Problem von anonym (m) - 26 Jahre

Vorwürfe und Druck in der Beziehung (2)

Hallo Kuka-Team, Hallo Dana!

Erst mal danke für eure Antwort.

Habe mich für eine Seite entschieden, und zwar die Beziehung weiter fortzuführen und mit ihr zu kämpfen und eine Lösung zu finden. Auf die Sache mit dem Paartherapeuthen ging sie nicht ein, denn ihrer Meinung nach bekommt man das selbst in den Griff oder gar nicht. Auch die Internetseite mit der Gesprächsführung hat sie sich nicht angeschaut, Ihrer Meinung nach liegt der Fahler mehr auf meiner Seite und an meinem Verhalten, dennoch schafften wir es uns zusammenzureisen und ein Fortbestand der Beziehung zu Probieren. Nur leider ging es nur eine Zeitlang gut dann schaukelten sich die Streits immer weiter hoch bis es wieder zu einem großen Knall kam und wir gerade noch so die Kurve bekommen haben und uns auch mal etwas aussprechen konnten. (Ich war kurz davor meine Koffer zu packen und zu gehen). Dabei hat jeder von sich und seinen Gefühlen geredet und ich dachte jetzt hat sie wirklich verstanden um was es geht und as mich was an unserer Beziehung stört. Es ging auch mal wieder zwei Wochen gut bis wir in die alten Verhaltensweisen zurück gefallen sind. Bei jedem Versuch von mir ihr zu sagen das ich was nicht gut finde kam von ihr immer öfter die Antwort, dass sie das schon alles kennt und dass ich doch daran Schuld sei wenn sie sich so verhält. Bei den ?Streits? habe ich mich weiter daran gehalten von mir zu reden und ihr keine Vorwürfe zu machen. Mehrfach kam dann von ihr die Aussage, dass ich einen Psychiater nötig hätte. Wenn ich dann auch mal angefangen habe ihr einen Vorwurf zu machen, da sie mich die ganze Zeit damit bombardiert hat, ist sie gleich ausgerastet hat zu schreien angefangen und rannte aus dem Zimmer. Ich konnte immer weniger an sie ran kommen und reden. Auch meine Privaten Probleme die ich ihr anvertraut hatte wurden immer häufiger gegen mich verwendet (z.B. Probleme an der Arbeit) und mir vorgeworfen. Was sie in dieser Zeit ebenfalls sehr gerne getan hat, die Punkte die ich ihr versucht habe zu erklären was mich stört so zu drehen, dass wieder der Dumme war der ja eigentlich alles falsch. Bzw. hat es so dargestellt, dass das was ich sagte nicht sie macht sondern ich.

Ab diesem Zeitpunkt hatte ich immer weniger Kraft und Energie die ich noch in die Beziehung stecken wollte. Denn für mich machte es nicht wirklich sinn, da sich ja eh nix geändert hat. Dadurch zog ich mich immer weiter zurück und wollte ihr damit zeigen, wenn du so weiter machst kann ich auch anders und bin nicht immer der Liebe der nachgibt. Sie nahm es zur Kenntnis, nur bezog sie es nicht auf sich und änderte nix. Eines Abends stellte sie mich zur Rede, das es so mit uns nicht mehr weiter gehen könnte. Da brach dann alles aus mir heraus und ich erklärte ihr, dass ich auch schon kurz davor war ihr das zu sagen. Viel konnten wir nicht reden, da sie mehrfach vor mir weggerannt ist. Ich war dann aber immer der schlimme, denn dadurch, dass ich ihr nicht nachgegangen bin habe ich gezeigt, dass ich die Beziehung nicht will. Es endete damit, dass wir bei ihr zu Hause bei ihr saßen und mehrfach versucht haben einen Plan für die Zukunft aufzustellen. Da es mir aber ziemlich Scheiße ging und sie die ganze Zeit auf hundertachtzig war endete es immer darin, dass sie flüchtet und sie mich mehrfach wegschickte, aber immer wenn ich am gehen war rief sie mich zurück. Und ich ging jedes Mal zurück. Irgendwann ging sie ohne ein Wort zu sagen ins Bett. Ich hatte keine Lust darauf neben ihr zu schlafen wenn so eine Stimmung herrscht und übernachtet auf der Couch. Konnte aber nicht viel schlafen und überlegte mir ob es noch sinn macht, oder ich die Beziehung am morgen gleich beenden sollte.

Am morgen ging es dann so weiter wie es Abends aufgehört hat. Irgendwann hab ich dann all meine Sachen gepackt und bin zu meinen Eltern gefahren. Ich bat um Zeit um mir klar zu werden. Von der Logik her hätte ich die Beziehung beenden müssen, denn was da schon alles vorgefallen ist, war schon sehr heftig für mich. In dieser Zeit schrieb ich wenig SMS und hab das tel abgelehnt. Doch mit der ein oder anderen SMS hatte ich das Gefühl sie hat es kapiert was los ist. Für mich war es eine sehr harte Zeit wenig gegessen, wenig geschlafen und viel geweint. Einerseits hatte ich noch starke Gefühle für sie aber die Logik sagte was anderes. Irgendwie gewannen mit der Zeit meine Gefühle die Oberhand und ich beschloss es ein letztes Mal zu Probieren. Jeder dem ich erzählte was los ist und war, meinte ich wäre schon längst weg. Aber ich weiß das muss jeder für sich entscheiden.

Eine Woche nach dem großen Streit trafen wir uns wieder um uns die letzte Chance zu gewähren. Die große Aussprache die ich wollte hat leider nie so richtig stattgefunden, denn sie ist der Meinung was sie fordert ist alles klar und was ich zu sagen habe, hätte sie eh schon alles gehört. Das einzigste Versprechen das sie mir gegeben hat ist, dass sie nicht mehr so schnell aufbrausen will. Natürlich musst ich mir dann auch gleich anhören was ich alles ändern soll. Da habe ich das erste mal gezweifelt ob es die richtige Entscheidung war. Als ich ihr erzählte was in mir so vorging während der Zeit in der ich alleine zu Hause war hat sie mir ruhig zugehört. Als ich sie dann darauf ansprach wie es ihr ging und was sie so gefühlt hat ist sie ausgerastet, hat geheult und hat gemeint sie sei nicht beim Psychiater und den bräuchte ich wirklich einmal, da ich mich ja bei jedem Satz gleich angegriffen fühlte. Ich versuchte ihr zu erklären, das es nicht bei jedem Satz sei und das auch manchmal die Aussage an sich nicht schlimm sei, sondern die Art wie sie gesagt wird, denn man spricht auch mit Tonlage und Mimik. Hat sie nicht so wirklich verstanden. Ab da bin ich ganz unsicher geworden wie es weiter gehen kann.

Seit diesem Zeitpunkt (vor 2 Wochen) kamen immer wieder mal Sticheleien von ihr und Kritik an mir, die dann auch wieder in einen deftigen Streit ausgeartet sind. Ich befürchte das wir bald wieder in unserem alten Verhaltensmuster sind unter dem ich so extrem leide. Ich bin immer wieder am darüber nachdenken ob es die richtige Entscheidung war mit der letzten Chance. Einerseits die Gefühle, andererseits so wie es ist geht es nicht, da ich daran zerbreche. Ich weiß auch nicht ob ich mich jemals wieder richtig fallen lassen kann und mich frei und unbeschwert in Beziehung stürzen kann. Denn das was war ist immer gegenwärtig. Und wenn dann doch immer wieder Anzeichen dafür sprechen, dass sich nichts bzw. nicht viel geändert hat weiß ich nicht wie es weiter gehen soll. Was ich auch nicht wirklich glauben kann, das sie und ich unser Verhalten so ändern kann, dass es in Zukunft harmoniert. Denn jeder hat ja schließlich seine Art wie er ist und das kann man nicht so einfach ablegen. Und diese Art die mich stört hat sie vermutlich schon immer, nur das sie mir am Anfang nicht so aufgefallen ist, durch die rosarote Brille des verliebt seins und dadurch das wir uns nicht so oft gesehen haben (Fernbeziehung). Da ist es doch was ganz anderes wenn man sich nur mal am WE sieht. Da freut man sich, konzentriert sich dann voll auf den Partner, genießt einfach die Zeit und die schlechten Eigenschaften schaltet man ab. Aber wenn ich so die letzten Jahre passieren lasse war eigentlich schon oft Streit und auch ihre negativen Eigenschaften kamen immer wieder durch.

Ich kann mich in dieser Beziehung einfach nicht fallen lassen und ich sein. Ich bin immer angespannt was ich sage und tue, denn jedes mal wenn ihr etwas nicht passt oder ich nicht das sage oder mache wie sie es sich denkt oder vorstellt bekommen ich es durch angemeckere und abweisenden Gesten gleich zu spüren. Ich muss immer gut drauf sein und für sie da sein, egal wie ich mich fühle. Wenn mich mal was belastet oder ich mal Unterstützung bräuchte, dann muss ich das abschalten und hinten anstellen und mich um sie kümmern. Ich habe das Gefühl ihr ist es erst mal wichtig das es ihr gut geht, wie es bei mir aussieht ist erst mal Nebensache. Aber wenn sie mal schlecht drauf ist, muss ich darauf Rücksicht nehmen ohne Ende und soll ihr alles verzeihen. Aber wie kann ich denn Rücksicht nehmen und alles verzeihen, wenn ich das nicht zurückbekomme?

Wollte euch jetzt mal schreiben, dass ihr wisst wie es bei mir so weiter ging und auch um den Lesern zu zeigen was aus mir so geworden ist. Und natürlich auch um meinem Kummer mal wieder etwas Luft zu machen und alles raus zu lassen. Werde euch natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden halten.

Danke für Eure Zeit!

GlG

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Mein Bauch sagt: Das wird nichts mehr - soetwas schreibe ich ganz, ganz selten, aber hier ist die Stimme ziemlich laut. Natürlich steht es auf einem ganz anderen Blatt, ob mein Bauch recht hat.

Sie blockt so viel ab. Und das lässt mich denken, dass es die Veränderungen nicht so geben wird. Fehler liegen in den meisten Fällen auf beiden Seiten, daher reicht die Veränderung auf einer Seite nicht aus. Ein Satz hat das ziemlich deutlich gemacht: "Die große Aussprache die ich wollte hat leider nie so richtig stattgefunden, denn sie ist der Meinung was sie fordert ist alles klar und was ich zu sagen habe, hätte sie eh schon alles gehört." Was sie fordert, ist klar und was Du zu sagen hast, hat sie schon gehört. Gehört - aber von erfüllen, wahrnehmen, selbst an sich arbeiten wollen keine Rede. Für mich klingt es nach: Nun mach mal und lass mich mit Deinen Problemen mit mir in Ruhe.

Harte Worte, ich weiß. Aber ich kann nichts anderes tun, als das, was ich denke, zu schreiben. Da Deine Gefühle für sie nach wie vor sehr groß sind, wünsche ich Dir, dass ich im Unrecht bin.

Im Gespräch kommt ihr nicht weiter - das haben die vielen Versuche und Ansätze gezeigt. Das einzige, was mir jetzt noch einfällt, ist das Schreiben. Vielleicht ist das ein Weg, auf dem ihr es schafft? Jeder schreibt auf, was er vom anderen erwartet, was er braucht und sich wünscht - der jeweils andere kann es dann in aller Ruhe lesen, sich seine Gedanken machen und sich selbst die Frage beantworten: Kann ich das geben und leisten?

Fast denke ich, sie wird es wieder blocken; ggf. mit den Worten "Ich bin nicht beim Psychiater" - aber wenn Du für Dich sagst, es ist den Versuch wert, Du möchtest weiter kämpfen und nicht hergeben, was Dir auf eine Art noch lieb und teuer ist, dann tu es. Aufgeben sollte man immer dann, wenn die Hoffnung keine Chance mehr sieht.

Alles Gute!
Dana