Problem von groby - 36 Jahre

Zoff unseres Lebes - gestritten und geschlagen

Hi,

ich hatte im April den Knackpunkt meines Lebens; meine Frau und ich (einen gemeinsamen Sohn (ca. 2,5 aus unserer 7,5 jährigen Ehe, eine Tochter 9,5 aus ihrer 2ten Ehe) haben uns (beide stark alkoholisiert) gestritten, dabei ging es um Probleme die sich über Jahre aufgestaut hatten und di wir nie wirklich besprochen hatten. Dabei muss ich sagen das ich stark eingeschränkt war da mein Vater ermordet wurde als ich 3 war und einen starken Schutzschild aufgebaut hatte der mich in meinem Gefühlsleben sehr stark nach innen wie nach aussen geblockt hat. Sie hatte auch eine schwere erste Ehe in der sie geschlagen wurde und als Teenager wurde sie versucht zu vergewaltigen (wobei als sie das erwähnte sie so hasserfüllt war das ich nicht recht einschätzen kann ob es nur bei einem Versuch blieb).
Auch sexuell gab es Probleme (mal wieder wegen reden -sie konnte nicht, ich auch nicht und so haben wir uns den Frust gegenseitig zugeschoben und uns gegenseitig das Leben schwer gemacht) wobei ich mich ich Pornokonsum und anderen Sachen geflüchtet habe (bin nie fremd gegangen -hatte auch nie das Bedürfniss, dafür habe/hatte ich zuviel Respekt vor unserer Beziehung!).
An den Abend ist der Streit dann eskaliert -wir haben uns erst gegenseitig beschuldigt, dann mit Wein übergossen (ich habe damit angefangen als sie mich zutiefst derb beleidigte -wie ich hinterher erfahren habe dachte sie allen enstes ich wäre schwul), die Gläser zerschlagen, und dann -ja und dann haben wir miteinander gerauft und aufeinander eingeschlagen.
Ich weil sie mich ins Gesicht getreten hat, sie weil sie (wie sie schrieb, nur noch mailkontakt zur Zeit weil sie Todesangst hatte). Was da wann wie genau abging in welcher Reihenfolge weiss ich nicht mehr -es ging so rasend schnell.
Ich hielt ihren Fuss fest weil sie mich in das Gesicht und Oberkörper trat und sie fiel zwischen Tisch und Couch. Als sie das Haustelefon nahm um die Polizei zu rufen nahm ich es ihr weg. sie fing an die Sachen zu packen und sagte das sie abhauen will -ich meinte das es nicht machen soll und die Kinder gefälligst erst mal hier bleiben soll. Daraufhin wollte sie ihr Handy nehmen, rannte in die Küche -bei dem Gerangel um das Handy stolperten wir über den Teppich und sie fiel auf die Küchenzeile, ich auf sie drauf. Daraufhin rief sie (rannte raus) die Polizei von den Nachbarn aus. Die kam dann auch, nahm alles auf und ich verliess das Haus ohne das es zu Problemen kam.
Noch in dieser nacht packte sie ihre Sachn, nahm die Kinder und zog zu ihren Eltern -ich habe sie alle seitdem nicht mehr gesehen. Das war alles an einem freitag Abend -am folgedem montag ging sie direkt zu einem Anwalt und reichte die Scheidung ein. Sie hat Angst, und denkt das ich ihr oder den kindern Gewalt antun könnte und sie entführen würde, auch das ich sie töten würde glaubt sie.
Als ich das alles erfuhr hatte ich einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine Klinik eingewiesen für eine Woche -zum nächsten Wochenende hatte ich die Scheidungspapiere im Briefkasten.
In dieser Woche der Ruhe und Gesprächen mit Fachleuten wurde mir sehr viel klar -ich habe durch dieses traumatische Erlebniss (war noch nie in Gewalttätigkeiten oder dergleichen verwickelt gewesen) mein selbst gebautes Gefängniss verlassen und habe mich total verändert; eine Therapie um das alles abzuschliessen ist am laufen.
Sie möchte und kann mich zur Zeit weder sehen noch hören da sie schwere Angsattacken hat und auch durch die Vorfälle körperliche Schmerzen. Verstärkt durch ihre Vorgeschichte ist das auch verständlich, und ich mache mir schwere Selbstvorwürfe (mit ein Thema meiner Therape, aber auch vor allem meine Schutzhaltung mit Ablehnung und schnellem Aufbrausen durch meine Vergangenheit).
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet wegen häuslicher Gewalt (beidseitig, wird von der Polizei automatisch gemacht) und das Jugendamt ist auch aktiv wegen der Trennung und wie es mit den Kindern weitergeht.
Ich leide sehr darunter was vorgefallen ist und das es ihr schlecht geht (auch das die Tochter vieles mitbekommen hat) -ich selbst habe auch Panikattacken, Schweissausbrüche, Herzrasen, Schlaflosigkeit und schon 9 Kilo abgenommen (von 82).
Sie (die Liebe meines Lebens, ich habe immer für meine Familie alles gegeben) und die Kinder fehlen mir, das es mir körperliche Schmerzen bereitet, ich würde alles geben um die Uhr zurückzudrehen und alles umgeschehen zu machen.
Dadurch das sie keinen weiteren Kontakt wünscht als über email um organisatorisches zu regeln habe ich keine Möglichkeit ihr mein verständniss für ihren Zustand, ihre Sorgen und auch mein Bedauern auszudrücken, dabei ist noch so vieles von dem ich nun weiss das es nicht richtig war und sie falsches Annahm, aber auch was ich ihr fälschlicherweise sagte und unterstellte auszudrücken, und das zerstört mich.
Sie ist eine starke Persönlichkeit, und daher weiss ich auch das sie ihr vorhaben sich zu trennen durchziehen wird ohne das sie schlechte Begleitumstände davon abhalten würden.
Ich kann ihre Verletzung, ihren Schaden wirklich verstehen, und kann mir auch ausmalen was sie empfindet. Das Problem ist das ich sie immer noch über alles liebe, ich mein Leben nur auf meine Falilie ausgerichtet hatte und wir uns in den Jahren (insgesamt 9 Jahre zusammen -kennen uns schon seit 36 Jahren, also von Kindesbeinen an -aber zwischendurch viele Jahre nicht gesehen) sehr viel aufgebaut haben. Ich habe mich darauf gefreut mit dieser Familie alt zu werden, und das alles ist nun durch einen Abend der Beherrschungslosigkeit vernichtet worden. Und das macht mir sehr zu schaffen. Auswegslosigkeit, Selbstaufgabe und Suizidgedanken (die habe ich verworfen mittlerweile, da ich den Kindern nicht das antun will was ich durchlebt habe) sind jetzt meine Verfassung. Ich weiss nicht weiter und bin verzweifelt, beschämt und erniedrigt wie ich es noch nie erlebt habe, geschweige denn mir jemals hätte vorstellen können.
Ich würde gerne das Bild das sie von mir hat revidieren -kann es aber nicht. Ich habe mich geöffnet und schwer verändert und bin nicht in der Lage durch die (verständliche) Kontaktverweigerung ihrerseits ihr das zu beweisen. Das ich eine Therapie mache schon, abe dadurch erlebt sie mein neues Ich was sie sich gewünscht hat auch nicht.
Sie hat so viel tollesgetan, und sie hat er verdient dies auch anerkannt zu bekommen. Wie kann ich es ihr zeigen?
Möchte sie es überhaupt sehen? Ist sie überhaupt in ihrer Verfassung in der Lage das zu sehen?
Oder möchte sie das auch nicht mehr sehen und einfach einen Schlussstrich ziehen?
Meine (bisher schlecht gemachte) Aufgabe sie glücklich zu machen ist nicht mehr da, und das war mein einziges Ziel. Ich habe nichts mehr zu tun und bin leer.
Wie gehe ich damit um, und was kann ich überhaupt machen? Ich versuche sie zu unterstützen wo ich kann, so wie ich es ihr verprochen habe beim Schwur meines Lebens.

Ich brauche Hilfe

groby

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Erst einmal finde ich es toll, richtig und stark, dass Du 'Deine Seite des Problems' so schnell angegangen bist. Die Therapie läuft und Du wirst Dich selbst mehr und mehr klar sehen und erkennen. Ich denke, das kostet viel Energie und Kraft; und darauf solltest Du Dich jetzt auch konzentrieren (leicht gesagt, ich weiß). Diese Therapie, das Aufarbeiten, Verstehen von Dir selbst ist wichtig für einen eventuellen Neuanfang.

Ob es den geben wird, kann ich natürlich nicht sagen. Im Moment sperrt sie sich - aber es ist ja alles auch noch sehr frisch. Auch wenn es Dir vorkommt, wie eine Ewigkeit - es sind erst einige Wochen. Sie braucht Zeit. Und alles, was Du m.E. tun kannst, ist ihr diese Zeit geben.

Ich denke schon, dass eine Aussprache für euch kommen wird. Wenn nicht von ihrer Seite; dann in Wochen, vielleicht Monaten von Deiner Seite aus. Diese Wartezeit ist für Dich sicher ein erschreckender Gedanke. Aber Du kannst ihr nur geben, was sie braucht...

Das Jugendamt ist eingeschaltet - arbeite mit ihnen zusammen. Damit der Kontakt zu Deinen Kindern / Deinem Kind nicht verloren geht.

Alles Gute!
Dana