Problem von Anonym - 36 Jahre

Beziehungsproblem Tiere

Hallo,

ich habe einfach niemanden, mit dem ich über mein Problem sprechen kann und weiss momentan einfach keinen Weg aus dem Debakel heraus. Ich habe meinen Mann vor 4 Jahren kennengelernt, und vor 2 Jahren haben wir geheiratet. Ich besaß schon immer Pferde und einen Hund. So haben wir uns auch kennengelernt. Wir haben 1 Jahr zusammengewohnt bevor wir geheiratet haben, so dass wir uns und unser Alltagsverhalten kennenlernen konnten. Es gab immer wieder Streit wegen der Pferde und des Hundes. Mein Mann warf mir immer vor, dass sie wichtiger sind als er, zudem wäre der Hund schmutzig, meine Haare würden nach Stall riechen etc. Mein Mann kommt aus einer sehr kalten, aber wohlhabenden Familie, hat aber nie Wärme und ein Zuhause kennengelernt, da er bei seinem Vater aufgewachsen ist, der eine sehr böse Frau an seiner Seite, die ihn im Kindesalter auch geschlagen hat. Seine Mutter ist sehr kalt, sehr verwöhnt...das Geld und der Status sind das Wichtigste in dieser Familie. Ich dachte anfangs, dass es nur eine Gewöhnunsphase wäre, was auch teilweise der Fall ist. Die Tiere toleriert er mitlerweile, aber sie gehören eben nicht zur Familie, so wie ich es gewöhnt bin. Ich leider unter dieser Situation sehr und tue alles, um dem Spannungsfeld aus dem Weg zu gehen. Ich teile meine Zeit so ein, dass er es nicht merkt, wenn ich in den Stall zum Reiten gehe und versuche alles, um es ihm Recht zu machen, aber das genügt ihm nicht. Manchmal entschuldigt er sich dafür, dass er mir so zusetzt mit seinen Nörgeleien, aber am nächsten Tag geht es wieder los.

Mein Mann ist auf der einen Seite ein sehr lieber, großherziger und fröhlicher Mann, aber er hat eine Seite, die mir unheimlich Angst macht. Wenn ihm etwas nicht passt, dann wird er kalt und laut und aggressiv. Wenn ich während eines Streits dann Widerworte geben würde (was ich mitlerweile schon gar nicht merh tue), dann wird er noch lauter und rastet noch mehr aus.

Und was mich am meisten stört ist, dass er eine total gestörte Wahrnehmung von sich selber und eine unglaublich hohe Erwartungshaltung an andere Leute hat. Wr wirft mir z.B. vor, dass es mir angeblich nicht so wichtig wäre, dass es sauber in der Wohnung ist, dass ich manchmal schmuddelig in meiner Jeans aussehen und ich feinere Kleidung tragen sollte etc.

Mein Mann räumt nie auf, Müll landet nie im Abfalleimer sondern auf dem Tisch. Wenn er gekocht hat, dann gammelt das Essen im Kühlschrank, bis ICH sie wegschmeisse. Als ich bei ihm eingezogen bin, habe ich lebensmittel weggeschmissen, deren Verfallsdatum vor 5 Jahren abgelaufen waren!!! Rasieren tut er sich nur in den nötigsten Momenten, Zähenputzen nur 1x am Tag. Wenn ich ihm das alles sagen würde, dann würde er komplett ausrasten, also sag ich zu allem ja und amen und halte meine Klappe.

Ich weiss einfach nicht, wie ich mich verhalten soll, wie wir aus diesem Dilemma rauskommen. Mich macht das einfach fertig und es verletzt mich, wenn ich höre, dass ich schmuddelig aussehe, oder nicht so den Bezug zur Sauberkeit habe...zumal ich ausfräume, saubermache, den Müll rausbringen etc...er macht GAR NICHTS!!!...sondern meckert nur. Ich möchte es einfach nur verstehen, was in ihm vorgeht und warum er mich geheiratet hat, wenn ich so eine Zumutung bin:-(

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo,

das sind eine Menge Probleme, die sich mit der Zeit aufgestaut haben. Hast du schon mal versucht, mit deinem Mann alles in Ruhe zu besprechen? Du kannst schließlich nicht bis in alle Ewigkeit alles in dich hineinfressen und still halten. Das wird irgendwann über deine Kräfte gehen, und dann ist die Karre erst richtig verfahren.

Zuerst solltest du dir genau überlegen, was du wirklich willst, wie weit würdest du gehen, wo sind deine Grenzen, was erwartest du von ihm, zu welchen Kompromissen wärst du bereit usw. Wenn du dir darüber im Klaren bist, dann bitte ihn zu einem ruhigen sachlichen Gespräch. Bitte ihn, wenn er laut wird, ruhig und sachlich zu bleiben und das Problem bis zu Ende zu diskutieren, weil dir das sehr wichtig ist für dein weiteres Zusammenleben mit ihm. Wenn das Gespräch zu schwierig wird, dann bitte ihn, dir wenigstens in Ruhe zuzuhören, ohne zu antworten. Bitte ihn, über seine Gefühle zu dir nachzudenken, über seine Ansprüche und seine Kompomissbereitschaft. Gib ihm dann eine Woche Zeit, darüber nachzudenken und dann bitte ihn um ein erneutes Gespräch. Nur so kann man Probleme aus der Welt und Klarheit schaffen.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Liebe Grüße, Jeanett