Problem von Anonym - 30 Jahre

einfach abgeschrieben

Hi, ich habe folgendes Problem mit meiner Mutter: Sie ist wieder verheiratet und die Familie von meinem Stiefvater hat mich anfangs mit offenen Armen in ihren Kreis aufgenommen. Ich war froh wieder eine Familie zu haben. Leider kam mir nach und nach zu Ohren, dass diese hinter meinem Rücken schlecht reden - über mich und auch andere. Meine Mutter hat mir das auch bestätigt. Nachdem ich meinen Freund kennengelernt hatte nahm dies immer mehr zu - wir würden uns abgrenzen. Hallo, wir wollten unsere Verliebtheit genießen. Danach wurde es immer schlimmer bis ich die Familie darauf angesprochen habe und fragte, was das eigentlich soll. Seitdem werde ich nicht mehr akzeptiert und alle meiden mich. Was das schlimmste ist, dass auch mein Bruder und Freunde jetzt mitmischen. Sie sagten sogar, ich würde mir das alles einbilden und "ich" würde die Lügen in die Welt setzen - ich sollte doch in die Klappse. Mein Freund und meine Tante waren mir in dieser Zeit eine große Stütze - ich war drauf und dran, zu glauben ich muss in die Klappse. Meine Tante ersetzt mittlerweile meine Mutter. Wir haben vorher zusammen mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in einem Haus gewohnt - da sind mein Freund und ich mittlerweile ausgezogen. Ich dachte, vielleicht wird wenigstens das Verhältnis zu meiner Mutter wieder besser - aber das Gegenteil ist der Fall. Wenn ich nicht zu ihr gehe oder sie anrufe - herrscht absolute Funkstille. Es tut mir so weh. Auf eine Aussprache habe ich auch schon hingearbeitet, aber mein Stiefvater ist dann nur am Brüllen und meine Mutter sagt dazu gar nichts. Ich weiß nicht mehr was ich machen oder nicht machen soll - das ganze hat sich über 2-3 Jahre gezogen. Ich geh meinen Freunden damit schon auf die Nerven, weil es mich einfach nicht loslassen will. Vielleicht fühlt sich jemand von dem allen angesprochen und kann mir seine Meinung dazu schreiben. Vielen Dank

Anwort von Sabine

Hallo!

Du schreibst in Deinem Titel "einfach abgeschrieben". Leider kann ich von hieraus und nur anhand Deiner Mail nicht sagen, ob es tatsächlich so ist oder nicht. Was ist es denn, was Du von Deiner Familie verlangst? Was erwartest Du? Du hast versucht mit Deiner Familie, von der Du Dich nicht angenommen fühlst zu reden bzw. hast ihnen Fragen gestellt, aber hast Du ihnen auch mitgeteilt, was Du erwartest und gefragt, ob sie diesen Erwartungen entgegentreten können? Etwas zu erwarten ist eine Sache, aber es auch zu bekommen, eine andere Sache. Du weißt, dass Du niemanden zwingen kannst. Ebensowenig können sie von Dir etwas verlangen, was Du nicht willst.
Um evtl. Klarheit in das inzwischen wohl entstandene "Chaos" zu bekommen, wäre es vielleicht noch ein Versuch der Familie mitzuteilen, was Du erwartest und dann sehen, was passiert.
Was würde denn sein, wenn Du Deine Familie so akzeptierst, wie sie Dir gegenüber tritt? Hättet ihr dann gar keinen Kontakt mehr oder einfach nur weniger?
Denke auch daran, dass Du ein Leben hast und Du einen Weg für Dich finden musst. Familie ist wichtig und gehört für viele einfach dazu. Bei den einen mehr und bei den anderen weniger. Im Endeffekt sollte man sich aber auch akzeptieren können.
Versuchs mal und denk mal darüber nach. Es wäre auch ein Versuch.

LG, Sabine