Problem von Maria - 15 Jahre

Dauerhafte Konflikte

Moin!
Momentan droht meiner anderthalb jährigen Beziehung das Aus. Wir haben eine sehr intensive, aufregende, tiefgründige Zeit hinter uns, haben unzählige schöne Momente erlebt und scheinen nun doch zu scheitern. Die Konflikte sind hauptsächlich aus der Luft gegriffen, relativ belanglos und meist launenbedingt (beiderseits). Hier liegt der Knackpunkt wohl an der Dauerhaftigkeit. Diese Phase geht nun schon über etwa 7 Monate und wir schaffen es einfach nicht, das Rad zu wenden. Nach langen, intensiven, ausführlichen Gesprächen haben wir mehrere Beschlüsse gefasst, die uns leider auch nicht vor weiteren Konflikten retten konnten. Das schafft natürlich enorme emotionale Distanz, die wir in Konfliktsatmosphäre nicht überwinden können. Wir schaffen es einfach nicht, den Teufelskreis zu durchbrechen, und uns wieder anzunäher, Schritte aufeinander zuzugehen. Und das zieht mich gefühlsmäßig sehr runter...Ich habe das Thema schon desöfteren angesprochen, doch je länger diese Phase andauert, desto mehr Gleichgültigkeit scheint sich bei ihm anzustauen, er wird praktisch gefühlskalt (was er abstreitet) und interessiert sich kaum noch für meine derzeitige Gefühlssituation. Die Hoffnung ist seinerseits fast versiegt und derzeit bezweifeln wir, ob es überhaupt noch Sinn macht sich nach jedem Konflikt aufzuraffen, eine bessere Zeit zu prophezeien und im Enedeffekt eh verletzt zu werden. Kurz gesagt: Wir überlegen es zu beenden. Ich tendiere dagegen, da ich mich noch an der Hoffnung und an der schönen Zeit festhalte...an meiner Liebe, an unseren Gefühlen. Er andererseits ist noch sehr von den Enttäuschungen der letzten Monate geprägt, und glaubt kaum an eine Besserung. Dennoch beteuert er seine Liebe.
Er begründet seine abwesende Haltung damit, dass es ihm schwer fällt, diese gefühlsmäßige Blockade zu überwinden, die durch die Konflikte ausgelöst wurde. Das finde ich nachvollziehbar und es geht mir teilweise ähnlich...nur bleibt die Frage: Wie lösen wir diese Blockade? Wie schaffen wir solche Konflikte aus dem Weg, wenn wir selbst Spuren der Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit an uns tragen? Wie durchbrechen wir den Teufelskreis? Müssten wir uns nicht annähern, um eine bessere Atmosphäre zu schaffen? Aber wie? Letzendlich haben wir bemerkt, dass einfach nur Zeit nichts ausgleichen kann...wir hatten zwar länger keine Konflikte, waren aber doch gefühlsmäßig abweisend uns gegenüber.
Man lebt ständig mit der Angst, dass Konflikte auftreten, und das prägt unsere Gespräche. (Dazu muss man sagen, dass wir ein doppeltes Hindernis haben, da wir eine Fernbeziehung führen, uns sehr selten sehen und hauptsächlich aufs Telefon angewiesen sind).
Ich bin bereit für diese Beziehung zu kämpfen (es ist meine erste, und meine große Liebe), nur momentan habe ich nciht das Gefühl, dass das auf Gegenseitigkeit beruht. Ich habe keine Kraft mehr, alleine die Beziehung auf meinen Schultern zu tragen, während er nach seinem Prinzip (weniger Zeit miteinander->weniger Konflikte->Besserung) arbeitet und den Problemen aus dem Weg geht.
Dadurch bessert sich nichts, dadurch vertstreicht lediglich Zeit.

Es gibt sicher kein Rezept für eine Lösung, habt ihr dennoch besondere Tips, wie wir mit der Situation umgehen können?
Wir vertsricken uns nämlich in unseren Probleme, argumentieren auf emotionaler Basis, wir brauchen klare, objektive Sicht ;)
Wäre schon für ein paar helfende Worte dankbar ;)

Lg,
Maja

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Maria!

Sonst sage ich ja gerne: Sprecht die Probleme an. Jetzt sage ich: hört auf, über die Probleme zu sprechen. Sondern lenkt die Gedanken mal auf den zweiten Schritt: Was muss passieren, damit es wieder harmonischer wird und es nicht immer wieder zu neuen Konflikten kommt? Das ist eine Frage, die jeder von euch beiden einmal für sich beantworten sollte. Denkt genau darüber nach: Was brauchst Du, damit es nicht mehr dazu kommt (jedenfalls nicht in dem Ausmaß, dann und wann ein Streit ist ja vollkommen normal). Und was braucht er? Jeder für sich kann eine Art Liste machen: ich wünsch mir... und dann lest sie einander vor oder schickt sie euch.

Denkt daran, es geht nicht um Vorwürfe, sondern um die Wünsche. Und wenn ihr dann die Wünsche des anderen kennt, lasst sie innerlich sacken. Ihr müsst darüber nicht die nächste Diskussion anfangen. Jeder weiß dann, was er selbst für den anderen tun kann, damit es wieder schöner wird.

Alles Gute!
Dana