossen fühlst? Oft ist es ein Kreis, der das macht: die einen reden, man selbst kann sich nicht so gut einbringen, fühlt sich außen vor, bringt noch weniger ein, die anderen reden noch mehr unter sich... Schau einmal hin, ob Du zu so einem Kreis einen Teil beiträgst und wie Du das verändern kannst. Das schreibe ich nicht, weil ich die Schuld bei Dir suche, sondern weil wir alle immer nur unser eigenes Verhalten verändern können, um so Einfluss auf das der anderen zu haben.

Dich hält die Trauer sehr fest? Ich kann nicht sagen, was Dich immer wieder dahin zieht. Aber ich denke, es wird -wie fast immer im Leben- helfen, diese Gefüle in Worte zu fassen. Denn alles, was Du über die Worte hinaus lässt, kann sich innen nicht mehr gar so sehr festfressen. Ich denke, Deine Mutter kann da eine gute Ansprechpartnerin sein. Streit mit ihr hin oder her - sie ist Deine Mutter, liebt Dich uns ist sicher gerne für Dich da. Und es kann ihr auch helfen, Dich mehr zu verstehen. Wenn sie weiß, wie es Dir geht, kann sie wohl auch besser verstehen, warum ihr in letzter Zeit so oft aneinandergeratet.

Alles Gute!
Dana