Problem von Roland - 18 Jahre

Ich hab Schluss gemacht, was nun?

Hallo liebes KUKA Team

Ich und meine (ex)freundin (16) waren fast zwei einhalb Jahre lang zusammen. Sie war das erste Mädchen, das ich richtig geliebt habe. Sie war meine grosse Liebe.
Da wir beide einen total verschiedenen Freundeskreis hatten, konnten wir selten etwas zusammen im Ausgang unternehmen. Meist bin ich auch davor zurück geschreckt, mit ihr alleine etwas zu unternehmen, irgendwie dachte ich, dass dies nicht so ganz in unsere Altersklasse passt.
Jedenfalls war sie sehr pflichtbewusst und ordentlich. Ich eigentlich das pure Gegenteil. Heute frage ich, wo unsere Gemeinsamkeiten waren. Ich weiss nun, dass die Art, wie wir Leben uns zusammengeschweisst hat. Wir waren beide keine grossen Partygänger, das war von Beginn weg klar. Wir haben die Zeit lieber Zuhause, bei einem Spaziergang oder einem guten Film genossen.
Leider habe ich mich, was ich jedoch erst jetzt gemerkt habe, von Beginn weg zu sehr in die Beziehung gestürtzt. Wir verbrachten jede Minute, die wir von ihren Eltern aus dürften, miteinander, was ihr auch unglaublich gut gefiel. Mir hat dies zu Beginn auch sehr zugesagt. Ich musste mit der Zeit jedoch merken, dass das Kribbeln im Bauch, die kaum auszuhaltende Sehnsucht nach ihr mit der Zeit nachlies. Weiter schlimm war dies jedoch nicht unbedingt. Denn jedes paar maht die Phase, wo das frisch verliebt sein aufhört, früher oder später einmal durch, dessen bin ich mir bewusst. Jedoch hat dieses Kribbeln und diese Sehnsucht bei ihr bis zum heutigen Tage nicht aufgehört.
Plötzlich war ich mir einfach nicht mehr sicher, ob ich sie noch liebe. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meiner Magengegen aus, jedesmal wenn ich sie sah oder küsste usw. Es war die Unsicherheit, die mir zu schaffen machte.
Jedenfalls habe ich ein erstes Mal mit ihr darüber gesprochen. Sie ist sehr emotional, deshalb habe ich sehr viel Überwindung gebraucht, um sie darauf anzusprechen. Ihr fiel der Himmel über dem Kopf zusammen, als sie von meiner Unsicherheit über meine Gefühle erfuhr. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich es mit der Beziehung weiterhin versuchen möchte, allerdings mit etwas mehr Abstand, etwas mehr Zeit für mich. Dies akzeptierte sie auch sehr gut, was, wie ich weiss, für sie sehr schwer war, denn sie hat eine unglaublich starke, emotionale Bindung zu mir. Ca zwei Wochen später musste ich wider mit ihr über dieses Thema sprechen, da mir unwohl bei der ganzen Situation war. Auf einem langen Spaziergang konnte ich sehr schön mit ihr über alles reden. Sie war am Boden zerstört, dass ich sie nicht mehr küssen konnte oder ihr sagen konnte, dass ich sie liebe. Mich machte das genau so fertig, denn ich hätte nichts lieber getan. Nachdem ich nun sehr gut mit ihr über alles reden konnte, versuchten wir gemeinsam die Ursachen für meine Probleme zu finden. Plötzlich war ich nun auch wider davon überzeugt, dass ich noch etwas für sie empfinde und küsste sie. Wir versuchten nun also, die Beziehung weiter zu führen. Dies ging nun ungefähr 3-4 Wochen relativ gut. Danach breitete sich wider das ungute Gefühl in meiner Magengrube aus. Zuerst schwach, dann immer wie stärker. Es ging so weit, dass ich mich in der Schule nicht mehr konzentrieren konnte. Das mich der Schmerz der Unwissenheit überal hin verfolgte. Ich konnte keine Minute mehr an etwas anderes denken.
Als sie dann gestern (Freitag vor Pfingsten) nach dem training um neun uhr abends zu mir fuhr, redete ich mir ein, dass doch alles in Ordnung sei und das wir dies auf die Reihe kriegen. Als sie dann aber da war, breitete sich das Gefühl wider aus. Stärker als je zuvor. Ich lag nebensie, konnte sie berühren, streicheln. Ich mochte den Kontakt zu ihr. Trotzdem konnte ich sie nicht küssen, ihr nicht in die Augen schauen. Der Schmerz wurde so gross, das ich Brechreitz verspürte. Ich musste mit ihr darüber reden, es gab keinen anderen Ausweg mehr. Sie merkte sofort um was es ging und wollte geich verschwinden. Sie sagte, sie könne nicht mehr, es geht so nicht. Ich verstehe das, war dies doch schon das dritte Mal. Trotzdem wollte ich mit ihr reden, ich konnte sie nicht einfach so ziehen lassen. Ich lief ihr nach und brachte sie Draussen irgendwo zum stehen. Wir beide weinten unerträglich. Wir redeten ca 40 Minuten über uns, die Situation und wies nun weiter geht, bis ihr Zug kam. Ich hab ihr dann gesagt, dass es für mich nicht weiter geht. Ich hab ihr das einfach gesagt. Sie zeigte Verständnis, blieb erstaundlich gefasst. Die Tränen schütteten sie jedoch, genauso wie mich auch. Ich konnte, und kann auch jetzt noch nicht, glauben, dass es vorbei ist. Sie liebt mich immer noch über alles.
Es war mir in diesem Moment auch nicht wirklich klar, ob ich die Beziehung für immer beenden wolle. Ich habs dann aber getan. Ich konnte sie doch nicht noch einmal zappeln lassen. Ich denke ihr Schmerz wäre noch viel grösser gewesen. Ich begleitete sie dann noch bis zur Zugstation. Wir redeten weiter, ich sagte ihr etwa 100 mal, wie leid mir das alles tue. Der Zug kam, sie musste gehen. Wir gaben uns einen Kuss auf die Wange und umarmten uns. Dies war unglaublich schön für mich und genauso wichtig. Wir gingen nicht im Streit auseinander. Ihre tränengefüllten Augen sahen mir aus dem abfahrenden Zug nach und ich brach in haltloses Weinen aus. Ich konnte nicht mehr. Ich rannte nach Hause, wo sich meine Mutter darum bemühte, mich zu trösten. Dies gelang nicht sonderlich gut, ich weinte fast die ganze Nacht hindurch.
Ich mag sie so. Sie ist mir so unglaublich wichtig. Ich glaube jedoch auch, dass in mir nicht mehr genügend Gefühle vorhanden sind, um eine Beziehung weiterzuführen. Ich merke immer wie mehr, dass sie nicht nur meine Freundin, sondern auch meine beste Freundin war. Ich kann sie nicht loslassen. Es geht einfach nicht. Ich habe riesen grosse Angst davor, allein zu sein. Ich bin einsam ohne sie, ohne jemand der für mich da ist und alles für mich tut. Ich denke jedoch, dass dies nicht mehr unbedingt Liebe ist. Denn ich bin mir nicht sicher ob ich dazu unbedingt sie, oder vieleicht einfach irgendjemanden brauche.
Ich bin am verzweifeln. Die Schmerzen in mir sind unerträglich. Ich habe unglaubliche Schuldgefühle, denn sie liebt mich über alles. Sie hat praktisch keine Freunde, ich war ihr Leben. Ich weiss, dass ich dies in unserem Alter nicht so weit hätte kommen lassen dürfen aber das ist zu spät.
Ich bereue keine Minute, die wir zusammen verbracht haben. Die Zeit war wunderschön. Ich weiss nur nicht, wie es jetzt weitergehen soll.
Wie soll es mit mir weitergehen? Ich kann an nichts anderes denken als an sie. Trotzdem weiss ich auf eine gewisse Weise, dass ich sie nicht mehr so liebe, wie ich das für eine Beziehung sollte. Trotzdem will ich sie sehen, sie in den Arm nehmen und ihren Geruch aufnehmen. Ich vermisse sie, obwohl noch nicht 24 Stunden vergangen sind. Ich vermisse sie aber wohl mehr als Partner im freundschaftlichen Sinne. Ich vermisse ihre Art und alles was mit ihr zu tun hat.
Ich hatte vor ihr nie eine Freundin. Sie war meine grosse Liebe.
Ich weiss nicht was ich machen soll. Es zerreisst mich, weil ich nicht weiss wies ihr geht, ob sie damit klar kommt. Ich kann mich doch jetzt nicht bei ihr melden.
Ich sollte ihr vieleicht einen Brief schreiben? Ich muss ihr noch vieles sagen, hauptsächlich muss ich ihr aber einfach danken. Ich will mich von ganzem Herzen für die wunderschöne Zeit mit ihr bedanken. Denn sie ist und war der wunderbarste Mensch, den ich je kennengelernt habe.

Ich danke euch für die Antwort.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Trennungen tun meist auf beiden Seiten sehr weh - denn beide verlieren etwas. Abstand, Zeit für sich, Konzentration auf das, was einem selbst gut tut - sind leider die einzigen Tipps (in Kurzfassung; mehr findest Du im Archiv), die ich gegen den Schmerz geben kann.

Achte darauf, keine Hoffnung zu machen, wenn es keine gibt. Denn das ist es meist, was im Liebeskummer festhält. Sicher vergeht er auch ohnde dem nicht mal eben von einem auf den anderen Tag - aber die Hoffnung hält die Liebe und damit den Kummer fest. Wenn Du Dich meldest, mache klar, dass es eher um die freundschaftliche Basis geht und nicht darum, dass Du glaubst, die Trennung sei ein Fehler.

Lasst euch beiden Zeit. Ich kenne keine Regeln, wann man sich beim anderen wieder melden sollte - hör auf Deinen Bauch. Und das sollte sie auch tun und deutlich sagen, wenn es ihr zu viel wird und sie erst einmal nichts von Dir hören möchte und kann.

Alles Gute!
Dana