Problem von Claudia - 40 Jahre

Pflege von Angehörigen wird mir zu viel

Ich habe meine beruflichen und privaten Bedürfnisse in den Hintergrund gestellt und die Pflege von meiner Tante und ihren Lebensgefährten übernommen. Es kommt zwar auch noch morgens und abends der Pflegedienst kurz vorbei, aber es erfordert meine ständige Anwesenheit. Ausserdem kommt noch dazu, dass ich ihr Haus und Garten in Ordnung bringen muss, weil lang nichts mehr gemacht wurde. Das nun schon seit 3 Monaten. Die pflegerische Tätigkeit geht noch, aber meine Tante ist zu schwierig und tyrannisiert mich, was ich oft kaum ertragen kann. Ich fühle mich wie ein Dienstbote unstersten Grades und das, obwohl ich alle meine beruflichen Pläne und Chancen dafür aufgegeben habe, weil ich Mitleid hatte und ihnen noch eine schöne Zeit im eigenen Heim ermöglichen wollte.
Sie haben sich nun schon an mich gewöhnt und ohne mich läuft, trotz Pflegedienst, nichts mehr.

Aber es macht mich nervlich kaputt und ich bin nicht mehr die selbe, weine oft, weil mir das ganze zuviel wird. Wie komm ich da wieder raus, ich weiss, dass ich die beiden so enttäuschen werde, wenn ich weggehe und auch meine 75 jahre alte mutter auf deren Bitte hin ich das ganze übernommen hatte.

Es macht mich fertig, jeden Tag diese Undankbarkeit zu spüren und dabei ihren Dreck wegzuräumen und ihre Hintern zu putzen. Zu sehen, wie die Verwantschaft sich vergnügt und von dem Lebensgefährten der Tante finanziell unterstützt wird, obwohl sie keinen Finger rühren und nicht mal vorbeikommen und sich um die beiden kümmern, was mir auch viel helfen würde.
Ich will raus und weiss nicht wie!
Bitte gebt mir eine Rat, ich weiss nicht mehr weiter.
Vielen Dank

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Claudia!

Du hast die Pflege übernommen - aber doch nicht fest für alle Zeit. Du kannst auch sagen: Es ist mir zu viel und ich schaffe es nicht. Erkläre es den anderen; sage wie es Dir geht, was Du brauchst, wie sehr die Kräfte schwinden - ich selbst denke, das sollte eigentlich jeder verstehen können. Niemanden ist geholfen, wenn Du selbst daran zugrunde gehst. Jeder kann nur dann helfen, wenn er selbst auch auf sich achten kann und die Kraft für sich hat.

Gibt es die Möglichkeit, den Pflegedienst öfter im Haus zu haben? Vielleicht so, dass Du regelmäßig in der Woche auch Stunden für Dich hast? "Es geht nicht mehr ohne mich" zählt nicht - wenn Du weg bist und der Pflegedienst da, wird es schon gehen (hart gesprochen, aber wahr).

Oder kannst Du die Verwandten zusammentrommeln und ihnen die Situation schildern - erklären, wo du Unterstützung brauchst und vielleicht auch einen Plan machen. So dass die Arbeit aufgeteilt wird und nicht an einem allein hängt?

Alles Gute!
Dana