Keine ernsthaften Freundschaften
Hallo (erstmal)!
Ich versuche den Teufelskreis aus Beziehungskonflikten und fehlenden freundschaftlichen Beziehungen zu durchbrechen und bin nun hier angelangt.
[Ich führe seit etwa anderthalb Jahren eine Fernbeziehung, die bisher nahezu perfekt verlief. In letzter Zeit ist der Schein durch kleinere Konflikte getrübt. Ich habe einfach keinen Ausgleich und bin zusehr auf meinen Partner fixiert. Ich beanspruche ihn vollstens für meine Freizeitgestaltung, fordere viel Zeit ein. Absehbar, dass das auf Dauer zu einem Problem wurde, was ich ihm keinesfalls zum Vorwurf mache. Da wir selten Konflikte hatten, macht uns das nun sehr zu schaffen, wir stehen praktisch am Abgrund und versuchen die Schritte wieder rückwärts zu lenken.]
Er hat mich bisher immer aufgefangen, doch wenn wir selbst in der Materie stecken, ist niemand da, dem ich mich vollstens öffnen könnte...
Und da liegt das Problem.
Ich bin zwar nicht ausgegrenzt, habe aber auch keine ernsthaften Freundschaften, es bleibt meist bei Small Talk, n paar cliquenartigen Aktivitäten, Beschatten von irgendwelchen überbewerteten Typen (und ich muss mir selbst gratulieren, dass ich mich darauf einlasse^^)...Unsere Interessendifferenz ist zu groß.
Es ist einfach nicht das, was ich an Freundschaften schätze, und mir ist klar, dass ich mich denen nie so öffnen könnte wie meinem Freund, weil sie einfach diesen Schmerz nicht verstehen, oder auch nicht sehen wollen, wahrscheinlich lieber in einer heilen Welt leben, ihre Pubertät ausschöpfen, als sich mit einer Freundin mit lächerlich tiefgründigen Themen auseinanderzusetzen. Verständlich.
Und das kann ihnen keiner verübeln.
Andererseits bin ich einfach nicht diejenige, die nach drei Tagen Bekanntschaft laut die ewige Freundschaft verkündet. Und dadurch fühlen sich einige sicher abgewiesen, in ihrem Stolz verletzt etc.
Ich bin wirklich verloren in meiner Situation. Ich würde mich weder als "anders" betiteln, noch als "geistig reifer". Ich könnte meine Jugend genauso nutzen, aber ich habe einfach kein Interesse daran. Da ist einfach noch viel mehr als Oberflächlichkeit.
Sollte ichs einfach so hinnehmen, bis sich das relativiert (was mir sicher bei Probleme keinen Halt geben kann)? Sollte ich mir "neue Freundinnen" mit gleichen, zumindest ähnlichen Interessen suchen? Oder sollte ich mich einfach zu 75% in ihrer Anwesenheit verstellen? :D
Es gibt sicher keine perfekte Lösung, aber das sind die einzigen Wege, die ich momentan finde.
Und ich bin es leid, mein eigener Therapeut zu sein.
Es ist fast naiv nach Lösungen zu fragen, es sieht einfach aussichtslos aus.
Dennoch: Seht ihr irgendeinen Weg, wie ich meine derzeitige Lage wenigstens teilweise verbessern könnte?
Gruß,
Micki
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Jeder Weg kann zur Lösung führen - Du musst ihn nur gehen, dann wird sich auch etwas veändern. Solange Du stehenbleibst und die Situation erträgst und hinnimmst, wird sich auch nichts verändern.
Für mich sind gute Freundschaften zu wichtig, als dass ich einfach auf Dauer verzichten könnte. Geht es Dir ähnlich? Den eigenen Interessen nachen, das wahre ich auch zeigen führt am ehesten dazu, dass man auch auf Menschen trifft, denen es ähnlich geht.
Alles Gute!
Dana
PS: Zum Tehma "keine Freunde" oder "wenig Freunde" oder auch "neue Freunde finden" sind viele Beiträge im Archiv