Problem von Anonym - 21 Jahre

Das Leben ist ein Gefängniss?

Wie es der Titel sagt, ich fühle mich gefangen,gefangen in meinem kleinen Gefängis, was ich mir selbst gebaut habe.

Hey super ich bin 21 hab 1 Freund, mit dem ich über nichts reden kann, nicht rausgehe und hasse ab grund tief mein Leben. Nicht das ich nie Freunde hatte, im Gegenteil nur irgw. sind alle vor einigen Jahren nach und nach weggezogen.

Ich habe seit 3 Jahren Selbstmordgedanken, konnte sie aber noch nicht umsetzen.

Jeder Tag ist wie ein neuer Start in den Wahnsinn, jedes Gefühl kracht ständig auf mir ein und irgendwann bricht alles dadurch zusammen.

Nach aussen bin ich wie ein normaler Mensch, doch wenn es zu viel wird, habe ich das als Anlass genommen meine Wut an mir aus zu lassen.
Ich dachte ich habe es unter Kontrolle aber. Seit einigen Tagen stelle ich mir bildlich vor wie ich mich wieder ritze.
Das vor einigen Jahren angefangen zwischendurch hat es wieder aufgehört,
ich dachte wofür das alles? Und nun die Angst das alles wieder anfängt.
Aber dann ist mir es egal...

Meine Fam ist eigentlich total gut zu mir. Total nett mit meiner Schwester kann man immer reden jedoch ist sie umgezogen.

Mit meinen Eltern konnte ich noch nie "wirklich" reden. Ich habe es zich mal versucht aber es gelingt mir einfach nicht . Mein Vater hat es warscheinlich von seinen Eltern ... er kann ja auch nichts dafür.

Und hey einerseits will ich nicht mehr bei meiner Fam Leben, weil ich sie hasse
andererseits liebe ich sie. Und würde ich sie verlassen ich hätte solche Gewissensbisse. Ich frage mich wie ich überhaupt auf die bescheuerte Idee komme sie zu hassen. Es spricht rein gar nichts dafür.
Rein meine spontanitäte Einbildung? Ist dafür verantworlich ?

Das mit den Suizidgedanken , ist alles früher rausgekommen.
UND das war peinlich aber ich habe es runtergespielt und jeder tag danach war für mich eine Hölle.

Ich wurde wie ein Wattebällchen behandelt ist auch alles gut etc?
Das war wirklich peinlich. Früher konnte es mir vielleicht ansehen, dass es mir dreckig ging aber jetzt will ich auf der einen Seite

,voller Lebensmut sein aktiv am Leben mitmachen aber dann fallen mir diese
vielen Dinge ein die das Leben jeden Tag schlimmer machen...
Und damit komme ich nicht klar.


Es gibt noch Bekannte von uns die Leben wca 300 km weit weg von uns und ich weiss würde ich da wohnen wäre ich viel freier als hier.
Weil diese Personen ganz anders umgehen.

Ich bewerbe mich dort vielleicht klappt es dann bich hier weg.
Spiele dort die perfekte Welt und werde sehen wie es sich weiterlebt.

Aber hier fühle ich mich gefangen...

Anwort von Sabine

Hallo!

Nicht zu reden ist nicht gut, denn das Reden über das, was einen belastet, das befreit. Sicherlich kann man nicht mit jedem reden und es ist oftmals nicht leicht jemanden zu finden, mit dem man wirklich offen reden kann, aber das Ritzen ist auch keine Lösung. Aber ich denke mal, dass ich Dir das auch nicht sagen muss und Du es selber weißt.

Ich kann Dir das Gefühl, dass Du Dich gefangen fühlst, nicht nehmen, denn allein Du bist dafür verantwortlich. Der Gedanke in eine ander Stadt zu ziehen, wo Du vielleicht neue Ziele entdecken kannst und wo Du Hoffnung reinstecken kannst, finde ich persönlich sehr gut. Es baut auf und gibt Kraft und man fängt vielleicht irgendwie von vorne neu an. Wobei auch gesagt sein muss, dass aller Anfang oftmals schwer ist und viele Aufgaben auf einen zukommen, mit denen man zuvor nie konfrontriert wurde. Dennoch könnte es Dir vielleicht helfen, wenn Dein Wunsch dahin da ist.

Das Du über den Selbstmord nachdenkst, dass macht mir Sorgen und Du schreibst, dass Du schon seit Jahren darüber nachdenkst. Im Grunde würde ich jetzt raten, dass Du psychologische Betreuung in Anspruch nehmen könntest, damit Du vielleicht auch mal lernst gewisse Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Jedoch bin ich kein Psychologe um zu sagen, dass es wirklich erforderlich ist. Es ist halt nur nicht normal stets über den Selbstmord nachzudenken.

Du hast für Dich doch selber schon festgestellt, dass neue Ideen und neue Ziele Dir in gewisser Weise gut tun und Dir eine gewisse Art von Kraft geben. Halte doch daran fest und arbeite daran. Wichtig ist vor allen Dingen auch, dass Du Dein Leben nicht von anderen abhängig machst, sondern Du vor allem an Dich denkst. Ein Bekannter wohnt 300 km weit weg und Du könntest Dir vorstellen dort einen Neuanfang zu schaffen. Das ist eine gute Idee, nur bitte setze nicht nur auf den Bekannten oder die Bekannte, sondern auch auf die Stadt, die Du wählst. Könnte Dir die Stadt das bieten, was Du jetzt vielleicht vermisst? Siehst Du eine Zukunft in der Ferne? Diese Punkte sind ebenfalls wichtig und nicht nur die Person, die Du dort in der Ferne siehst, denn Freunde - so krass es auch klingen mag - kommen und gehen im Leben. Mal steht man alleine da und mal kommen neue Menschen in das Leben. Wichtig bist Du und das Du an Dich denkst und das Du Deinen Weg für Dich findest.

Das Leben ist kein Gefängnis, sondern das, was Du davon machst.


LG, Sabine