Problem von Nils - 21 Jahre

Was soll ich mit meinem kleinen Bruder machen?

Hallo liebes KuKa-Team,

erstmal möchte ich sagen, dass ihr wirklich tolle Arbeit macht.

Nun zu meinem Problem:

Mein kleiner Bruder (14) und ich haben eigentlich wirklich ein tolles Verhältnis. Wir reden über alles, ich bin immer seine Ansprechstation Nr. 1 wenn es irgendein Problem gibt. Genauso erzähle ich ihm aber auch von meinen Problemen.
Wir machen wirklich oft was zusammen, eigentlich sogar jeden Tag. Auch meine gleichaltrigen Freunde mögen ihn total gern und es stört niemanden wenn er mal mit uns unterwegs ist. Auch unsere Eltern finden das total klasse, dass wir uns so gut verstehen.

Natürlich hat er auch eine Menge Freunde in seinem Alter.
Nur Neuerdings hat er leider ein paar Freunde, die MIR überhaupt nicht recht sind. Die sind ständig am Kiffen und Saufen und hängen wie die letzten Spacken inner city rum und pöbeln Leute an usw...
Er findet die alle voll cool und würde am liebsten noch mehr Zeit mit denen verbringen - das erlaubt ihm aber unsere Mutter nicht. Wenn sie wüsste, dass das alles Kiffer sind würde sie es ihm gar nicht erlauben sich mit den rumzutreiben, aber ich will es ihr auch nicht sagen, weil er dann total sauer auf mich sein wird.

Ich habe schon ein paar Mal mit ihm darüber gesprochen, aber dann reagiert er immer total fremd und abweisend, meint ich soll mich da raushalten. Er verspricht mir zwar, dass er sich da nicht mit reinziehen lässt (also mit dem Kiffen usw.), aber ich kann mir das nur schwer vorstellen. Merke jetzt schon wie er sich immer mehr verändert und mache mir echt Sorgen um ihn.

Wenn wir beide nicht gerade darüber reden ist alles wie immer, aber sobald er mir erzählt was sie schon wieder für nen Mist gemacht haben könnte ich durchdrehen - ich würde ihn so gerne aus diesem schlechten Einfluss rausholen, aber ich weiß nicht wie ich das anstellen soll. Habe schon so oft mit ihm gesprochen, aber dann streiten wir uns immer nur.
Er sagt selber ich mache mir einfach viel zu viele Sorgen und er würde niemals anfangen zu kiffen und wenn doch, bin ICH ja da um ihn wieder rauszuholen. Es sind ja nur die Leute an sich die er so toll findet - Drogen und Alkohol kommen für ihn (noch) nicht in Frage, sagt er zumindest.

Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass sich unsere Eltern vor ca. einem 3/4 Jahr getrennt haben und er nun bei unserer Mutter lebt und ich alleine in meiner Wohnung. Dann haben wir noch eine Schwester (18) die bei unserem Daddy lebt.

Habt ihr vielleicht einen Tipp was ich noch mit ihm machen kann? Oder meint ihr ich mache mir wirklich nur zu viele Sorgen?

Vielen Dank schonmal im Vorraus

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ob Du Dir zu schnell zu viele Sorgen machst, kann ich leider kaum beurteilen - mir würde es wohl genauso gehen. Ich würde ihn da auch 'rausholen' wollen. Das Problem ist, dass gerade das, was verboten ist, oft so interessant ist. Und solange er diese Freunde haben will, kann kaum jemand wirklich etwas tun.

Mit Verboten erreicht man in solchen Situation oft das Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen möchte. Natürlich solltest Du immer klar bei Deiner Meinung bleiben und die auch vermitteln - aber das Annehmen Deiner Argumente bleibt nun mal bei ihm.

Leichter -wenn auch langwieriger- ist es mit 'Gegenangeboten', bei denen er sich gut fühlt und wohl. Ihn nicht durch Verboten und 'Erwachsenenstandpauken' wegholen, sondern durch Unternehmungen, Geborgenheit, Zusammengehörigkeit auf einer anderen Seite. So dass er das, was er in dieser Clique findet, auch woanders bekommt.

Alles Gute!
Dana