Problem von Anonym - 33 Jahre

Bleibt nur ein Selbstmord uebrig?

Ich komme aus Polen, hab? aber auf eigenen Foren bisher keine Hilfe gefunden. Hoffentlich haben meine Sprachkentnisse dafür gereicht, um mein Problem klar und verständlich zu beschreiben (Ich entschuldige mich auf jeden Fall für alle Fehler)
Bitte helft mir !!!!!

Ich wurde heimlich in meinem eigenen Haus beobachtet !!!!!!!!!!!!!

Könnt ihr euch vorstellen, welches Drama das ist? Wie dies demütigend und niederschlagend ist ?
Ich will hier nicht schreiben warum meine Nachbarin mich heimlich beobachtete. In der ursprünglichen Version bestand mein Brief aus 4 Seiten (wer wird das lesen, wer wird mir helfen?) In der großen Abkürzung: meine Probleme fingen dann, wenn ich auf den Schreibtisch an dem Fenster einen Bildschirm stellte. Am Computer hocke ich stundenlang; ich bin wohl vom internet abhängig (aber das ist eine andere Sache) Ich hatte ?schwache? Gardinen, was bedeutet, dass meine Nachbarn gegenüber mich sehen konnten, aber nicht umgekehrt, weil sie gute, dichte Gardinen haben. Gewiss verbreitete eine Nachbarin ein Gerücht, dass ich sie alle heimlich beobachte, wenn ich am Computer sitze. Und so entstand es eine kollektive Überzeugung darüber, dass ich ein Voyeur bin. Ich denke, dass diese kollektive Überzeugung, dass ich vor dem Computer sitze, um SIE heimlich zu beobachten, kommt daher, dass sie mich sehen. Daraus kann man eine angeblich logische Schlußfolgerung ziehen, dass es umgekehrt ist, d.h. dass ich sie ebenfalls sehe (währenddessen eine Landschaft, die sich vor mir erstreckt sind Gardinen, Gardinen und noch einmal Gardinen, soweit das Auge reicht!!!). Mit der Laufe der Zeit wurde die Situation in dem Altbau schon sehr krank. In der Regel zündeten meine Nachbarn das Licht erst dann, wenn ich es anzündete und meine Vorhänge zuzog. Ein schreckliches Gefühl.

Das passierte im April 2006. Ich legte Wäsche in die Waschmaschine. Ich hörte oben Schritte meiner Nachbarin. Ein Knirschen der aufgetreten hölzerner Schwelle. Ich goss etwas in das Klosett und drückte ein Spüler nieder. In demselben Augenblick tat meine Nachbarin dasselbe. Ich drückte das nächste Mal mein Spüler nieder ? meine Nachbarin tat dasselbe in demselben Augenblick. Am nächsten Tag traf ich sie auf dem Hof. Triumphierend sagte sie mir als Erste Guten Tag. Sie war im siebten Himmel.
Ich fühlte mich von dieser Zeit an heimlich in meiner eigenen Wohnung beobachtet zu werden und überhaupt fingen zu Hause an, merkwürdige Sachen zu geschehen. Immer wenn ich in meiner eigenen Küche bin, manipuliert meine Nachbarin oben bei sich in der Küche mit ihren Wasserhahn, d.h. macht sie ihn auf und zu, so dass bei ihr ständig das Wasser fliesst (als ob sie mir sagen wollte: ich sehe dich, weiß wo du bist). Ich fühlte mich wieder heimlich beobachtet. Immer wenn ich das Licht löschte und ins Bett ging - spazierten meine Nachbarn oben im Kreis herum (nachts vor dem Einschlafen befriedige ich mich, also wollten sie mir damit deutlich machen, dass sie mich dabei ebenfalls sehen). Bis zum Januar 2007 immer wenn ich im WC bin, geht jemand oben in sein Klosett, tritt dann auf die Schwelle, damit es knirscht und lässt das Wasser aus.
Eines Nachts im Dezember 2006 ging ich ins Bett. Ich höre oben, so deutlich, als ob meine Decke aus der Pappe wäre, ein Laut des Nachbarn: na was machst du , hör damit endlich auf ( es ging ihm darum, dass sie mich heimlich beobachtet hatte). Eine Nachbarin geht in ihr Zimmer neben hinein, macht die Tür zu und sie zanken sich um etwas.

Allgemein muss ich schreiben, dass mich meine Nachbarn hassen. Seit Januar 2007, immer wenn ich durch den Hof gehe klopft einer an der Scheibe (drei verschiedene Nachbarn spielen so mit mir).
Im Februar 2007 fuhr ich zu meinen Eltern. Am Abend aßen wir das Abenedbrot auf. Ich kündigte dann an, dass ich bei ihnen übernachten werde. Am nächsten Tag fuhren sie zur Arbeit und ich trank innerhalb einer kurzen Zeit fast ein halbes Liter Schnaps und schnitt mir die Adern durch. Einge Stunden später wurde Ambulance alarmiert . Und so traf ich in das psychiatrische Krankenhaus. Ich erzählte über Oma, die mich heimlich mit einer thermischen Kamera beobachtet. Die Diagnose: Schizophrenie.
Somit ende ich meine Erzählung. Das ist erst ein Anfang meiner Probleme, aber ich möchte darüber ein bisschen später berichten.
Und ich hier habe eine Reihe der Fragen: Versteht ihr mich?
Wie würdet ihr auf solche Beobachtung reagieren? Wie würdet ihr feststellen, was das ist (womit ihr heimlich beobachtet werdet) ? Kennt ihr kann irgenjemand, der mit dabei helfen könnte? ( eine Microkamera kommt eher nicht in Frage) Und wie man sich dagegen schutzen kann? Ich fühle mich nidergeschlagen, zusammengedrückt. Meine Würde, meine Intimität wurde mit Fußen getreten. Ich fühlte mich in meinem eigenen Haus wie in Orwell (1984). Ich habe Angst, mich in meiner eigenen Wohnung zu bewegen.
Wie kann man in einem Altbau wohnen, in dem jeder dich hasst??? Ich kann damit nicht umgehen, weil ich mich total unschuldig fühle. Meiner Meinung nach, war ich ruhig und still. Ich ging niemanden in den Weg hinein. Ich wurde aber zertreten und ein Grund dafür waren irgendwelche EINBILDUNGEN. Deshalb ist es so schwer damit zurechtzukommen. Ich kann keinen Sinn meines Leides finden. Wenn ich jemanden tatsächlich heimlich beobachten hätte, würde ich dies alles als eine Strafe betrachten. Aber ich bin total unschuldig !!!!!!!! Wie kann ich mit meinem Leid zurechtkommen, wenn ich dabei keinen Sinn finden kann? Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wie habe ich diese Situation zu lösen. Wie kann ich mit dem Jähzorn von mehreren Personen zurechtkommen? Schreibt bitte nur nicht, ich soll umziehen. Das ist leider nicht so einfach. Ich wohne zur Zeit vorübergehend bei meinen Eltern. Aber ich fühle mich nicht gut bei ihnen. Es macht mich psychisch fertig, dass ich eigentlich nichts tue, um mein Problem zu lösen. Ich schlucke nur irgendwelche Pillen, alber es quängelt mich ein gemeines Bewusstsein, dass es keine Pillen gegen Beobachtung gibt. Ich werde bei den Psychiatern keine Hilfe finden, weil sie mich wie ein Schizofrenika behandeln. Es gibt in diesem Zusammenhang keine Hilfe, keine Diskussionen. Nur Negationen. Das tut unheimlich weh, ist niderschlagend.
Ich habe noch ein anderes Problem: Einen Psychopathen, der mir ständig folgt und überall schlüpfrige Gerüchte verbreitet. Alle glauben dann sofort und gedankenlos an sie (das erkenne ich an der Körpersprache).
Entschuldigt, dass ich so lange schreibe. Ich fühle mich immer schlimmer. Bitte helft mir.

Anwort von Sabine

Hallo!

Selbstmord ist für mich gar kein Gedanke und auch in Deiner Situation sollte es gar kein Gedanke sein.

Beim Lesen Deiner Mail dachte ich so "warum kauft der sich keine blickdichteren Gardinen?". Dann hast Du immer mehr beschrieben, wo Du denkst, dass man Dich beobachtet oder verfolgt. Ich fragte mich "warum sollten die anderen Interesse daran haben dich zu verfolgen oder zu beobachten?" Das kann ich Deiner Mail leider nicht nehmen und von daher wirkt dieser Eindruck, der Dich so verfolgt, für mich krankhaft. Eine Einbildung, die man behandeln kann. Das mag jetzt vielleicht krass klingen, aber ich mag auch ehrlich sein und Dir sagen, wie ich Deine Mail verstehe. Dazu gehört vor allem die Wahrheit, wie wir etwas erkennen.

Warum sollten Dich die Menschen beobachten?
Warum sollten sie Dich hassen?
Das sich Menschen gegenseitig beobachten, dass ist völlig normal. Das macht man eben. Mal bewusst und mal unbewusst. Du beobachtest sie doch genauso. Mal intensiver und mal nur im Vorbeigehen. Für mich klingt es in Deiner Mail, als hättest Du vor irgendetwas Angst.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten um sich ein wenig Sicherheit zu verschaffen. Zum einen würde ich - wenn möglich - mir andere Gardinen kaufen, damit auch Deine Wohnung nicht einsehbar ist. So kann man neugierige Blicke zum einen abwenden.

Wenn Du denkst, dass Deine Wohnung verwanzt ist, dann lass sie untersuchen oder geh selber auf Suche beim nächsten Putz-Rausch.

Ehrlich gesagt ist es schwer für mich nachzuvollziehen, warum die Menschen Dich so unter die Lupe nehmen sollten. Du bist ein Singel in Deiner Wohnung und das man sich dann auch mal selber befriedigt ist völlig normal und das wissen die anderen Menschen auch.

Deine Ängste, die Du beschreibst und die Dich sogar zum Selbstmordversuch getrieben haben, die machen mir viel mehr Sorgen und ich finde, dass Du mit dem Psychologen, der Dir anvertraut wurde, offen über alles reden solltest, damit er Dir zeigen und erklären kann, wie man diese Ängste in den Griff bekommt. Um Hilfe zu bekommen, muss man auch lernen zu vertrauen. Er ist nicht da um Dich zu verfolgen oder Dir etwas Böses an zu tun. Er ist da um Dir zu helfen. Das ist sein Job und das hat er gelernt. Nimm diese Hilfe an. Sie wird Dir gut tun.

LG, Sabine